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Im Gespräch mit Jenni Olson

Für alle, die mehr über unsere großartige Special-TEDDY-Preisträgerin JENNI OLSON erfahren möchten, haben wir ein Gespräch zwischen ihr und SHARI FRILOT, Senior Programmer beim Sundance Film Festival, aufgezeichnet, das jetzt auf unserem Vimeo-Kanal verfügbar ist.

SHARI FRILOT in Conversation with JENNI OLSON 

JENNI OLSON, Filmkuratorin, Archivarin, Filmemacherin, Autorin und LGBT-Filmhistorikerin, wurde auf der 71. Berlinale mit dem Special TEDDY AWARD 2021 für ihre jahrzehntelange brückenbauende Arbeit ausgezeichnet, mit der sie queere Filmgeschichte sichtbar und erlebbar gemacht hat. Jenni Olsons Begeisterung für das Medium Film manifestiert sich auf unzählige Arten. Sie findet immer das richtige Instrument, mit dem sie ihre Neugierde und Faszination in die Tat umsetzt. Sie kämpft für den Erhalt und die Verbreitung von filmischen Hinterlassenschaften und verwaisten Filmkopien, fördert aufstrebende Talente und hat ihr eigenes filmisches Werk geschaffen. Dabei schöpft sie aus einem queeren Filmnetzwerk, das sie selbst über die Jahrzehnte durch ihre Kollaborationen und ihren Einfluss gestärkt und erweitert hat. Jenni Olson verkörpert, lebt und schafft queere Filmkultur.

SHARI FRILOT,
Senior Programmer beim Sundance Film Festival, gehört seit 1998 zum Programmteam und konzentriert sich derzeit auf dramatische Spielfilme des amerikanischen und des Weltkinos sowie auf Filme, die experimentieren und die Grenzen des konventionellen Erzählens überschreiten. Sie ist auch die Kuratorin und treibende kreative Kraft hinter New Frontier in Sundance, einem Programm, das Arbeiten hervorhebt, die die Kinokultur durch die Konvergenz von Film, Kunst und neuer Medientechnologie erweitern. Als Co-Direktorin der Programmgestaltung des Outfest von 1998-2001 gründete sie die Sektion Platinum, die filmische Installationen und Performances in das Festival einführte. Von 1993 bis 1996 war Frilot Festivalleiterin von MIX: The New York Experimental Lesbian & Gay Film Festival. Während dieser Zeit war sie auch Mitbegründerin der ersten queeren lateinamerikanischen Filmfestivals, MIX BRASIL und MIX MÉXICO. Shari ist Filmemacherin und Stipendiatin von Institutionen wie der Ford Foundation und der Rockefeller Media Arts Foundation. Sie ist Absolventin von Harvard/Radcliffe und des Whitney Museum Independent Study Programms.

Special TEDDY AWARD geht an Jenni Olson

Die TEDDY Foundation vergibt zusätzlich zu den Preisen für aktuelle Filme den Special TEDDY AWARD für herausragende Leistungen und nachhaltige Verdienste an Kulturschaffende* deren Wirken zu einer umfangreichen öffentlichen Wahrnehmung und Rezeption queerer Perspektiven in Kunst, Kultur und Medien in außerordentlichem Maße beiträgt. Zu den bisherigen Preisträger*innen des Special TEDDY AWARD zählen u.a. Tilda Swinton, Werner Schroeter, Ulrike Ottinger, Monika Treut, John Hurt, Udo Kier, Christine Vachon, Joe Dallesandro, Evita Bezuidenhout, Rosa von Praunheim und Elfi Mikesch.

Der diesjährige Special TEDDY AWARD geht an die Filmkurator*in, Archivar*in, Filmemacher*in, Autor*in und LGBT-Filmhistoriker*in Jenni Olson für ihre jahrzehntelange brückenbauende Arbeit mit der sie queere Filmgeschichte sicht- und greifbar macht.

