TEDDY AWARD CEREMONY 2018

Für alle, die es in diesem Jahr nicht zum TEDDY AWARD geschafft haben: Hier findet ihr die Aufzeichung der Preisverleihung aus dem Haus der Festspiele Berlin ! Zu den Höhepunkten zählen, neben der Vergabe der TEDDY AWARDs, die Stellungnahme von Staatsminister Michael Roth, die Proklamation von Markus Pabst gegen jegliche Art vom Homophobie, Jack Woodheads umgedrehtes Klavierspiel, die Performance von Tim Kriegler und Dou Sienna sowie Linn da Quebrada’s atemberaubende Bühnenperformance.
Schaut rein, teilt, liked und habt Spass…

Sonntag Februar 25

Contra-Internet: Jubilee 2033

Director: Zach Blas,
USA/Great Britain 2018 29′, English, Spanish

Kino International, 16:00

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The Happy Prince

Director: Rupert Everett
Germany/Belgium/Italy 2017 105′, English, French, Italian

Friedrichstadt-Palast, 09:30

Displaying X_Rupert Everett © Wilhelm Moser.jpg

Las herederas (The Heiresses)

Director: Marcelo Martinessi
Paraguay/Uruguay/Germany/Brazil/Norway/ France 2018, 95′, Spanish

Haus der Berliner Festspiele, 19:00

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Mes provinciales (A Paris Education)

Director: Jean Paul Civeyrac
France 2018 136′, French

CineStar 3, 20:15

Displaying Andranic Manet, Sophie Verbeeck © Moby Dick Films

River’s Edge

Director: Isao Yukisada
Japan 2018 118′, Japanese

Cubix 9, 14:30

Displaying Ryo Yoshizawa, Shuhei Uesugi © River’s Edge Film Partners, TAKARAJIMASHA : Kyoko Okazaki.jpg

Three Centimetres

Director: Lara Zeidan
Great Britain 2017 9′, Arabic

International, 16:00

Displaying Mira Choukeir, Melissa Dano © The London Film School : Pierfrancesco Cioffi.jpg

Tinta Bruta (Hard Paint)

Director: Marcio Reolon, Filipe Matzembacher
Brazil 2018
118′, Portuguese

CineStar 3, 17:45

Displaying Bruno Fernandes © Avante Filmes.jpg

Yours in Sisterhood

Director: Irene Lusztig
USA 2018 101′, English

Zoo Palast 2, 13:00

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TEDDY TODAY: Freitag Februar 23

 

Don’t Worry, He Won’t Get Far on Foot

Director: Gus Van Sant
USA 2018 113′, English

Zoo Palast 1, 12:30

Displaying Joaquin Phoenix © 2018 AMAZON CONTENT SERVICES LLC_web_02.jpg

Evidentiary Bodies

Director: Barbara Hammer
USA 2018, 10′, Without dialogue

Akademie der Künste, 18:00

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Garbage

Director: Q
India 2018 105′, Hindi

Cubix7, 20:15

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Hojoom (Invasion)

Director: Shahram Mokri
Iran 2017 102′, Farsi

Cubix 7, 22:30

Displaying © Abdolreza Nikou.jpg

Ludwig der Zweite, König von Bayern (Ludwig II of Bavaria)

Director: Wilhelm Dieterle
Germany 1930, 132′, German intertitles

Zeughauskino, 21:30

Displaying Wilhelm Dieterle, Theodor Loos Quelle: Deutsche Kinemathek Keine Freigabe für Social Media.jpg

Obscuro Barroco

Director: Evangelia Kranioti
France/Greece 2018 60′, Portuguese

Zoo Palast 2, 16:00

Displaying © Evangelia Kranioti 4.jpg

Para Aduma (Red Cow)

