Wir wissen ganz genau, dass ihr alle schon mega aufgeregt seit, da morgen der große Tag ist. Für die wenigen die gar nicht Bescheid wissen, morgen findet die 34. Teddy Award Ceremony statt. Um sich perfekt darauf vorzubereiten, haben wir heute alle noch einmal die Möglichkeit ein Kinotag zu planen. Die Drei unten genannten Filme sind die letzten Erstvorführungen in diesem Jahr. Wir wünschen euch viel Spaß bei den Filmen und hoffen euch morgen alle bei der Ceremony zu sehen!
Kang lebt alleine in einem großen Haus, Non in einer kleinen Stadtwohnung. Sie begegnen sich. Sie gehen auseinander, und die Tage fließen dahin wie zuvor. Tsai Ming Liangs still beobachtender Film handelt von der Umarmung der beiden Männer.
Jan Mikolásek ist Wunderheiler mit einer Art Sonderstataus sowohl zu Zeit des NS-Protektorats als auch in der Tschechoslowakeider KP. In den 1950er-Jahren wird das politische Klima jedoch unberechenbar. Dem Scharlatan und seinem Assistenten droht der Fall.
Nach dem Umzug in ein konservatives Städtchen im Süden Brasiliens muss sich die transidente Alice einem repressiven Umfeld stellen. Doch voller Lebensenergie, Mut und Selbstbewusstein stellt die Youtuberin verstaubte Stereotype auf den Kopf.
Es ist der vierte Tag und heute haben wir für euch Fünf neue abenteuerreiche Filme. Die Auswahl die ihr euch heute in den unten genannten Kinos anschauen könnt, verteilt sich über mehrer Themenbereiche. Wir hoffen es ist für jeden Filmgeschmack etwas dabei. Die Filme die bereits gezeigt wurden findet ihr am Ende diese Artikels. Bei Interesse findet ihr auch alle Filminformationen auf unserer Website.
Lucho weiß, wer er ist. Es sind die anderen, die ihm prüfend eBlicke zuwerfen, sich versprechen und Fragen stellen. Unsicher, aber liebevoll steht der Vater seinem transidenten Sohn zur Seite.
Der aus kurzen Episoden unterschiedlicher Techniken und Materialitäten komponierte Essayfilm untersucht traumabedingten Gedächtnisverlustmittels Reflexionen über Licht außerhalb des sichtbaren Spektrums – über das, was gefühlt, aber nie gesehen wird.
Joana studiert: die Frauenkörper in der Schwimmhalle, sich selbst im Spiegel, die Reaktionen der anderen. Ihre Freundin Nina ist dprimiert, Joana versucht sie aufzumuntern. Und sie experimentiert: mit gezeichneten Penissen, Tampons und Musik.
BABYLESBE steht auf ihrer Stirn, aber Frede hält an ihrem Plan fest: Sie will ihre Exfreundin zurückgewinnen und durchlebt eine Nacht hautnaher Erfahrungen. Am nächsten Tag sieht nicht nur ihre Schwester sie in einem anderen Licht, sondern auch Frede sich selbst.
Parvis´ Leben kreist um Popkultur, Sexdates und Raves. Durch die geflüchteten Geschwister Banafshe Arezu und Amon entdeckt der Deutsch-Iraner seine Wurzeln neu. Ein einfühlsamer Film über die erste Liebe und das Leben als Migrant*in in Deutschland.
Kuratiert vom Panorama und veranstaltet in Kooperation mit der Queer Academy, ermöglicht der Directors Exchange einen tieferen Einblick in die Arbeit der Filmemacher*innen, deren Filme auf dem Festival gezeigt werden und für den TEDDY AWARD nominiert sind.
ZEITPLAN
11.30 Uhr – 12.30 Uhr: A Directors Exchange on Queering the Framework – Im Gespräch mit Patric Chiha und Matthew Rankin
Patric Chiha, Regisseur von Si c’était de l’amour, und Matthew Rankin, Regisseur von The Twentieth Century, nutzen in ihren Filmen verschiedene Stile und künstlerische Techniken, um den Rahmen des Gewohnten zu sprengen. Durch Tanz und theatralische Inszenierung erzählte Geschichten werden zu einem Fest der Transformation.
