Hallo ihr lieben Filmliebhaber! Ich hoffe ihr habt die Berlinale bisher gut überstanden, interessante Menschen getroffen, inspirierende Filme geschaut und dabei viel Kaffee getrunken. Die Vorbereitungen für die TEDDY Preisverleihung morgen Abend laufen auf Hochtouren und wir sind voll bepackt mit Vorfreude.
Ansonsten haben wir heute mal wieder Diversity Talks, bei denen ihr unbedingt vorbei schauen solltet! Heute werden wir uns ab 11 Uhr mit den Filmemachern Neil Triffet und Lia Hietala, deren Filme „EMO The Musical“ und „Min Homosyster“ auf der diesjährigen Queer-List vertreten sind, über das Thema „Queer for the Kids“ unterhalten. Ab 14 Uhr nähern wir uns der queeren Geschischtsschreibung mit den Filmemachern Andrea Weiss („Bones of Contention“) und Jochen Hick („Mein wunderbares West-Berlin“).
Wo? Im BRLO Brwhouse am U-Bhf-Gleisdreieck, Schöneberger Straße 16. Leute, es wird hoch interessant, kommt unbedingt vorbei! Unten findet ihr wie immer das queere Programm für heute! Tag 8: Vorfreude und Diversity Talks weiterlesen →
Der 7. Tag der Berlinale und wir müssen uns kurz mal hinsetzen. Anstrengend ist das ja alles schon. Dafür aber auch viel zu schön!
Kurzer Filmtip gefällig? Wie wäre es mit einem chinesischen Newcomer? Der „Rising star“ der chinesischen Filmszene hat nämlich einen Film gedreht und dieser nennt sich: „The Tase of Betel Nut“. Ein polyamoröses Liebesabenteuer mit unerwarteten Wendungen: Eine Geschichte die von einer Generation erzählt, die zwischen konservativen Traditionen und modernen Bedürfnissen balancieren muss. Anspruchsvoll, ehrlich und schonunglos. Ladies und Gentlemans: Einmal bitte um 22:45 Ins CineStar 3 gehen. Das Programm für heute findet ihr unten. Tag 7: Der Geschmack der Betelnuss weiterlesen →
Halbzeit, Leute! Schon die Hälfte des Festivals ist vorbei, jetzt aber sputen! Noch nicht genug Filme gesehen? Dann jetzt mal los, es bleiben euch ja schließlich nur noch ganze 5 Tage!
„We´re all weirdos, that´s what makes us beautiful“ ist ein Zitat aus dem Film „Weirdos“ von Bruce McDonald den ihr in den nächsten drei Tagen bewundert könnt. Bruce McDonald ist nämlich auch ein Weirdo, aber von der feinsten Sorte. Aber dass Weirdos was wunderbares sind, durften wir nicht nur gestern beim Interview erfahren, sondern können wir auch sehen, wenn wir uns seine Film anschauen. Angefangen hat er seine Karriere nämlich mit 8mm Zombie-Filmen die er während der High School drehte. Über die Jahre machte er sich dann mit Independent-Filmen, weit über die kanadische Filmszene hinaus einen Namen. Seine Filme handeln oft von Menschen auf Reisen, Selbstfindung und Rock´n Roll sind die Zutaten aus denen er seine Filme zubereitet. Und natürlich Menschen die manchmal ein bisschen weird sind, aber immer liebenswürdig. So wie in „Weirdos“, in dem zwei 15-jährige Ausreißer per Anhalter durch die Gegend trampen. Kit will nämlich zu seiner Mutter, weil er sich bei ihr ein besseres Leben erhofft. Warum dann aber alles anders wird und welche Rolle Andy Warhol in diesem Film spielt müsst ihr leider selbst herausfinden! Lohnt sich aber! Habt Spaß! Tag 6: „We´re all weirdos, that´s what makes us beautiful!“ weiterlesen →
Was ist der Stand der Forschung über die Kontinuitäten des Paragraphen 175 nach dem Nationalsozialismus?
