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Die DJs der 39. TEDDY AWARD Verleihung

Die TEDDY AWARD Verleihung 2025 wird nicht nur durch außergewöhnliche Filme glänzen – auch musikalisch erwartet uns ein Highlight! Wir freuen uns, euch die DJs vorzustellen, die dieses Jahr für gute Stimmung sorgen werden. Freut euch auf die einzigartigen Sets von DJ Marie Leão, DJ Miro Von Berlin und DJ Trust.The.Girl.

DJ Trust.The.Girl 

 
Trust.The.Girl ist Resident-DJ in Berlins fabelhaftem Queer-Club SchwuZ.

Sie bezeichnet sich selbst als Open-Format-DJ und liebt es, mit verschiedenen Genres zu spielen, um die Tanzfläche zum Kochen zu bringen.

DJ Miro Von Berlin

Miro Von Berlin ist aus dem Berliner Nachtleben hervorgegangen, angetrieben von kathartischen Dancefloor-Erfahrungen und dem Wunsch, einen Raum zu schaffen, in dem sich Neugierige bewegen können. Miro zieht es vor, sich nicht auf ein Genre festlegen oder kategorisieren zu lassen, und gleitet elegant zwischen tanzbaren Grooves und kosmischen Klanglandschaften, wobei der Überraschungsfaktor nicht nur für das Publikum, sondern auch für sich selbst aufrechterhalten wird. Egal, in welchem Rahmen man sich bewegt, wenn Miro hinter den Decks steht und elektronische Mutationen aus dem Jenseits serviert, ist man auf eine fesselnde Reise gefasst.

Miro hat die Fähigkeiten in den bekannten Berliner Locations verfeinert: RSO, About blank, Ohm, Kitkat, Aeden, Oxi, und hat auf den Kult-Queer-Partys Gegen und Weeeirdos aufgelegt, wobei letztere auch bei Hör Berlin zu Gast waren. Zu den Auftritten gehören auch Sets auf dem Glitch und dem Sonus Festival, was Miros wachsende Präsenz auf dem internationalen Techno-Circuit unterstreicht. Mitbeteiligt an der Gründung der Partyreihe GRAVE in Kroatien, kuratiert Miro seit 2019 akribisch das Line-up und lädt etablierte und aufstrebende Techno-Künstler ein – Ellen Allien, Etapp Kyle, Philippa Pacho, Blue Hour, Lolsnake, Deepneue etc.

DJ Marie Leão 


Marie Leão ist die Mitbegründerin und Bookerin des queer-feministischen Party-Kollektivs ¡MASH-UP! Multigender Multiworld.   

Ihre musikalische Bandbreite reicht von elektronischer Musik bis Pop, von Punk bis Pinky Queer Tunes, von Disco bis Indie-Rock. Außerdem hat sie jede Menge Hits und Evergreens im Angebot. 

Die musikalischen Highlights der 39. TEDDY AWARD Verleihung

Im Rahmen der TEDDY AWARD Verleihung 2025 stellen wir euch herausragende Künstler*innen vor, deren Musik und Performance die Vielfalt sowie Kreativität der queeren Kunstszene feiern werden.

Mariybu

Sie ist die Königin der deutschen Hyperpop-Szene: Die in Berlin ansässige Künstlerin Mariybu hat sich in den letzten Jahren einen Namen als visionäre Sängerin und Produzentin sowie als empowernde Rollenvorbild weit über die queere Szene hinaus gemacht. Mal stark und kämpferisch, mal süß und verspielt, aber immer unapologetisch sie selbst – so präsentiert sich die Musikerin auf der Bühne. Dass sie auch Raum für andere weibliche und genderqueere Talente (z. B. jolle, Angel Rider, Lil‘ Lil‘) schafft, fasst Mariybus künstlerische DNA perfekt zusammen: Es geht um gegenseitige Ermächtigung in einer Branche, die FLINTA*-Personen immer noch zu wenig Raum gibt. Während Mariybu eine selbstproduzierende Künstlerin mit einem frisch gegründeten unabhängigen Label ist, baut sie die Mauern der Branche nicht nur für sich selbst ab – sondern immer auch für andere.

