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TEDDY TODAY: 14. Februar 2025

Herzlich willkommen zurück zum zweiten Tag der 75. Berlinale und ihrem queeren Programm! Heute erwarten euch zahlreiche Premieren faszinierender queerer Filme sowie die TEDDY Jury Reception. Weitere Informationen zu der Veranstaltung findet ihr hier.

INTERVIEWS:

Ato noturno

Ein Schauspieler und ein Politiker beginnen eine heimliche Affäre und entdecken gemeinsam ihre Vorliebe für Sex an öffentlichen Orten. Je näher sie jeweils ihrem Traum vom Ruhm kommen, desto leichtsinniger werden sie. 

Premiere: 14.02./21:00, Zoo Palast 1

Mehr Informationen zu dem Film gibt es hier

Kein Tier. So Wild.

Nach einem blutigen Straßenkrieg steigt Rashida, die jüngste Tochter der Yorks, zur Anführerin der Berliner Unterwelt auf. Shakespeares „Richard III.“ neu erzählt, hier und jetzt, als Geschichte einer arabischen Gangsterqueen.

Premiere: 14.02./20:30, Haus der Berliner Festspiele

Mehr Informationen zum Film gibt es hier

Peter Hujar’s Day

Eine Unterhaltung zwischen dem Fotografen Peter Hujar und seiner Freundin Linda Rosenkrantz im Jahr 1974 gibt Einblick in die damalige New Yorker Kunstszene und in die persönlichen Kämpfe und Erkenntnisse, die das Leben von Künstler*innen bestimmen.

Premiere: 14.02./18:30, Zoo Palast 1

Mehr Informationen zu dem Film gibt es hier

Sirens Call

Sirene „Una“ nomadisiert durch die postmoderne Realität, ihr Überleben, ihre Identität und Zugehörigkeit auslotend. Teils Sci-Fi, teils Dokumentarfilm, taucht das hybride Debüt in die Merfolk-Subkultur zwischen Selfcare und politischem Aktivismus ein.

Premiere: 14.02./17:45, Delphi Filmpalast

Mehr Informationen zu dem Film gibt es hier

PREMIEREN:

A natureza coisas invisíveis

Regie: Rafaela Camelo
Chile, Brasilien, 2025, 90′

In den Sommerferien treffen zwei zehnjährige Mädchen in einem Krankenhaus aufeinander. Die Verbindung, die zwischen ihnen entsteht, begleitet sie auf einer bittersüßen Reise voller Verluste, Abschiede und stiller Erkundungen des Lebens. 

SCREENING TIMES:

14.02./15:30 HKW 1 – Miriam Makeba Auditorium

Ato noturno

Regie: Marcio Reolon, Filipe Matzembacher
Brasilien, 2025, 119′

Ein Schauspieler und ein Politiker beginnen eine heimliche Affäre und entdecken gemeinsam ihre Vorliebe für Sex an öffentlichen Orten. Je näher sie jeweils ihrem Traum vom Ruhm kommen, desto leichtsinniger werden sie. 

SCREENING TIMES:

14.02./21:00, Zoo Palast 1

Die Zärtlichkeit der Wölfe

Regie: Ulli Lommel
Bundesrepublik Deutschland, 1973, 82′

Der von Ulli Lommel realisierte Serienmörderfilm schildert Verbrechen in der frühen Nachkriegszeit nach dem Vorbild des „Schlächters“ Fritz Haarmann. Eine Mischung aus Fritz Langs M und Hitchcocks Psycho, die an Traditionen des Weimarer Kinos anknüpft.

SCREENING TIMES:

14.02./20:30, Deutsche Kinemathek / E-Werk

Extra Life (And Decay)

Regie: Stéphanie Lagarde
Frankreich, Niederlande, 2025, 21′

Eine mehrstimmige Erzähler*in – Filmschaffende, Elternteil, Wald, Insekt, Pilz, Kinderbetreuer*in – erklärt, sich nicht länger in der Arbeitswelt ausbeuten zu lassen. Ein Film über die Notwendigkeit, sich kollektiven Körpern im Widerstand anzuschließen.  