Jenni Olson’s Begeisterung für das Medium Film manifestiert sich auf unzähligen Ebenen. Sie findet immer das richtige Werkzeug um ihre Neugierde und Faszination in die Praxis umzusetzen. Sie kämpft um die Erhaltung und Verbreitung von filmischen Nachlässen und verwaisten Filmkopien, fördert aufstrebende Talente und schafft ihr eigenes filmisches Oeuvre. Sie greift dabei auf ein queeres Filmnetzwerk zurück, welches sie selbst über die Jahrzehnte durch ihre Kollaborationen und Einfluss gestärkt und erweitert hat. Jenni Olson verkörpert, lebt und schafft Queere Film Kultur. 

Wir gratulieren Jenni Olson und freuen und auf die Preisverleihung am 18.06.2021 im TEDDY AWARD Studio

Alle Filme & Screenings 2021

Es ist soweit: das Programm für die TEDDY Screenings 2021 steht fest! Während des Berlinale Summer Special, vom 09.06.-20.06.21, finden die Screenings der für den TEDDY AWARD nominierten Filme in verschiedenen Open Air Kinos statt. Die Vorführtermine und Kinoadressen findet ihr unter den jeweiligen Filmbeschreibungen.

Die komplette Übersicht der Filme beim 35. TEDDY AWARD 2021 findet ihr auch hier auf unserer Website.

SPIELFILM

DOKUMENTAR – / ESSAYFILM

KURZFILM

SERIE

Queer Academy – A Directors Exchange 2020

Kuratiert vom Panorama und veranstaltet in Kooperation mit der Queer Academy, ermöglicht der Directors Exchange einen tieferen Einblick in die Arbeit der Filmemacher*innen, deren Filme auf dem Festival gezeigt werden und für den TEDDY AWARD nominiert sind. 

ZEITPLAN

11.30 Uhr  – 12.30 Uhr: A Directors Exchange on Queering the Framework – Im Gespräch mit Patric Chiha und Matthew Rankin

Patric Chiha, Regisseur von Si c’était de l’amour, und Matthew Rankin, Regisseur von The Twentieth Century, nutzen in ihren Filmen verschiedene Stile und künstlerische Techniken, um den Rahmen des Gewohnten zu sprengen. Durch Tanz und theatralische Inszenierung erzählte Geschichten werden zu einem Fest der Transformation. 

Patric Chiha & Matthew Rankin

Patric Chiha:
Geboren 1975 in Wien. Studierte Mode in Paris, dann Filmschnitt am INSAS in Brüssel. Seine Kurz- und Dokumentarfilme wurden mehrfach auf Festivals gezeigt. Sein erster langer Spielfilm, Domaine, mit Béatrice Dalle feierte 2009 beim Filmfestival in Venedig Premiere. Der Dokumentarfilm Brüder der Nacht wurde 2016 im Panorama gezeigt.

Matthew Rankin:
Geboren 1980 in Winnipeg, Kanada. Er studierte am Department of History and Classical Studies der McGill University in Montreal sowie an der Université Laval, Québec. 2011 nahm Rankin an den Berlinale Talents teil. Nach zahlreichen Kurzfilmen ist The Twentieth Century sein erster abendfüllender Film.

Moderation: Ana David

13 Uhr – 14 Uhr: A Directors Exchange on New Queer German Cinema – Im Gespräch mit Faraz Shariat and Leonie Krippendorff

Zwei Filme werfen einen neuen Blick auf das Erwachsenwerden und setzen sich mit Vorstellungen von Heimat und Zugehörigkeit in einer post-migrantischen Gesellschaft auseinander. Ein Gespräch mit Faraz Shariat, Regisseur von Futur Drei, und Leonie Krippendorff, Regisseurin von Kokon, über Impulse, Inspirationen und das Bedürfnis ihre eigenen Geschichten zu erzählen. 