Patric Chiha: Geboren 1975 in Wien. Studierte Mode in Paris, dann Filmschnitt am INSAS in Brüssel. Seine Kurz- und Dokumentarfilme wurden mehrfach auf Festivals gezeigt. Sein erster langer Spielfilm, Domaine, mit Béatrice Dalle feierte 2009 beim Filmfestival in Venedig Premiere. Der Dokumentarfilm Brüder der Nacht wurde 2016 im Panorama gezeigt.
Matthew Rankin: Geboren 1980 in Winnipeg, Kanada. Er studierte am Department of History and Classical Studies der McGill University in Montreal sowie an der Université Laval, Québec. 2011 nahm Rankin an den Berlinale Talents teil. Nach zahlreichen Kurzfilmen ist The Twentieth Century sein erster abendfüllender Film.
Moderation: Ana David
13 Uhr – 14 Uhr: A Directors Exchange on New Queer German Cinema – Im Gespräch mit Faraz Shariat and Leonie Krippendorff
Zwei Filme werfen einen neuen Blick auf das Erwachsenwerden und setzen sich mit Vorstellungen von Heimat und Zugehörigkeit in einer post-migrantischen Gesellschaft auseinander. Ein Gespräch mit Faraz Shariat, Regisseur von Futur Drei, und Leonie Krippendorff, Regisseurin von Kokon, über Impulse, Inspirationen und das Bedürfnis ihre eigenen Geschichten zu erzählen.
Faraz Shariat: Geboren 1994 in Köln. Nach ersten Regie- und Schauspielarbeiten am Schauspiel Köln und Video-Installationen für das Staatstheater Hannover studierte er Szenische Künste an der Universität Hildesheim. Shariat beschäftigt sich mit postmigrantischen Erlebnissen und Geschichten von Einwandererfamilien. Aus der Aufarbeitung seiner Familiengeschichte in autobiografischen Dokumentarfilmen und der Arbeit als Übersetzer für geflüchtete Menschen entstand sein erster Langfilm. Futur Drei wurde in Zusammenarbeit mit Paulina Lorenz und Raquel Molt im Filmkollektiv Jünglinge entwickelt, in dem sie seit dem Studium gemeinsam arbeiten.
Leonie Krippendorff: Geboren 1985 in Berlin. Von 2009 bis 2016 studierte sie Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf. Ihr Abschlussfilm Looping war für zahlreiche nationale und internationale Filmpreise nominiert und wurde mehrfach ausgezeichnet. Das Drehbuch für ihren Debütfilm Kokon wurde für die Berlinale Talents Script Station 2018 ausgewählt. Aktuell schreibt sie an zwei neuen Spielfilmprojekten. Das Magazin Variety wählte sie zu den „10 Europeans to Watch 2020.“
Die Queer Academy verfügt an Wissen und Erfahrung aus über 30 Jahren Festivaltätigkeit, setzt kreative und soziale Impulse und bringt Filmemacher*innen, Filmfestivalmacher*innen und Publikum zusammen. Der Queer Academy Summit lädt Menschen aus der Filmbranche zum Austausch über filmisches Arbeiten und Themen ein, die sie bewegen.
TIMETABLE
13.00 Uhr – 13.30 Uhr Keynote: Darick Qin, Director of Operations, ShanghaiPRIDE
ShanghaiPRIDE zeigt seit 2009 queere Filme. Trotz Zensur und rechtlicher Probleme gelingt es den Beteiligten jedes Jahr, nicht nur ein Filmfestival, sondern ein Community-Event zu organisieren, das sich Geschichten von Liebe und Leid, Wachstum und Triumph von LGBTQI*-Menschen in China widmet.
