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TEDDY TODAY: Freitag 21. Februar

Gestern wurde bereits der Startschuss mit „Las Mil Y Una gegeben. Wir hoffen ihr hatte alle einen guten Start in die Berlinale. Heute ist der erste Tag, an dem mehrere Filme an einem Tag laufen werden. Die Schwierigste Entscheidung wird heute sein sich zu entscheiden in welchen Film man gehen möchte, da alle Filme sehr vielversprechend sind.
Aber keine Sorge, alle Informationen über die Filme findet ihr auch auf unserer Website. Dort sind Informationen wie unter anderem Filmbeschreibung, Biografien der Regisseure und Screenigsdaten der Filme enthalten.

Kød & Blod
19:00 Zoopalast 1

Nach dem Tod ihrere Mutter zieht Ida zur Tante und ihren Cousins. Schnell wird klar: Der durchaus liebevolle Familienclan ist in kriminelle Geschäfte verstrickt. Ein weiblicher Blick auf Familienkonflikte im Spannungsfeld von Zuneigung und Ellbogenmoral.

 

 

Kokon
19:30 Urania

Nora wächst durch Beobachtung. An der Seite ihrer großen Schwester zieht sie um die Häuser und sieht Liebe, Rausch, Bosheiten, und Zärtlichkeit. Als Nora Romy trifft, wird ihre Haut ihr plötzlich zu eng. Sie beginnt, sie selbst zu werden.

 

Always Amber
21:30 CinemaxX 3

Always Amber © Story AB

Amber gehört zu einer queeren Generation, die sich ihre Identitätsfindung nicht mehr von der Gesellschaft diktieren lassan will. Selbstbewusst leben die Teenager*innen ein Spektrum fluider Identitäten und meistern erste Liebe und Verluste.R

TEDDY ACTIVIST AWARD – GEWINNER

Der TEDDY AWARD, der weltweit bedeutendste queere Filmpreis und der Preisstifter HARALD CHRIST, Unternehmer und langjähriger TEDDY Unterstützer, vergeben in diesem Jahr erstmals den TEDDY ACTIVIST AWARD. Der Preis ist verbunden mit einem Preisgeld von 5.000 € und wird künftig jährlich im Rahmen der TEDDY AWARD-Verleihung verliehen. 

Inspiriert von der Arbeit und dem Mut so vieler Aktivist*innen, die für den andauernden Kampf von sexuellen und geschlechtsspezifischen Minderheiten auf der ganzen Welt kämpfen, würdigt der TEDDY ACTIVIST AWARD Personen, die sich unter schwierigen Umständen und in einem nicht unterstützenden politischen und gesellschaftlichen Umfeld für Veränderungen einsetzen und so zu Toleranz, Akzeptanz, Gerechtigkeit und Gleichheit in der Welt beitragen. In vielen Teilen der Welt bedeutet dies, sich selbst und die Menschen in der Umgebung zu gefährden und sich der Ablehnung, Marginalisierung, Isolation und Verfolgung auszusetzen. Mit der Auszeichnung soll der Mut und die Entschlossenheit dieser Menschen gewürdigt werden.

Der TEDDY ACTIVIST AWARD 2020 geht an eine Gruppe von Aktivist*innen, die unter Gefahr für das eigene Leben mit beispiellosem Einsatz mutig und entschlossen verfolgte Homo- und Transsexuelle in Tschetschenien vor Lagerhaft, Folter und Mord retten und in Sicherheit bringen. Der TEDDY und Harald Christ verneigen sich mit großem Respekt vor diesen mutigen Menschen und hoffen, dass dieser Preis dazu beiträgt, dass das anhaltende Schweigen und Wegsehen der sogenannten „Freien Welt“ nun endlich in einen Aufschrei der Empörung übergeht und die Täter von der Weltgemeinschaft geächtet und zur Rechenschaft gezogen werden.

Das Homosexuellenpogrom in Tschetschenien:

Am 1. April 2017 berichtete die Nowaja Gaseta, eine unabhängige russische Zeitung, dass staatliche Sicherheitsbeamte Schwule in Tschetschenien entführen, festhalten und foltern und forderten, dass diese Männer die Namen anderer Schwuler preisgeben, die sie dann ebenfalls entführen, inhaftieren und foltern würden. Tschetscheniens Präsident Ramsan Kadyrow hat das Ziel dieser Kampagne offen als eine Anstrengung beschrieben, „unser Blut zu reinigen“. Er hat Familienmitglieder aufgefordert, sogenannte „Ehrenmorde“ zu verüben.

Es gibt keine Schätzungen über die Zahl der Toten. Hunderte von Tschetschenen sind seit Beginn der Gräueltaten einfach verschwunden, und Hunderte weitere sind geflohen.

Die Leitung des in St. Petersburg ansässigen russischen LGBT-Netzwerks richtete bereits in den frühen Tagen des Pogroms eine Hotline ein. Sie richteten eine Reihe von geheimen Safehouses im ganzen Land ein, in Partnerschaft mit anderen LGBTQI-Organisationen, insbesondere dem Moskauer Community Center for LGBT+ Initiatives.