Faraz Shariat & Leonie Krippendorff

Faraz Shariat:
Geboren 1994 in Köln. Nach ersten Regie- und Schauspielarbeiten am Schauspiel Köln und Video-Installationen für das Staatstheater Hannover studierte er Szenische Künste an der Universität Hildesheim. Shariat beschäftigt sich mit postmigrantischen Erlebnissen und Geschichten von Einwandererfamilien. Aus der Aufarbeitung seiner Familiengeschichte in autobiografischen Dokumentarfilmen und der Arbeit als Übersetzer für geflüchtete Menschen entstand sein erster Langfilm. Futur Drei wurde in Zusammenarbeit mit Paulina Lorenz und Raquel Molt im Filmkollektiv Jünglinge entwickelt, in dem sie seit dem Studium gemeinsam arbeiten.

Leonie Krippendorff:
Geboren 1985 in Berlin. Von 2009 bis 2016 studierte sie Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf. Ihr Abschlussfilm Looping war für zahlreiche nationale und internationale Filmpreise nominiert und wurde mehrfach ausgezeichnet. Das Drehbuch für ihren Debütfilm Kokon wurde für die Berlinale Talents Script Station 2018 ausgewählt. Aktuell schreibt sie an zwei neuen Spielfilmprojekten. Das Magazin Variety wählte sie zu den „10 Europeans to Watch 2020.“

Moderation: Nastaran Tajeri-Foumani 


Eintritt frei / Die Veranstaltungen finden in englischer Sprache statt.

Queer Academy Summit 2020

Die Queer Academy verfügt an Wissen und Erfahrung aus über 30 Jahren Festivaltätigkeit, setzt kreative und soziale Impulse und bringt Filmemacher*innen, Filmfestivalmacher*innen und Publikum zusammen. Der Queer Academy Summit lädt Menschen aus der Filmbranche zum Austausch über filmisches Arbeiten und Themen ein, die sie bewegen.

TIMETABLE

13.00 Uhr – 13.30 Uhr
Keynote: Darick Qin, Director of Operations, ShanghaiPRIDE

ShanghaiPRIDE zeigt seit 2009 queere Filme. Trotz Zensur und rechtlicher Probleme gelingt es den Beteiligten jedes Jahr, nicht nur ein Filmfestival, sondern ein Community-Event zu organisieren, das sich Geschichten von Liebe und Leid, Wachstum und Triumph von LGBTQI*-Menschen in China widmet.

13.30 Uhr – 15.30 Uhr
Panel: From Shorts to Series – Interdisciplinary Storytelling in Queer Narratives

In conversation with:

Athina Rachel Tsangari,
Director of Trigonometry, Berlinale Series

Lia Hietala & Hannah Reinikainen,
Directors of Always Amber, Berlinale Panorama

Ray Yeung,
Director of Suk Suk, Berlinale Panorama

Omer Sterenberg,
Director of HaMa’azin (Listening In), Berlinale Shorts

Gil Baroni,

Director of Alice Júnior, Berlinale Generation

Athina Rachel Tsangari, Lia Hietala & Hannah Reinikainen,
Ray Yeung, Omer Sterenberg und Gil Baroni

Die queeren Erzählweisen, die auf dem Festival präsentiert werden, veranschaulichen unterschiedliche Ansätze beim Filmemachen. In Serien kann die Komplexität einer Figur erkundet werden. Der Langspielfilm lädt dazu ein, mit verschiedenen Erzählformen zu experimentieren. In Dokumentarfilmen erleben wir Menschen, die ihre eigene Geschichte erzählen. Kurzfilme zeigen, wie Komplexes verdichtet werden kann. Zusammen mit den vielfältigen und diversen Regisseur*innen des diesjährigen Festivals werden Potentiale verschiedener filmischer Ansätze analysiert und diskutiert.

Moderation: Kristian Petersen


Freier Eintritt / Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.