SCREENING TIMES:

14.02./16:00, Arsenal 1

Hot Milk

Regie: Rebecca Lenkiewicz
Großbritannien, 2025, 92′

Rose und ihre Tochter Sofia reisen in eine spanische Küstenstadt, um einen rätselhaften Heiler zu treffen. Als Sofia sich auf eine Affäre mit einer verführerischen Fremden einlässt, beginnt es zwischen ihr und der überfürsorglichen Mutter zu kriseln.

SCREENING TIMES:

14.02./22:00, Berlinale Palast  

Kaj ti je deklica

Regie: Urška Djukić
Slowenien, Italien, Kroatien, Serbien, 2025, 89′

Während eines Probenwochenendes mit dem Schulchor in einem Kloster beginnt die introvertierte 16-jährige Lucia, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Neue Wünsche und Werte brechen sich Bahn und werden zur Bedrohung für ihre Freundschaften und den Chor. 

SCREENING TIMES:

14.02./18:30, Stage Blumax Theater

Kein Tier. So Wild.

Regie: Burhan Qurbani
Deutschland, Polen, Frankreich, 2025, 142′

Nach einem blutigen Straßenkrieg steigt Rashida, die jüngste Tochter der Yorks, zur Anführerin der Berliner Unterwelt auf. Shakespeares „Richard III.“ neu erzählt, hier und jetzt, als Geschichte einer arabischen Gangsterqueen.

SCREENING TIMES:

14.02./20:30, Haus der Berliner Festspiele

Peter Hujar’s Day

Regie: Ira Sachs
USA, Deutschland, 2025, 75′

Eine Unterhaltung zwischen dem Fotografen Peter Hujar und seiner Freundin Linda Rosenkrantz im Jahr 1974 gibt Einblick in die damalige New Yorker Kunstszene und in die persönlichen Kämpfe und Erkenntnisse, die das Leben von Künstler*innen bestimmen.

SCREENING TIMES:

14.02./18:30, Zoo Palast 1

RAPTURE

Regie: Alisa Berger
Frankreich, Deutschland, 2025, 37′

Ein Diptychon über den im Exil lebenden ukrainischen Vogue-Tänzer Marko und seine verlassene Wohnung im Donbass. Marko lässt sich auf ein VR-Experiment ein und besucht sein mit 3D-Scans und Originalfotos rekonstruiertes Haus im besetzten Gebiet.

SCREENING TIMES:

14.02./19:00, Betonhalle@Silent Green

Sirens Call

Regie: Miri Ian Gossing, Lina Sieckmann
Deutschland, Niederlande, 2025, 121′

Sirene „Una“ nomadisiert durch die postmoderne Realität, ihr Überleben, ihre Identität und Zugehörigkeit auslotend. Teils Sci-Fi, teils Dokumentarfilm, taucht das hybride Debüt in die Merfolk-Subkultur zwischen Selfcare und politischem Aktivismus ein.

SCREENING TIMES:

14.02./17:45, Delphi Filmpalast

RERUNS:

Ato noturno
14.02./21:00, Zoo Palast 2

Das Licht
14.02./18:00, Uber Eats Music Hall 

TEDDY TODAY: 13. Februar 2025

Endlich ist es soweit – die 75. Berlinale startet im Jahr 2025!
Alle, die keinen Moment der LGBTQIA+ Film-Premieren verpassen wollen, sind hier genau richtig. Jeden Tag halten wir euch mit den neuesten Informationen zu den Filmen und ihren Vorführzeiten auf dem Laufenden. Zusätzlich erwarten euch spannende Interviews mit den Filmemacher*innen, die über die kommenden zehn Tage verteilt veröffentlicht werden. Bleibt dran und erlebt die Berlinale aus erster Hand!

Für weitere Einblicke und mehr Informationen zu den Interviews und weiteren queeren Highlights diesen Jahres, folgt uns auf Instagram und Facebook.

Schnappt euch schnell euer Ticket, holt euch den perfekten Snack und taucht ein in ein unvergessliches Kinoerlebnis!

PREMIEREN:

Das Licht

Regie: Tom Tykwer
Deutschland, 2025, 162′

Familie Engels wohnt unter einem Dach und doch lebt jeder für sich, bis die geheimnisvolle Farrah, ihre neue Haushälterin, die gerade aus Syrien nach Deutschland gekommen ist, in ihr Leben tritt und jeden von ihnen auf unerwartete Weise herausfordert.

