Babylebbe (Babydyke)
Regie: Tone Ottilie, Dänemark, 2019
Um ihre Exfreundin zurückzugewinnen, begleitet Frede ihre große Schwester zu einer queeren Party. Von den Älteren als Babylesbe abgestempelt, bleibt ihr nur die Flucht nach vorn: Kopf hoch und cool bleiben. Dicht erzählt und feinfühlig auf die gewaltige Palette an zwischenmenschlichen Emotionen fokussiert, schließt sich im Rhythmus von Licht und Schatten die Kluft zwischen eigenen Wünschen und Erwartungen der anderen… mehr
El nombre del hijo (The Name of the Son)
Regie: Martina Matzkin, Argentinien, 2019
Lucho weiß, wer er ist. Es sind die anderen, die ihm prüfende Blicke zuwerfen, ihn als Mädchen ansprechen und Fragen stellen. Mit seinem Vater verbringt er einige Urlaubstage am Meer. Die gemeinsame Zeit rückt ins Bewusstsein, in welchem Veränderungsprozess Lucho sich befindet. Mit der eigenen Unsicherheit konfrontiert, bemüht sich der Vater, die vertraute Beziehung aufrechtzuerhalten, während sich das Kind mit der Entwicklung seines pubertierenden Körpers auseinandersetzt… mehr
Extractions
Regie: Thirza Cuthand, Kanada, 2019
Extractions stellt Rohstoffförderung in Beziehung zur boomenden Pflegekind-Industrie, die viele indigene Kinder von ihren leiblichen Eltern trennt. Während die Filmemacherin darüber nachdenkt, wie diese Industrien sie und ihr Leben beeinflusst haben, überlegt sie, ihre Eier einfrieren zu lassen, um ein indigenes Baby zu bekommen… mehr
Genius Loci
Regie: Adrien Mérigeau, Frankreich, 2019
Überall ist Chaos: im eigenen Kopf und draußen in der großen Stadt. Die Dinge verselbstständigen sich, die Realität ist kaum greifbar. Die jugendliche Reine ist auf der Suche, aber sie weiß nicht wonach. In zarten Zeichnungen sehen wir die Welt durch ihre Augen, in den fließenden Animationen wird ihre Wahrnehmung erfahrbar… mehr
HaMa’azin (Listening In)
Regie: Omer Sterenberg, Israel, 2019
Er ist jung und arbeitet in der Geheimdienstabteilung des israelischen Militärs. Er hört Gespräche von Palästinenser*innen über Kopfhörer ab – besonders die Telefonate eines schwulen Paares ziehen ihn immer mehr in ihren Bann. Die komplizierte Beziehung der beiden entfaltet sich vor ihm, und er weiß nicht, ob und wie er seinen Gefühlen folgen soll. Denn auch hier ist das Private politisch, und das Intimste kann zum Verhängnis werden… mehr
Inflorescence
Regie: Nicolaas Schmidt, Deutschland, 2020
Es ist wieder Herbst auf dem Planeten Erde. Rosarote Rosenblüten, auf ewig vereint, ertragen zusammen stürmische Zeiten und schwere Gewitter. Eine Gutenachtgeschichte im Sinne des „Romantic Conceptualism“ über Widerstand und Redundanz oder das schwierige, ambivalente Verhältnis von Wahrheit, Traum, Leben und Liebe. Vereinen wir uns im Blütenstand!… mehr
Panteres (Panthers)
Regie: Èrika Sánchez, Spanien, 2020
Die Frauenkörper in der Umkleide: vernarbt, dick, schwanger, rasiert, tätowiert. Joana studiert deren Eigenheiten und später auch sich selbst im Spiegel. Kann der eigene Körper verändert werden, das eigene Geschlecht, Weiblichkeit? „Break Free“ steht auf ihrem Shirt, direkt unter einem Bild von Freddie Mercury. Joana möchte alle und alles abschütteln – die gedrückte Stimmung ihrer Freundin Nina, die Mädchen in der Schule. Sie will Befreiungsschläge… mehr
Playback. Ensayo de una despedida
Regie: Agustina Comedi, Argentinien, 2019
Argentinien in den späten 1980ern, katholisch, konservativ und von der Militärdiktatur geprägt. „La Delpi“, die einzige Überlebende einer Gruppe von Transgenderfrauen und Dragqueens, erzählt davon, wie ihre Shows in Kellertheatern ihnen Halt im Kampf gegen AIDS und Polizeigewalt gaben und die Gemeinschaft stärkten. Wie sie mit Lippenstift, Playbackperformances und improvisierten Bühnenoutfits ihre Wunden heilten. Wie sie Happy-Ends erfanden, für die, die sterben würden – ein Abschiedsbrief aus VHS-Erinnerungen… mehr
Untitled Sequence of Gaps
Regie: Vika Kirchenbauer, Deutschland, 2020
Das nicht sichtbare Lichtspektrum – das, was gefühlt, aber nie gesehen wird – wird in diesem, aus kurzen Vignetten unterschiedlicher Technik und Materialität komponierten Essayfilm zum Mittel der Annäherung an traumabedingten Gedächtnisverlust. Gewalt und ihre Mechanismen, Klasse und Queerness werden dabei nicht mittels Repräsentation, sondern von innen heraus betrachtet. Der Film verbindet planetarische Makroperspektiven, physikalische Phänomene und individuelle Berichte über affektive Subjektbildung… mehr
Who Can Predict What Will Move You
Regie: Livia Huang, USA, 2019
„Nervös?“ – „Ein bisschen.“ Zwei junge Männer auf einem Sportplatz irgendwo in Brooklyn. Ihre Schatten umtänzeln einander zum Takt des Basketballs. Es dämmert allmählich. Abschied liegt in der Luft. Emotionen kommen hoch. Zärtlich und tastend, über Blicke und Gesten erzählt Regisseurin Livia Huang atmosphärisch dicht von Begehren und Intimität. Was ist erinnert, was vielleicht nur geträumt? Oder ist sowieso alles Tanz?… mehr