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TEDDY TODAY: 21. Februar 2023

Die Verleihung des 37. TEDDY Award rückt langsam näher und bei uns wird es hektisch! Uns macht es großen Spaß, all die schönen Events für Euch vorzubereiten.

Heute findet unser TEDDY Talents Talk statt. Mehr dazu findet ihr hier.

Falls ihr euch lieber entspannt zurücklehnen wollt, könnt ihr das bei unseren heutigen Premieren oder Reruns machen.

PREMIEREN:

20.000 especies de abejas

Regie: Estibaliz Urresola
Spanien, 2023, 125′
TEDDY nominated

Film still 20.000 especies de abejas | 20,000 Species of Bees © Gariza Films, Inicia Films

Ein achtjähriges Kind leidet darunter, dass die Leute es hartnäckig bei seinem Geburtsnamen Aitor nennen, der bei ihm Unbehagen auslöst. Sein Spitzname Cocó fühlt sich nicht ganz so eindeutig verkehrt, aber auch nicht richtig an. Im Sommerurlaub im Baskenlandvertraut das Kind seinen Kummer Verwandten und Freund*innen an. Doch wie geht eine Mutter, die selbst noch mit ambivalenten elterlichen Altlasten ringt, mit der Identitätssuche ihres Kindes um? Das Spielfilmdebüt der baskischen Regisseurin Estibaliz Urresola Solaguren ist ein sonniges, wunderbar einfühlsames Werk, getragen von Sofía Otero, die als kleines Mädchen auf der Suche nach dem richtigen Namen das erste Mal vor der Kamera steht, und Patricia López Arnaiz als problemgeplagter, liebevoller Mutter. So wie die Vielfalt der Natur viele Bienen erfordert, sind für die Protagonistin die Nebenfiguren essenziell. Das weitgehend weibliche Umfeld lebt ihr unterschiedliche Möglichkeiten des Frauseins vor. Urresola nimmt mehr als eine Sichtweise ein und respektiert, dass Geschlechteridentität etwas unerhört Komplexes ist. Und sie thematisiert einen vielleicht weniger augenfälligen Aspekt der Gender-Transition: die eigene Mentalität.

SCREENING TIMES:

21.02. / 12:45 Berlinale Palast

Incroci

Regie: Francesca de Fusco
USA, Italien, 2023, 13′
TEDDY nominated

Film still Incroci © Sofia Camarago Hoyos

Bergamo, Norditalien. Fede verbringt ihre Tage zwischen Schule und einem von Nonnen betriebenen Wohnheim. Auf den Fluren begegnet sie Valentina, einer neuen Bewohnerin. In einer Choreografie offener, halb offener und geschlossener Türen kommen ungekannte Gefühle auf. So plötzlich wie das Licht einer Taschenlampe in der Nacht, so fremd wie ein neuer Geschmack. In der Welt, die Fede kennt, entsteht eine neue mit anderen Fragen und Möglichkeiten. Was heißt es, zu begehren?

SCREENING TIMES:

21.02. / 12:30 Zoo Palast 1

Mehr über den Film erfahrt ihr in unserem Interview mit Francesca de Fusco.

Kokomo City

Regie: D. Smith
USA, 2023, 73′
TEDDY nominated

Film still Kokomo City © Couch Potatoe Pictures

Morgenroutinen und Gespräche im Bett, Gossip und Real Talk. In Begegnungen und Interviews porträtiert D. Smith vier Schwarze trans*Sexarbeiterinnen in New York und Georgia. Ungeschönt und lustvoll erzählen die Protagonistinnen aus ihrem Leben. Dabei entstehen tiefgehende und leidenschaftliche Gespräche über gesellschaftspolitische und soziale Realitäten sowie scharfe Analysen und Reflexionen über Zugehörigkeit und Identität innerhalb der Schwarzen Community und darüber hinaus. In eindringlichen Schwarz-Weiß-Bildern und mit einem gezielt eingesetzten Soundtrack fügen sich Inszenierungen und Re-Inszenierungen, performative Interventionen und assoziative Collagen biografischer Versatzstücke organisch zusammen. Offen werden Träume und Erinnerungen, ausgefochtene Kämpfe und überwundene Krisen thematisiert, ohne Prekaritäten und Gewalterfahrungen auszusparen. Die Protagonistinnen teilen ihre Erfahrungen in Beziehungen zu Lovern, Freund*innen und Familien, die durch Tabus, Fetischisierung, aber auch durch das eigene Begehren geprägt sind. Das lebendige Porträt gibt ihren widerständigen Erzählungen ungefiltert Raum und hebelt weiße, cis-heteronormative Setzungen und Stigmatisierungen aus.

SCREENING TIMES:

21.02. / 19:00 Zoo Palast 2

Mehr über den Film erfahrt ihr in unserem Interview mit D. Smith.

Langer Langer Kuss

Regie: Lukas Röder
Deutschland, 2023, 40′

Film still Langer Langer Kuss | Long Long Kiss © HFFMünchen

Aaron will seinen Ex-Freund Paul nicht vergessen. Er glaubt, die Erinnerung an die ausgetauschten Zärtlichkeiten und Küsse nur bewahren zu können, indem er sich nicht mehr die Zähne putzt. Denn auf den Zähnen seien all die Gefühle, Berührungen und Intimitäten gespeichert. Seine jüngere Schwester und Mitbewohnerin Lina versucht behutsam, ihren Bruder zur Mundhygiene zu überreden, dringt aber nicht mehr zu ihm durch. Als Aarons und Linas autoritärer Vater zu Besuch kommt, eskaliert die Situation und Aarons Verhalten wird gefährlich selbstzerstörerisch. Der HFF-München-Student Lukas Röder thematisiert in seinem berührenden Kammerspiel mentale Gesundheit. In der intensiven, emotionalen Darstellung der Schauspieler*innen sowie durch eine zweite Ebene, auf der die Beteiligten ihre Rollen reflektieren, werden Verhaltensweisen und Hilfsmöglichkeiten untersucht.