SCREENING TIMES:

13.02./19:00, Berlinale Palast 

RERUNS:

Das Licht
13.02./19:00, Uber Eats Music Hall

Die DJs der 39. TEDDY AWARD Verleihung

Die TEDDY AWARD Verleihung 2025 wird nicht nur durch außergewöhnliche Filme glänzen – auch musikalisch erwartet uns ein Highlight! Wir freuen uns, euch die DJs vorzustellen, die dieses Jahr für gute Stimmung sorgen werden. Freut euch auf die einzigartigen Sets von DJ Marie Leão, DJ Miro Von Berlin und DJ Trust.The.Girl.

DJ Trust.The.Girl 

 
Trust.The.Girl ist Resident-DJ in Berlins fabelhaftem Queer-Club SchwuZ.

Sie bezeichnet sich selbst als Open-Format-DJ und liebt es, mit verschiedenen Genres zu spielen, um die Tanzfläche zum Kochen zu bringen.

DJ Miro Von Berlin

Miro Von Berlin ist aus dem Berliner Nachtleben hervorgegangen, angetrieben von kathartischen Dancefloor-Erfahrungen und dem Wunsch, einen Raum zu schaffen, in dem sich Neugierige bewegen können. Miro zieht es vor, sich nicht auf ein Genre festlegen oder kategorisieren zu lassen, und gleitet elegant zwischen tanzbaren Grooves und kosmischen Klanglandschaften, wobei der Überraschungsfaktor nicht nur für das Publikum, sondern auch für sich selbst aufrechterhalten wird. Egal, in welchem Rahmen man sich bewegt, wenn Miro hinter den Decks steht und elektronische Mutationen aus dem Jenseits serviert, ist man auf eine fesselnde Reise gefasst.

Miro hat die Fähigkeiten in den bekannten Berliner Locations verfeinert: RSO, About blank, Ohm, Kitkat, Aeden, Oxi, und hat auf den Kult-Queer-Partys Gegen und Weeeirdos aufgelegt, wobei letztere auch bei Hör Berlin zu Gast waren. Zu den Auftritten gehören auch Sets auf dem Glitch und dem Sonus Festival, was Miros wachsende Präsenz auf dem internationalen Techno-Circuit unterstreicht. Mitbeteiligt an der Gründung der Partyreihe GRAVE in Kroatien, kuratiert Miro seit 2019 akribisch das Line-up und lädt etablierte und aufstrebende Techno-Künstler ein – Ellen Allien, Etapp Kyle, Philippa Pacho, Blue Hour, Lolsnake, Deepneue etc.

DJ Marie Leão 


Marie Leão ist die Mitbegründerin und Bookerin des queer-feministischen Party-Kollektivs ¡MASH-UP! Multigender Multiworld.   

Ihre musikalische Bandbreite reicht von elektronischer Musik bis Pop, von Punk bis Pinky Queer Tunes, von Disco bis Indie-Rock. Außerdem hat sie jede Menge Hits und Evergreens im Angebot. 

Die musikalischen Highlights der 39. TEDDY AWARD Verleihung

Im Rahmen der TEDDY AWARD Verleihung 2025 stellen wir euch herausragende Künstler*innen vor, deren Musik und Performance die Vielfalt sowie Kreativität der queeren Kunstszene feiern werden.

Mariybu

Sie ist die Königin der deutschen Hyperpop-Szene: Die in Berlin ansässige Künstlerin Mariybu hat sich in den letzten Jahren einen Namen als visionäre Sängerin und Produzentin sowie als empowernde Rollenvorbild weit über die queere Szene hinaus gemacht. Mal stark und kämpferisch, mal süß und verspielt, aber immer unapologetisch sie selbst – so präsentiert sich die Musikerin auf der Bühne. Dass sie auch Raum für andere weibliche und genderqueere Talente (z. B. jolle, Angel Rider, Lil‘ Lil‘) schafft, fasst Mariybus künstlerische DNA perfekt zusammen: Es geht um gegenseitige Ermächtigung in einer Branche, die FLINTA*-Personen immer noch zu wenig Raum gibt. Während Mariybu eine selbstproduzierende Künstlerin mit einem frisch gegründeten unabhängigen Label ist, baut sie die Mauern der Branche nicht nur für sich selbst ab – sondern immer auch für andere.