Director: Tsivia Barkai Yacov
Israel 2018 90′, Hebrew

CinemaxX 3. 13:30

Displaying Avigayil Koevary © Boaz Yehonatan Yacov.jpg

Shakedown

Director: Leilah Weinraub
USA 2018 82′, English

CineStar 7, 14:30

Displaying © Shakedown Film, LLC.jpg

T.R.A.P

Director: Manque La Banca
Argentina 2018 16′, Spanish

CinemaxX 3, 21:30

Displaying Teo Palvi, Antu La Banca c .jpg

Touch Me Not

Romania/Germany/Czech Republic/Bulgaria/
France 2018
Director: Adina Pintilie 125′, English, German

Friedrichstadt-Palast, 12:00

Displaying Laura Benson © Manekino Film, Rohfilm, Pink, Agitprop, Les Films de l'Etranger.jpg

Tuzdan kaide (The Pillar of Salt)

Director: Burak Çevik
Turkey 2018 70′, Turkish

CinemaxX 4, 22:00

Displaying X_Zinnure Türe, Dila Yumurtacı c Berlinale.jpg

TEDDY TODAY: Donnerstag Februar 22

Oh wie doch die Zeit verfliegt! Schon ist Donnerstag und wir gehen auf das finale Wochenende der Berlinale zu. Aber keine Angst, noch immer könnt ihr viele Prämieren mitnehmen und zwischen haufenweisen Filmvorstellungen umherhetzen, also bleibt am Ball!

Die Filme unserer heutigen Auswahl liegen über 80 Jahre auseinander und behandeln die Themen der mentalen Gesundheit und des physischen Körpers. Sowohl in ‚Ludwig der Zweite‘ als auch ‚Touch Me Not‘ werden Verwirrungen des Körpers und des Geistes in Augenschein genommen. In seinem ersten Film fiel Ludwig geistiger Verwirrung zum Opfer, in diesem zweiten jedoch werden wir Zeugen einer positiveren Aufarbeitung der menschlichen Psyche. Vielleicht ein Zeichen der Zeit?

Ludwig der Zweite, König von Bayern (Ludwig II of Bavaria)
Director: Wilhelm Dieterle
Germany, 1930, 132′, German intertitles

Screening: 19.00, CinemaxX 8

In seinen letzten Lebensjahren widmet sich der bayerische König Ludwig II. (1845-1886) ehrgeizigen künstlerischen Bauprojekten, die die Staatsfinanzen auf das Äußerste strapazieren. Zugleich flüchtet sich der menschenscheue Monarch auf seinen Schlössern immer mehr in eine Traumwelt. Sein Bruder ist in einer psychiatrischen Anstalt interniert, und schließlich wird auch Ludwig unter die Aufsicht des Psychiaters Dr. Gudden gestellt. Diesem Kuratel versucht er sich am Starnberger See zu entziehen … »Wenn den Oberen einer nicht passt, muss er weg …« Aus einer volksnahen Perspektive zeichnet die Geschichte des »Märchenkönigs« den Weg eines gebrochenen Charakters in die geistige Zerrüttung. In Wilhelm Dieterles Lesart befördern Hofschranzen und Beamte, der Thronfolger und die Ärzteschaft diese Entwicklung noch zusätzlich. Darum zog der sachlich gehaltene Film, der Ludwigs Faszination für nackte Männerkörper nicht unterschlägt, heftige Angriffe aus Bayern auf sich. Als die Berliner Zensurbehörden Eingriffe verweigerten, verhängte der Münchner Polizeipräsident ein Aufführungsverbot wegen »Gefährdung der öffentlichen Ordnung«.

Touch Me Not
Director: Adina Pintilie
Romania/Germany/Czech Republic/Bulgaria/France, 2018, 125′, English, German