Mariybu hat ihr Album „ein tag göttin“ am 14. Februar 2025 veröffentlicht, das die Atmosphäre der lebendigen Berliner Nächte einfängt. Es geht um Eskapismus & Ekstase, Queerness und das Durchbrechen patriarchaler Strukturen. Musikalisch bewegt es sich im Bereich des technoiden Hyperpop mit Rave-Pop-Elementen. Ab April 2025 wird Mariybu mit ihrem Album auf Tour gehen. Tickets sind erhältlich auf Mariybu-shop.de.

Bitte beachten: Wir müssen leider die bevorstehende Performance von Ebow aufgrund von Krankheit absagen. Wir entschuldigen uns für etwaige Unannehmlichkeiten. Vielen Dank für euer Verständnis, und wir hoffen, Ebow bald wieder auf der Bühne zu sehen. Gute Besserung!

Jade Pearl Baker & The Pearls

Jade Pearl Baker & The Pearls singen Hymne an die Berliner Drag-Kultur 

Jade Pearl Baker, „Berlins aufregendste Drag-Stimme“, ist zusammen mit ihren drei „Pearls“ Star der queeren Berlin-Revue DRAG.GLAM.BERLIN. im Berliner BKA-Theater. 2017 sorgte sie bundesweit mit ihren Gänsehaut-Auftritten bei der Pro7-Show The Voice of Germany  für Furore. In den letzten Jahren beeindruckte sie in ganz unterschiedlichen Bühnenproduktionen, unter anderem als eine der Protagonist*innen des Theaterstücks Ugly Ducklings von Bastian Kraft, das seit 2019 weit über die queere Community hinaus gefeiert wird. 

Jade Pearl Baker, deren Drag-Karriere im BKA-Theater begann, feiert dort nun mit DRAG.GLAM.BERLIN. große Erfolge in ihrer ersten abendfüllenden Show. Dabei wird sie tanzend und singend von drei fulminanten Drag-Kolleginnen, den „Pearls“, unterstützt. Aus dieser Revue stammt auch ihre erste Single, die sie beim Teddy Award präsentieren wird: 

„Celebrate the Queens“ ist eine Party-Hymne mit politischem Anspruch. Der Song feiert die legendäre Berliner Drag-Kultur, versteht sich aber auch als Warnung.  

Jade Pearl Baker: „Berliner Drags, egal wie sie sich nannten, haben unsere Gesellschaft verändert und tun dies bis heute. Doch für queere Menschen wird der Wind wieder rauer – das spüren wir auch in Berlin. Die reaktionären Kräfte, die weltweit die liberalen Gesellschaften angreifen, haben sich Dragqueens als Zielscheibe für ihren Kampf ausgesucht. Dagegen müssen wir uns wehren, wir müssen alle gemeinsam unsere Drag-Kultur schützen. Und das tun wir am besten, indem wir sie feiern.“ 

„Celebrate the Queens“ wurde von Johannes Kram und Florian Ludewig geschrieben, die auch Urheber des ebenfalls am BKA-Theater uraufgeführten Dauerbrenners Operette für zwei schwule Tenöre sind. DRAG.GLAM.BERLIN. steht dort ab dem  4. Juni wieder auf dem Programm. 

BARBARA HAMMER 

Barbara Hammer (1939–2019) war eine wegweisende Pionierin des lesbischen Kinos und zählt zu den bedeutendsten experimentellen Filmemacher*innen ihrer Generation. Ihre Werke revolutionierten die Darstellung lesbischer Körper und Liebe im Film und sind bis heute fester Bestandteil des Queer-Kanons. Im Laufe ihrer Karriere wurde sie dreifach mit dem TEDDY AWARD ausgezeichnet.

Auf der diesjährigen Berlinale im Forum Expanded werden drei ihrer Filme präsentiert: A Horse is Not a Metaphor, Maya Deren’s Sink und Generations. Zudem gelten ihre frühen Kurzfilme wie Dyketactics und Menses (beide 1974) längst als Klassiker des Queer-Kinos.