13.30 Uhr – 15.30 Uhr Panel: From Shorts to Series – Interdisciplinary Storytelling in Queer Narratives
In conversation with:
Athina Rachel Tsangari, Director of Trigonometry, Berlinale Series
Lia Hietala & Hannah Reinikainen, Directors of Always Amber, Berlinale Panorama
Ray Yeung, Director of Suk Suk, Berlinale Panorama
Omer Sterenberg, Director of HaMa’azin (Listening In), Berlinale Shorts Gil Baroni, Director of Alice Júnior, Berlinale Generation
Die queeren Erzählweisen, die auf dem Festival präsentiert werden, veranschaulichen unterschiedliche Ansätze beim Filmemachen. In Serien kann die Komplexität einer Figur erkundet werden. Der Langspielfilm lädt dazu ein, mit verschiedenen Erzählformen zu experimentieren. In Dokumentarfilmen erleben wir Menschen, die ihre eigene Geschichte erzählen. Kurzfilme zeigen, wie Komplexes verdichtet werden kann. Zusammen mit den vielfältigen und diversen Regisseur*innen des diesjährigen Festivals werden Potentiale verschiedener filmischer Ansätze analysiert und diskutiert.
Wir hoffen, dass alle genauso gespannt auf die neuen Filmen sind wie wir! Die Tage während der 70. Berlinale werden voller und hektischer und wir möchten sicherstellen, dass ihr nichts verpasst und alle Informationen leicht finden könnt.
Hier findet ihr die heutige Auswahl an Filmen. Wie üblich stehen die erneuten Re-Screenings am Ende der Seite.
Vergesst nicht, unsere Social-Media-Kanäle im Auge zu behalten, um euch über unsere Veranstaltungen, Interviews und vieles mehr auf dem Laufenden zu halten!
Regie: Burhan Qurbani Kurz Beschreibung: Francis hat die Flucht aus Nordafrika überlebt. Als er an einem Strand im Süden Europas erwacht, ist er entschlossen, von nun an ein geregeltes, anständiges Leben zu führen. Doch das Berlin von heute, in dem er landet, geht mit dem Staatenlosen ohne Arbeitserlaubnis nicht weniger erbarmungslos um, als es Lohnarbeiter Franz Biberkopf in Döblins Klassiker der deutschen Literatur erlebt hat. Und so widersetzt sich Francis zunächst zwar dem Angebot, in der Hasenheide mit Drogen zu dealen, gerät aber in den Einflussbereich von Reinhold, seinem neurotischen, sexsüchtigen Kumpel und Quartiergeber. Als Francis die Clubbesitzerin Eva und – einige einschneidende Erlebnisse später – das Escort-Girl Mieze kennenlernt, scheint er erstmals etwas zu verspüren, das er bisher nicht kannte und das besonders Reinhold ihm nicht gönnt: ein wenig Glück.
Regie: David France Kurz Beschreibung: 2017 reagierten LGBTQI*-Community und Menschenrechtsaktivist*innen schockiert auf die entsetzlichen Berichte über die Verbrechen in der russischen Teilrepublik Tschetschenien. In einer koordinierten Aktion verhafteten die Behörden Schwule, lesbische Frauen und Bisexuelle, folterten sie in illegalen Haftanstalten und verlangten von ihnen, andere zu outen. Viele Inhaftierte wurden umgebracht, andere wurden nach der Freilassung und der Rückkehr zu ihren Familien Opfer von Ehrenmorden.
Regie: Adrien Mérigeau Kurz Beschreibung: Überall ist Chaos: im eigenen Kopf und draußen in der großen Stadt. Die Dinge verselbstständigen sich, die Realität ist kaum greifbar. Die jugendliche Reine ist auf der Suche, aber sie weiß nicht wonach. In zarten Zeichnungen sehen wir die Welt durch ihre Augen, in den fließenden Animationen wird ihre Wahrnehmung erfahrbar.