In den ersten zwei Jahren haben sie 151 Menschen aus Tschetschenien und über die russische Grenze geschafft. Zu den Ländern, die sie aufgenommen haben, gehören Kanada, Deutschland, Frankreich, Norwegen, Belgien, die Niederlande, Argentinien und andere. Die US-Regierung lehnte alle aus dem Pogrom kommenden Asylbewerber ab.

Die Stellungnahme der tschetschenischen Führung:

Der tschetschenische Präsident Ramsan Kadyrow hat die Vorwürfe sofort zurückgewiesen, als sie erstmals auftauchten, und sie als „Lügen“ bezeichnet. Darüber hinaus sagt er, es sei unmöglich, solche Verbrechen zu begehen, weil es „solche Leute hier nicht gibt“. „Wir haben keine Schwulen.“ Trotz dieser Behauptungen hat Kadyrow öffentlich so genannte „Ehrenmorde“ befürwortet und Familien aufgefordert, Verwandte zu ermorden, die verdächtigt werden, schwul, lesbisch oder transsexuell zu sein. Sein Pressesekretär erklärte: „Wenn es solche Menschen in Tschetschenien gäbe, bräuchten die Strafverfolgungsbehörden sich nicht mit diesen Menschen zu beschäftigen, denn ihre Verwandten würden sie an einen Ort ohne Wiederkehr schicken. Wer solche Morde beginge, habe keine strafrechtlichen Konsequenzen zu befürchten.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Dementis Kadyrows akzeptiert. Unter dem Druck internationaler Führungspersönlichkeiten leitete Putin jedoch kurzzeitig eine weithin kritisierte Untersuchung ein, bei der keine Zeugen und Opfer gefunden wurden, die zur Stellungnahme bereit waren, da sie Vergeltungsmaßnahmen befürchteten. Der Kreml behauptete, das Fehlen von Zeugenaussagen sei ein Beweis dafür, dass keine Menschenrechtsverletzungen stattgefunden hätten. 

Lesben und Transgender-Frauen und -Männer sind ebenfalls das Ziel dieses Angriffs:

Obwohl sich ein Großteil der Berichterstattung zu diesem Thema auf schwule Männer konzentrierte, berichten tschetschenische Lesben und transgender Frauen über eine ähnliche Behandlung. Die Überlebenden sprachen häufig über erzwungene religiöse Exorzismen und unfreiwillige Einweisungen in psychiatrische Krankenhäuser sowie über Folter und Inhaftierung. Es gibt auch Beweise für so genannte „Ehrenmorde“ an Lesben.

Frauen haben in der tschetschenischen Interpretation des Islam wenig Autonomie. Männliche Familienmitglieder begleiten sie im Allgemeinen, wenn sie sich außerhalb ihrer Wohnung aufhalten, was ihre Bemühungen, sich in Sicherheit zu bringen, noch schwieriger – und gefährlicher – macht als für Männer.

Die Opfer werden in der ganzen Welt gejagt:

Da das Ziel der Regierung Kadyrovs die Eliminierung von LGBTQI-Menschen aus der tschetschenischen Volksgruppe ist, garantiert die Flucht aus dem Land den Opfern keine Sicherheit.  Die Behörden üben Druck auf tschetschenische Familien aus, um die Opfer zu jagen und sie zur Hinrichtung zurückzubringen. Und ihre Macht reicht erstaunlich weit. Es gibt eine weltweite Diaspora derjenigen, die während der beiden Tschetschenienkriege geflohen sind.

Im November 2019 riefen offizielle Vertreter die Menschen in der Diaspora auf, die tschetschenischen Sitten überall dort durchzusetzen, wo sie leben. In Bemerkungen, die weithin als Bezugnahme auf Homosexuelle angesehen wurden, sagte Kadyrows rechte Hand: “ Ich sage es denjenigen, die in Europa, Amerika und Kanada leben: Stoppt solche Menschen! Entsprechend dem Gesetz, mit unseren Traditionen und Bräuchen, sollten wir ihr Problem lösen“, sagte Adam Delimkhanov. „Wir beschwören Euch, lasst nicht zu, dass sie die Ehre unserer Nation in den Schmutz ziehen.“  Es hat Fälle gegeben, in denen Tschetschenen zur Rückkehr verleitet oder in ihrem Gastland gezwungen wurden, die eigene Homosexualität zu leugnen. Einige von ihnen wurden in ihren Gastländern gezielt angegriffen.

Es ist keine gute Zeit, für Homo- und Transsexuelle in weiten Teilen der Welt:

Die Jagd auf Homo- und Transsexuelle ist nicht nur in Tschetschenien zu einem großen Problem geworden. Nach Angaben der ILGA-Europe gibt es weltweit 70 Länder, in denen Schwulsein kriminalisiert wird, darunter 11 Länder, in denen die Todesstrafe angewendet werden kann.