In fünf Jahrzehnten schuf die aktivistische Filmemacherin nicht nur wegweisende Filme, sondern engagierte sich auch als Mentorin, Lehrerin und Fürsprecherin für junge Filmemacher*innen. Ihre Arbeiten wurden weltweit in Ausstellungen gezeigt. Nach ihrer Krebsdiagnose im Jahr 2006 integrierte Hammer ihre Krankheit radikal in ihre künstlerische Praxis und schuf bewegende Werke über die Sterblichkeit des Körpers.
Barbara Hammer war eine Ausnahmeerscheinung in der männerdominierten Welt des experimentellen Kinos und brachte mit ihren Arbeiten queere Perspektiven in den feministischen und filmischen Diskurs ein. In den 1980er-Jahren experimentierte sie mit abstrakten Formen und Found Footage und verfasste ein Manifest zur „Politik der Abstraktion“, das die formale Queerness des Kinos betonte.
Mit Nitrate Kisses erschloss sie in den 1990er-Jahren das queere Archiv und schuf einen ihrer wichtigsten Langfilme. Sie erforschte dabei die prekären Spuren queeren Lebens vor Stonewall und konterte die Unsichtbarkeit dieser Geschichten mit kraftvollen Bildern. Ihr Werk ist ein lebendiges Archiv queerer Erinnerung – und eine Inspiration für kommende Generationen.

A Horse Is Not a Metaphor (2008)

A Horse Is Not a Metaphor, Copyright: Berlinale
A Horse Is Not a Metaphor, Copyright: Berlinale

Die Filmemacherin Barbara Hammer kämpft in ihrem Experimentalfilm A Horse Is Not a Metaphor mit Visionen vom Reiten und Schwimmen im Fluss gegen Eierstockkrebs. 
Als „Krebstherapeutin“ und nicht als „Überlebende“ reitet Barbara Hammer über die roten Hügel von Georgia O’Keefe’s Ghost Ranch in New Mexico, die grasbewachsenen Ausläufer des Big Horn in Wyoming und die grünen Pfade in Woodstock, New York, und verwandelt dabei die Krankheit in Heilung.
Die eindringliche und wundersame Musik von Meredith Monk untermalt und feiert diesen experimentellen Film, der uns aufrichtet, wenn wir am meisten entmutigt sind.

Maya Deren’s Sink (2010)

Generations, Copyright: Berlinale
Generations, Copyright: Berlinale

Diese stimmungsvolle Hommage an die Mutter des amerikanischen Avantgarde-Films lässt den Geist einer überlebensgroßen Persönlichkeit aufleben, wie sie von denjenigen beschrieben wird, die sie kannten. Freunde und Zeitgenossen schweben durch Maya Derens Häuser und erinnern sich in winzigen Bruchstücken an ihre architektonischen und persönlichen Innenräume. Ausschnitte aus Derens Filmen werden in die Räume zurückprojiziert, in denen sie ursprünglich gedreht wurden. Die fließenden Lichtprojektionen des intimen Raums bieten eine schwer fassbare Vertretung für eine Filmemacherin, die die meisten von uns nie kennen werden. 

Generations  (2011)

Maya Deren’s Sink, Copyright: Berlinale
Maya Deren’s Sink, Copyright: Berlinale

Generations ist ein Film über Mentoring und die Weitergabe der Tradition des persönlichen experimentellen Filmemachens. Barbara Hammer, 70 Jahre alt, übergibt die Kamera an Gina Carducci (heute Joey Carducci), eine junge queere Filmemacherin. Sie drehen in den letzten Tagen des Vergnügungsparks Astroland auf Coney Island, New York, und stellen fest, dass die unvermeidliche Tatsache des Alterns in der Architektur des Vergnügungsparks und in der Emulsion des Filmmediums selbst widerhallt. Die Filmemacher*innen schneiden Bild und Ton völlig getrennt und fügen ihre Filme in der Mitte zusammen, wenn sie fertig sind, und machen so ein echtes Generationen- und Experimentalexperiment.


6. Februar 2025: Vorstellung der queeren Filme

Für alle, die sich schon vorab über die queeren Filme der 75. Internationalen Filmfestspiele Berlin informieren möchten, stellen der Leiter der Sektion Panorama, Michael Stütz, und Programmverantwortliche aus den Sektionen der Berlinale ihre Filme im Rennen um den 39. TEDDY AWARD vor und geben erste Einblicke zu aktuellen Themen und Tendenzen des queeren Kinos.  
Die traditionelle Auftaktveranstaltung zum TEDDY AWARD wird unterstützt von der SchwuZ Queer Stiftung.  Mehr Informationen findet ihr hier.