Regie: Heinz Emigholz Kurz Beschreibung: Ein Archäologe und ein Waffendesigner, die sich in einem früheren Leben als Filmemacher und als Psychoanalytiker gekannt haben, treffen sich in einer Ausgrabungsstätte in der Negev-Wüste und beginnen ein Gespräch über Liebe und Krieg, das sie in der israelischen Stadt Be’er Sheva fortsetzen. Dann beginnt der Film mit wechselnden Darsteller*innen in wechselnden Rollen einen Reigen, der durch die Städte Athen, Berlin, Hongkong und São Paulo führt.
Regie: Daniel Nolasco Kurz Beschreibung: Sandro lebt hier ein ziemlich eintöniges Leben. Er arbeitet in einer Düngemittelfabrik, geht schwimmen, abends legt er Landschaftspuzzles. Mit seinem Kollegen Ricardo führt Sandro eine rein sexuelle Beziehung. Immer scheint er etwas außerhalb zu stehen, nicht mit sich im Reinen, nirgends richtig zugehörig. Als Maicon, ein Mann wie einem Tom-of-Finland-Comic entsprungen, in der Kleinstadt auftaucht und mit Ricardo anbandelt, setzt das aufkeimende Gefühl der Eifersucht bei Sandro einen Wandel in Gang.
Regie: Amalie Næsby Fick Kurz Beschreibung: Ein Kuss auf dem Dach in einer warmen Kopenhagener Nacht, und Cathrine, Anfang 20, kriegt ihr Leben nicht mehr in den Griff. Da ist ihre Kollegin Selma, von der sie nach diesem Kuss mehr und immer mehr will, aber da ist auch ihr Freund Simon, mit dem Cathrine zusammenwohnt. Für Simon ist im Bett genug eigentlich genug, seit einiger Zeit reicht ihm sogar noch weniger. Für Cathrine, die in einem Callcenter Tipps in Sachen Sex und Liebe gibt, reicht das nicht, und nach Selmas Kuss weiß sie nicht mehr weiter. Sie ist hungrig, ratlos und einsam. Zerrissen zwischen Reue und Begehren reißt sie alle, die sie lieben und die sie liebt, mit hinein in ihr Chaos.
Regie: John Mackenzie Kurz Beschreibung: Der Cockney-Gangsterkönig Harold Shand möchte London zur „Hauptstadt Europas“ machen und zu diesem Zweck in den Docklands ein Olympiastadion errichten. Investitionshilfen erhofft er sich von der New Yorker Mafia. Doch kaum sind deren Unterhändler eingetroffen, bekommt Harold Shand jede Menge Ärger: Zwei seiner Bandenmitglieder werden ermordet und auch er selbst fällt beinah einem Bombenanschlag zum Opfer. Um vor den Amerikanern das Gesicht zu wahren, muss er die Verantwortlichen umgehend zu fassen kriegen, und geht bei der Suche nach ihnen nicht eben zimperlich vor…
Regie: Rosa von Praunheim Kurz Beschreibung: 90-mal fällt im Kommentar das Wort „schwul“, das 1971, zwei Jahre nach Abschaffung des § 175, noch im Hate-Speech-Kontext stand; die Betroffenen hatten es sich noch nicht selbstbewusst angeeignet. Auf die stumm gedrehten Bilder schwuler Klischee-Szenen gelegt und in deklamatorischem Ton vorgetragen, provozierte das diejenigen, die gar nichts davon hören wollten, wie diejenigen, die unter diesem Begriff litten, gleichermaßen. Ein seltenes Beispiel für einen Film mit direkter gesellschaftspolitischer Wirkung.
Regie: Ray Yeung Kurz Beschreibung: Mit routinierten Handgriffen macht sich der Hongkonger Taxifahrer Pak bereit, poliert den traditionell knallroten Lack seines Autos auf Hochglanz und holt seine Enkelin von der Schule ab. Auf der Suche nach anonymem Sex begegnet er Hoi, pensioniert, geschieden und selbst Großvater. Nach einer ersten flüchtigen Begegnung verbringen sie wiederholt Zeit miteinander. Doch schon eine spätabendliche Textnachricht scheint ihren Alltag aus dem Gleichgewicht zu bringen.