Die Situation Männer begehrender Männer in den 1950er und 1960er Jahren erfreut sich erst seit einigen Jahren zunehmender Aufmerksamkeit. Nicht zuletzt aufgrund der schlechten Presse, welche die „Homophilen“ der Nachkriegsdekaden bei den Wortführern der Schwulenbewegung hatten, waren sie lange in Vergessenheit geraten. Die rechtliche Entwicklung in Ost und West zwischen 1945 und 1969 ist mittlerweile zumindest in groben Zügen dokumentiert, ähnliches gilt für die Strukturen der polizeilichen Verfolgung und für die Nicht-Anerkennung homosexueller KZ-Häftlinge als Opfer des NS-Regimes. Was nach wie vor weitgehend im Dunkeln liegt sind die politischen Bemühungen der „Homophilen“ um Anerkennung und Entkriminalisierung sowie vor allem der Alltag Männer liebender Männer in dieser Zeit: Wie gingen sie mit Verfolgung und Diskriminierung um? Wie schafften sie es, trotz alledem subkulturelle Strukturen zu etablieren? Wie gestaltete sich homophiles Leben und gleichgeschlechtliches Begehren zwischen Ängsten und Hoffnungen, „Josephsehen“ und Bahnhofstoiletten, Gefängniszellen und Theaterlogen?
Was sind Ihre Gedanken über das Projekt von Justizminister Maas und die Diskussionen über die Rehabilitation für die Opfer von Paragraph 175?
Es ist ausgesprochen erfreulich, dass die Kriminalisierung des gleichgeschlechtlichen Begehrens im allgemeinen und die verschärfte Fassung des § 175, die die Entgrenzung und Intensivierung der Homosexuellenverfolgung im Dritten Reich und in der frühen Bundesrepublik ermöglichte, von offizieller Seite nun endlich als ein fundamentaler Verstoß gegen die Menschenrechte gebrandmarkt werden. Christine Lüders, der Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes
, gebührt große Anerkennung dafür, dass sie diese Debatte maßgeblich vorangetrieben hat. Dem Rechtsstaat bietet sich so die Gelegenheit, kritische Perspektiven auf seine eigene Geschichte zu entwickeln, und sich von dem begangenen Unrecht zu distanzieren. Und die Männer, die verurteilt wurden, können auf eine – wenn auch reichlich späte – Wiedergutmachung hoffen. Allerdings richtete der § 175 auch jenseits von Gefängnisstrafen großen Schaden an. Beziehungen gingen kaputt, Menschen wurden gekündigt, gewalttätige Angriffe waren keine Seltenheit, manche sahen nur im Freitod noch einen Ausweg. Wie will der Gesetzgeber dieses Leid, für das er letztlich verantwortlich war, entschädigen?
Glauben Sie, dass dieses Projekt die Diskussion über den Paragraph 175 im deutschen öffentlichen Raum widerspiegelt?
Ich denke, vielleicht ist es auch eher eine Hoffnung, dass der überwiegende Teil der deutschen Öffentlichkeit heute eine Kriminalisierung des gleichgeschlechtlichen Begehrens für moralisch nicht vertretbar erachtet und ablehnt. Insofern vollzieht die politische Debatte über Rehabilitierung einen Meinungswandel nach, der sich im Lauf der letzten ungefähr dreißig Jahre vollzogen hat. Was mich mitunter überrascht ist, wie wenigen Leuten die Tatsache bekannt ist, dass die Entkriminalisierung der Homosexualitäten im Wesentlichen ein Verdienst der späten DDR ist. Erst 1994 im Zuge der Angleichung des west- und des ostdeutschen Strafrechts stimmte auch der Bundestag der endgültigen Abschaffung des § 175 zu. Wahrlich kein Ruhmesblatt des bundesdeutschen Rechtsstaats.
Wie ihr wisst, kann es natürlich nicht genug fantastische Frauen auf dieser Welt geben, es gibt natürlich auch zahlreiche, aber leider sind die Umstände in denen sich diese Frauen befinden nicht immer die rosigsten.
So auch in dem neuen Spielfilm des Regisseurs Sebastián Lelio, dessen Film „Gloria“ 2013 auf der Berlinale lief und für den seine wunderbare Schauspielerin Paulina García einen Silbernen Bären als beste Darstellerin erhielt.
Sein neuer Film namens „Una mujer fantastica“ handelt von der Trans*gender Frau Marina, die nach dem Tod ihres Freundes nichts anderes tun möchte als zu trauern – doch das wird ihr von der Familie des Toten und der Gesellschaft verwehrt. Ein eindrucksvoller Film über den Kampf einer Trans*gender Frau und ihrem Kampf um das Recht zu Trauern. Aber auch einfach ein Film über eine Frau die ihren Mann verloren hat und nun versucht beide Beine wieder auf den Boden zu bekommen. Eine fantastische und starke Frau eben! Seht selbst!