SCREENING TIMES:

21.02. / 12:00 Cubix 2

Love to Love You, Donna Summer

Regie: Roger Ross Williams, Brooklyn Sudano
USA, 2023, 105′

Film still Love to Love You, Donna Summer © Courtesy of Estate of Donna Summer Sudano

Die ungewöhnliche Geschichte von Disco-Queen Donna Summer, mitreißend erzählt entlang von unveröffentlichten Dokumenten: Filmausschnitten, Home-Videos, Fotos, Aufzeichnungen und privaten Audioaufnahmen aus allen Lebensphasen der legendären Künstlerin, die wie keine Zweite die Tanzfläche zum Beben brachte. Von den Anfängen in Deutschland mit Giorgio Moroder bis in spätere Jahre, als Summer vor den Schattenseiten ihrer Bekanntheit und durch seelische Verletzungen belastet Schutz in der Spiritualität und im Familienleben suchte. Der oscarprämierte Regisseur Roger Ross Williams und Summers Tochter Brooklyn Sudano heben dank Sudanos Einblick und Zugang zur Familie einen reichen Schatz an Erinnerungen und Lebenszeugnissen. Aber auch die filmische Herangehensweise des Duos ist beeindruckend. Die Worte der Wegbegleiter*innen werden so geschickt mit der Bilderfülle kombiniert, dass wir Donna Summer als Allround-Künstlerin entdecken oder wiederentdecken: als maßgeblichen kreativen Kopf hinter ihren Hits, als sprachgewandte, witzige Entertainerin, begabte Malerin – und emanzipierte, erfinderische Frau, die unter anderem sich selbst erfand.

SCREENING TIMES:

21.02. / 15:00 Haus der Berliner Festspiele

Taif kurabu

Regie: Shinji Smai
Japan, 1985, 115′

Film still Taifū kurabu | Typhoon Club © Directors Company

Fünf Tage, während derer ein Taifun aufzieht, wütet und abklingt, bilden den zeitlichen Rahmen für eine Schüler*innentragödie an einer Oberschule außerhalb von Tokio. Als der Klassenclown Akira dort eine nächtliche Party seiner Mitschülerinnen im schuleigenen Schwimmbad beobachtet, wird er von diesen als unliebsamer „Spanner“ so lange untergetaucht, dass er fast ertrinkt. Der herbeigerufene Klassenlehrer hat eigene Probleme. Die Mutter und der Onkel einer Kollegin, mit der er ein Verhältnis hat, wollen ihn zur Hochzeit zwingen. So entgehen ihm die Nöte, die seine Schüler*innen bewegen. Ihre Gespräche kreisen um Leben, Tod und Wiedergeburt, um ein lesbisches Paar unter ihnen und den Taifun. Als dieser naht, nehmen die Aggressionen in der Schülerschaft zu …Mit der Unbedingtheit einer Naturgewalt entfesseln sich im Typhoon Club wahre Gefühlsstürme. In einem sich zuspitzenden Episodenreigen erzählt der Film von einem „Frühlingserwachen“, bei dem sich die Emotionen eruptiv entladen: in einer Klassenschlägerei, bei einem Vergewaltigungsversuch. Dabei gestaltet der Film eine autarke Welt der Jugendlichen zwischen Überschwang und Depression, zu der die Kamera respektvoll Distanz hält.

SCREENING TIMES:

21.02. /21.02. / 19:00 Cubix 3

RERUNS:

After
21.02. / 21:30 Cubix 2

Almamula
21.02. / 15:30 Cineplex Titania

El castillo (The Castle)
21.02. / 10:00 Cubix 9

Femme
21.02. / 21:30 Cineplex Titania

Hummingbirds
21.02. / 20:00 Urania

It’s a Date
21.02. / 21:30 Cubix 9

Knochen und Namen (Bones and Names)
21.02. / 10:00 Cubix 6

Langer Langer Kuss (Long Long Kiss)
21.02. / 19:00 International

Mangosteen
21.02. / 14:00 Werkstattkino@silent green

Manodrome
21.02. / 15:45 Verti Music Hall

Mutt
21.02. / 15:30 Filmtheater am Friedrichshain

Nuits blanches (Sleepless Nights)
21.02. / 21:30 Cubix 9

Passages
21.02. / 12:30 Cubix 9

A Rainha Diaba (The Devil Queen)
21.02. / 17:00 Werkstattkino@silent green

Silver Haze
21.02. / 16:00 Cubix 5

Sisi & Ich (Sisi & I)
21.02. / 18:00 Cubix 9

Sværddrage (The Shift)
21.02. / 10:00 Cineplex Titania

This Is the End
21.02. / 16:00 Cubix 7

To Write From Memory
21.02. / 09:45 Zoo Palast 2

Transfariana
21.02. / 21:15 Akademie der Künste

Alle Filme 2023

Die komplette Übersicht der queeren Filme beim 37. TEDDY AWARDS findet ihr hier. Filme früherer TEDDY Jahrgänge findet ihr in unserer Filmdatenbank.

SPIELFILME

All Feature Films at 37th TEDDY AWARD

DOKUMENTAR- / ESSAYFILME

All Documentary Films at 37th TEDDY AWARD

KURZFILME

All Short Films at 37th TEDDY AWARD

AUSTELLUNGEN

Film still Un gif larguísimo | A Very Long Gif © Eduardo Williams

SERIE

Film still Bad Behaviour © Sarah Enticknap