Screening: 22.00, Berlinale Palast

Laura kann sich nicht berühren lassen. Sie schreckt zurück, wenn jemand sie anfasst oder ihre Hand ergreift. Sie sucht einen Therapeuten auf, bestellt sich einen Callboy, doch ihr Körper bleibt ein Panzer. In losen Szenenfolgen werden weitere Menschen auf der Suche nach Intimität begleitet. Christian, der mit vielen körperlichen Einschränkungen leben muss, spricht unbefangen von seinen Vorlieben, Abneigungen und über
sein Liebesleben mit der langjährigen Freundin. Das Paar besucht einen Workshop für Körperwahrnehmung. Menschen jeden Alters mit und ohne Behinderung nehmen daran teil. So auch Tudor, der mit seinem kahlen Kopf seltsam verletzlich wirkt und die verschiedenen Formen seines Begehrens erst noch finden und akzeptieren muss. Eine laborartige Atmosphäre und kühle Bilder helfen dem Zuschauer, sich von vorgefassten Meinungen und Vorstellungen von Intimität zu befreien. Der Film begibt sich auf eine emotionale Expedition, um die verschiedenen Facetten von Sexualität jenseits aller Tabus auszuleuchten. Dabei entwickelt jede Szene, unabhängig davon, ob die Situationen gespielt oder dokumentarisch sind, ihre eigene Wahrhaftigkeit.

TEDDY TODAY: Mittwoch Februar 21

Heute ist ein Tag für die Wagemutigen, denn wir haben eine Reihe von Prämieren bekannter Regisseure experimenteller Filme im Programm. Jerry Tartaglia blickt in ‚Escape From Rented Island‘ auf das Werk von Jack Smith zurück, Irene Lusztig lässt in ‚Yours in Sisterhood‘ die Stimmen von Schriftstellerinnen aus den 70er Jahren mit denen von Frauen aus der heutigen Zeit ineinanderfließen und Barbara Hammer setzt in ‚Evidentiary Bodies‘ durchsichtige Bewegtbilder von Körper, abgebildet auf Filmrollen, ein, um die verschiedenen Zyklen von Leben und Tod eines Körpers zu erkunden. All diese Filmemacher hier behandeln die Notwendigkeit von Archivierung, stellen unsere Arten zu dokumentieren infrage und erhalten die Sichtbarkeit von Gemeinschaften, die in der Vergangenheit in die Schattenseiten unserer Geschichte verbannt wurden.
Der TEDDY AWARD selbst engagiert sich durch seine Partnerschaft mit der Queer Academy für den Erhalt queerer kultureller Erinnerungen. Besucht die Internetseite der Queer Academy und taucht ein in die Geschichte des LGBT-Films: https://queeracademy.net.

Viel Spaß am heutigen Filme-Mittwoch!

Escape From Rented Island: The Lost Paradise of Jack Smith

Director: Jerry Tartaglia

Akademie der Künste, 21:30

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Jerry Tartaglia, langjähriger Archivar und Restaurator des filmischen Nachlasses der queeren New Yorker Underground-, Experimentalfilm- und Performance-Legende Jack Smith, widmet sich in seinem Essayfilm weniger dem Leben, als dem Werk Smiths und fächert dessen ästhetische Idiosynkrasien in 21 thematischen Kapiteln auf. „Escape From Rented Island: The Lost Paradise of Jack Smith ist ein Essayfilm über das Werk
des Künstlers und weniger ein Dokumentarfilm über dessen Leben. Er bietet also keine rationale, lineare und distanzierte Erklärung seines Werks. Vielmehr ist das Publikum aufgefordert, Jack Smiths ästhetische Entscheidungen ganz unvoreingenommen zu erleben. Meine Strategie ist eine Herausforderung für die Zuschauer*innen, besonders für jene, die in Dokumentarfilmen gern erklärende Kommentare hören oder zusätzliches, extradiegetisches Material präsentiert bekommen. Wer Jack Smiths unverwässerte Vision nicht erträgt, darf von mir keine Entschuldigung erwarten – lediglich eine Einladung, ihn in sein verlorenes Paradies zu begleiten.“