Ort:

SchwuZ Queer Club   
Rollbergstraße 26  
12053 Berlin  

Zeit:

06.02.2025, Einlass 19:00Uhr, Beginn 20:00 Uhr  

Eintritt gegen freiwillige Spende für die SchwuZ Queer Stiftung. Die Einführung findet in englischer Sprache statt.

Die Jury des 39. TEDDY AWARD

Wir freuen uns, euch die internationale Jury für den 39. TEDDY AWARD vorzustellen. Drei erfahrene Film- und Festivalschaffende sichten aus der Queerlist der Berlinale alle Filme mit queerer Haupthandlung, nominieren jeweils drei Filme in jeder Kategorie und wählen daraus die Gewinnerfilme in den Kategorien Bester Spielfilm, Bester Kurzfilm und Bester Dokumentar- / Essayfilm. Darüberhinaus vergeben sie den TEDDY Jury Award.

Allegra Madsen ©Allegra Madsen
Allegra Madsen ©Allegra Madsen

Allegra Madsen

(Pronomen: she/her)
Frameline, San Francisco International LGBTQ+ Film Festival
Executive Director & Programmer

Allegra Madsen leitet das Frameline, San Fransisco International LGBTQ+ Film Festival als Executive Director und Programmer. Seit sie 2021 zu Frameline kam, hat sie die Reichweite und den Einfluss des Festivals vergrößert und bahnbrechendes queeres Kino einem vielfältigen Publikum nähergebracht. Ihr Engagement für ein inklusives kulturelles Programm hat die Verbindungen zwischen den Gemeinschaften durch die Kraft des Films gestärkt, mit einem besonderen Fokus auf aufstrebende LGBTQ+-Stimmen und transgressive Erzählungen. Unter ihrer Leitung hat sie wertvolle Partnerschaften mit internationalen Filmfestivals und Kultureinrichtungen aufgebaut und sich gleichzeitig für ein zugängliches Programm eingesetzt, das einen sinnvollen kulturellen Dialog anregt. Madsen ist eine gefragte Rednerin auf Foren in aller Welt, wenn es um die Zukunft des Queer-Kinos geht. 

 

Jan Künemund ©Nadja Klier
Jan Künemund ©Nadja Klier

Jan Künemund

(Pronomen: er/ihm)
DOK Leipzig
Programmer

Jan Künemund, freier Filmjournalist, Kurator und festangestellter Agent, lebt in Berlin, hat für einen Kinoverleih gearbeitet und Medienwissenschaften an der Uni Hildesheim unterrichtet, das Queer-Cinema-Magazin „Sissy“ herausgegeben, mit Stefan Butzmühlen zusammen das Drehbuch zu seinem Spielfilm „Lichtes Meer“ (2004) geschrieben, ist Mitglied der Auswahlkommission von DOK Leipzig und Öffentlichkeitsarbeiter für das Schwule Museum. Außerdem schreibt er Kritiken und andere Texte über Film, z.B. war er Co-Herausgeber von „Queer Cinema Now“ (2022). 

Raul Niño Zambrano ©Raul Niño Zambrano
Raul Niño Zambrano ©Raul Niño Zambrano

Raul Niño Zambrano

(Pronomen: er/ihm)
Sheffield DocFest
Creative Director

Raul Niño Zambrano ist seit 2023 Kreativdirektor des Sheffield DocFest. Beim Sheffield DocFest war Raul federführend bei der Einführung von TV-Doku-Serienpremieren, dem innovatiben Podcast Pitch und zuletzt bei der Gründung des Queer Realities Director’s Lab, das dazu dient, kreative Grenzen im Bereich des queeren Non-Fiction Storytellings zu erweitern und zu inspirieren.
 Davor war er als Senior Programmer beim IDFA (International Documentary Film Festival Amsterdam) tätig. Während seiner dreizehnjährigen Tätigkeit beim IDFA führte Raul die bahnbrechende Studie The Female Gaze (2014) durch, in der die Rolle der Frau im Dokumentarfilmschaffen untersucht wurde und rief 2013 dem IFDA Queer Day ins Leben.  Als aktives Mitglied der Dokumentarfilm-Community hat Raul als Juror für zahlreiche renommierte internationale Festivals fungiert sowie sein Fachwissen als Tutor und Branchenmentor bei renommierten Veranstaltungen wie den Al Jazeera Documentary Industry Days, FESPACO, DMZ und dem Bogotá Audiovisual Market weitergegeben. 

Vorstellung der TEDDY Jury