Was in Tschetschenien geschieht, ist allerdings dramatisch anders. Es handelt sich dort um die einzige Regierung seit Nazi-Deutschland, die LGBTQI-Menschen zur Ausrottung zusammentreibt.

ERGÄNZENDE QUELLEN

Masha Gessen, “The Gay Men Who Fled Chechnya’s Purge, New Yorker, July 3, 2017 https://www.newyorker.com/magazine/2017/07/03/the-gay-men-who-fled-chechnyas-purge 

Masha Gessen, “Fleeing Anti-Gay Persecution in Chechnya, Three Young Women Are Now Stuck in Place,” New Yorker, October 1, 2018 https://www.newyorker.com/news/our-columnists/fleeing-anti-gay-persecution-in-chechnya-three-young-women-are-now-stuck-in-place

“They Have Long Arms and They Can Find Me: Anti-Gay Purge by Local Authorities in Russia’s Chechen Republic,” A Human Rights Watch Report, May 26, 2017 https://www.hrw.org/report/2017/05/26/they-have-long-arms-and-they-can-find-me/anti-gay-purge-local-authorities-russias 

“Honor Kill: How the Ambitions of a Famous LGBT Activist Awoke a Terrible Ancient Custom in Chechnya, Elena Milashina,” Novaya Gazetta, April 1, 2017 https://novayagazeta.ru/articles/2017/04/01/71983-ubiystvo-chesti 

“Novaya Gazetta Learned of New Gay Persecution in Chechnya,” Novaya Gazetta, January 11, 2019 https://novayagazeta.ru/news/2019/01/11/148260-chechnya 

ILGA Europe, “Sexual Orientation Laws in the World, 2019” https://ilga.org/downloads/ILGA_Sexual_Orientation_Laws_Map_2019.pdf 

 

Die queer.de Readers Jury 2020

Auch dieses Jahr ist queer.de wieder Medienpartner des TEDDY AWARD und vergibt den Preis der queeren Leser*innen. Bei der Auswahl der Jury für den TEDDY Readers‘ Award 2020 legten wir besonderen Wert darauf, dass sie genauso vielfältig ist wie unsere Community. Das fünfköpfige Team setzt sich aus (oben v.l.) Robert Moussa, Amanda Halbrock, Detlef Stoffel, (unten v.l.) Joyce Newrzella und Fabian Schäfer zusammen.

Robert Moussa ist zum ersten Mal in der Jury dabei. Der in Berlin lebende Filmemacher ist Gründer und Direktor vom Soura Film Fest, dem ersten queeren Filmfestival für den Mittleren Osten und Nordafrika. „Meine große Leidenschaft für das Queer Cinema kann eine gute Ergänzung für die Jury sein“, schrieb der 33-Jährige in seiner Bewerbung. „Ich freue mich darauf, Gleichgesinnte aus der Filmbranche zu treffen und Kontakte zu knüpfen, die auch für das Soura Film Fest nützlich sein könnten.“

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The TEDDY ACTIVIST AWARD-Call for Nominations

In Anerkennung des Lebens und des Mutes so vieler Aktivisten, die für den anhaltenden Kampf von sexuellen und geschlechtsspezifischen Minderheiten auf der ganzen Welt gekämpft und sogar ihr Leben gegeben haben, hat der TEDDY AWARD den TEDDY ACTIVIST AWARD ins Leben gerufen.

Inspiriert von der Arbeit dieser Aktivisten und Aktivistinnen würdigt der Preis Personen, die sich für die Wahrung der Rechte sexueller und geschlechtsspezifischer Minderheiten mittels audiovisueller Medien einsetzen.

Mit der Auszeichnung soll der Mut und die Entschlossenheit von Menschen gewürdigt werden, die sich unter schwierigen Umständen und in einem nicht unterstützenden politischen Umfeld für Veränderungen einsetzen.
Durch Bild- und Tonmedien kommunizieren sie queere Themen auf breiter gesellschaftlicher Ebene und tragen so zu Toleranz, Akzeptanz, Gerechtigkeit und Gleichheit in der Gesellschaft bei. In vielen Teilen der Welt bedeutet dies, sich selbst und die Menschen um sich herum in Gefahr zu bringen und sich Ablehnung, Marginalisierung, Isolation und Verfolgung auszusetzen.

Der TEDDY Activist Award wird jährlich im Rahmen der TEDDY AWARD-Verleihung verliehen. Begleitet wird die Auszeichnung von einem einmaligen Zuschuss von 5.000 €, gestiftet von Harald Christ.

Der Preisträger wird bis zum 17. Januar informiert und zur Annahme der Auszeichnung im Rahmen der jährlichen TEDDY AWARD-Verleihung eingeladen.

Alle Anträge müssen bis zum 10. Januar 2020 bei der Projektkoordination eingereicht werden.

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>> Download Antragsformular (englisch)