Evidentiary Bodies

Director: Barbara Hammer
USA 2018, 10′, Without dialogue

Kino Arsenal 1, 15:30

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Auch ein Leben, das zwischen den Perforationen eines Filmstreifens abläuft, kann tanzen. Die Schönheit des menschlichen Körpers, sei er auch versehrt, tanzt weiter. Hoffnung lebt nicht ewig, sondern täglich. Ein Publikum, versunken in drei Leinwände, spürt die Umklammerung der Krankheit, die Isolation des physischen Körpers. Die endlose Filmschleife läuft, doch sie kann der Protagonistin keinen Halt geben. Die Zeit
ist dehnbar, der Körper verändert sich und der Film beginnt erneut. Eine Trilogie des Selbst, Zeugin von Verfall und Leid, das Undenkbare vollbringend, unaufhaltsam, ein Totentanz. Drei umgibt, umschließt, umarmt die Eine, die nicht für sich stehen kann. Wir – menschliche Wesen auf einem kleinen Globus, vereint durch evolutionäre Struktur und biologische DNA – haben die Chance, durch Empathie und Identifikation mit dem empfindsamen Körper zueinanderzufinden. Ein unausgesprochenes Plädoyer an die Zuschauer*innen, Mitgefühl zu spüren, Verletzlichkeit zuzulassen, die Evidenz des Körpers zu erkennen, eines Körpers, der auch ihr eigener Körper ist.

Tuzdan kaide (The Pillar of Salt)

Director: Burak Çevik
Turkey 2018 70′, Turkish

CineStar 8, 16:30

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Eine schwangere junge Frau, die in einer Art Höhle lebt, sucht ihre verschwundene Schwester. Reiz, Reichtum und Radikalität dieses ersten Langfilms von Burak Çevik sind mit diesem Handlungsfaden nur unzureichend beschrieben. Sie liegen vielmehr in der Freiheit, die er sich nimmt, um für seine Erzählung eine extravagante Filmwelt zu erschaffen. Aus der fast an ein Märchen erinnernden Höhle setzt die Protagonistin über einen Fluss und nimmt die Spur ihrer Schwester auf. Die führt sie in einen botanischen Garten, eine Vogelhandlung, eine Dunkelkammer. Die Fotolaborantin vergleicht den Effekt von Fotografien damit, wie Gott Lots Frau zur Salzsäule erstarren ließ, weil sie der Versuchung, sich umzudrehen und Sodoms Zerstörung anzuschauen, nicht widerstehen konnte. Für die Ewigkeit festgehalten, in Ewigkeit erstarrt – muss man es also für bare Münze nehmen, wenn die Protagonistin der Bootsfrau erzählt, sie sei eine Teilzeit-Vampirin? Die Versonnenheit, mit der der Film abschweift und uns Pflanzen, einen Negativstreifen, oder ein Tischtennismatch zeigt, trägt erheblich zu dem Sog bei, den er entfaltet. Dabei bleibt manches rätselhaft und macht auf mögliche Referenzen umso neugieriger.e

Yours in Sisterhood

Director: Irene Lusztig
USA 2018 101′, English

Delphi Filmpalast, 18:45

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Atlanta, vor einer Tankstelle an einer kleinstädtischen Straßenkreuzung. Bowling Green, Kentucky, auf einem Privatanwesen mit perfekt gepflegtem Rasen. Ein Garten vor einem Einfamilienhaus in Connecticut. Auf den ersten Blick sind es unscheinbare Orte, an denen Irene Lusztig auf ihrer zweijährigen Reise durch die USA mehrheitlich Frauen bittet, Leserbriefe vorzulesen und zu kommentieren, die aus dem Archiv der liberal- feministischen Zeitschrift „Ms.“ stammen. Geschrieben vor ungefähr 40 Jahren, zumeist von Frauen, die in der Zeitschrift erschienene Artikel zum Anlass nahmen, von sich zu erzählen – offenherzig, privat, oft erleichtert, manchmal erbost. In den Briefen geht um Schwangerschaftsabbrüche, um lesbische Liebesaffären von verheirateten Frauen, um die Ignoranz des Magazins gegenüber Lebenswirklichkeiten schwarzer Frauen… Irene Lusztig gelingt es in ihrer dokumentarischen Inszenierung, einen Fundus der Frauenbewegung von damals in eine vielschichtige Beziehung mit der Gegenwart zu bringen. Das Wort steht dabei nur vermeintlich im Vordergrund. Dem Publikum ist es überlassen, einen feministischen Kosmos zu entdecken, den Yours in Sisterhood auf vielen Ebenen zugänglich macht.