Mariybu hat ihr Album „ein tag göttin“ am 14. Februar 2025 veröffentlicht, das die Atmosphäre der lebendigen Berliner Nächte einfängt. Es geht um Eskapismus & Ekstase, Queerness und das Durchbrechen patriarchaler Strukturen. Musikalisch bewegt es sich im Bereich des technoiden Hyperpop mit Rave-Pop-Elementen. Ab April 2025 wird Mariybu mit ihrem Album auf Tour gehen. Tickets sind erhältlich auf Mariybu-shop.de.

Bitte beachten: Wir müssen leider die bevorstehende Performance von Ebow aufgrund von Krankheit absagen. Wir entschuldigen uns für etwaige Unannehmlichkeiten. Vielen Dank für euer Verständnis, und wir hoffen, Ebow bald wieder auf der Bühne zu sehen. Gute Besserung!

Jade Pearl Baker & The Pearls

Jade Pearl Baker & The Pearls singen Hymne an die Berliner Drag-Kultur 

Jade Pearl Baker, „Berlins aufregendste Drag-Stimme“, ist zusammen mit ihren drei „Pearls“ Star der queeren Berlin-Revue DRAG.GLAM.BERLIN. im Berliner BKA-Theater. 2017 sorgte sie bundesweit mit ihren Gänsehaut-Auftritten bei der Pro7-Show The Voice of Germany  für Furore. In den letzten Jahren beeindruckte sie in ganz unterschiedlichen Bühnenproduktionen, unter anderem als eine der Protagonist*innen des Theaterstücks Ugly Ducklings von Bastian Kraft, das seit 2019 weit über die queere Community hinaus gefeiert wird. 

Jade Pearl Baker, deren Drag-Karriere im BKA-Theater begann, feiert dort nun mit DRAG.GLAM.BERLIN. große Erfolge in ihrer ersten abendfüllenden Show. Dabei wird sie tanzend und singend von drei fulminanten Drag-Kolleginnen, den „Pearls“, unterstützt. Aus dieser Revue stammt auch ihre erste Single, die sie beim Teddy Award präsentieren wird: 

„Celebrate the Queens“ ist eine Party-Hymne mit politischem Anspruch. Der Song feiert die legendäre Berliner Drag-Kultur, versteht sich aber auch als Warnung.  

Jade Pearl Baker: „Berliner Drags, egal wie sie sich nannten, haben unsere Gesellschaft verändert und tun dies bis heute. Doch für queere Menschen wird der Wind wieder rauer – das spüren wir auch in Berlin. Die reaktionären Kräfte, die weltweit die liberalen Gesellschaften angreifen, haben sich Dragqueens als Zielscheibe für ihren Kampf ausgesucht. Dagegen müssen wir uns wehren, wir müssen alle gemeinsam unsere Drag-Kultur schützen. Und das tun wir am besten, indem wir sie feiern.“ 

„Celebrate the Queens“ wurde von Johannes Kram und Florian Ludewig geschrieben, die auch Urheber des ebenfalls am BKA-Theater uraufgeführten Dauerbrenners Operette für zwei schwule Tenöre sind. DRAG.GLAM.BERLIN. steht dort ab dem  4. Juni wieder auf dem Programm. 

BARBARA HAMMER 

Barbara Hammer (1939–2019) war eine wegweisende Pionierin des lesbischen Kinos und zählt zu den bedeutendsten experimentellen Filmemacher*innen ihrer Generation. Ihre Werke revolutionierten die Darstellung lesbischer Körper und Liebe im Film und sind bis heute fester Bestandteil des Queer-Kanons. Im Laufe ihrer Karriere wurde sie dreifach mit dem TEDDY AWARD ausgezeichnet.

Auf der diesjährigen Berlinale im Forum Expanded werden drei ihrer Filme präsentiert: A Horse is Not a Metaphor, Maya Deren’s Sink und Generations. Zudem gelten ihre frühen Kurzfilme wie Dyketactics und Menses (beide 1974) längst als Klassiker des Queer-Kinos.

In fünf Jahrzehnten schuf die aktivistische Filmemacherin nicht nur wegweisende Filme, sondern engagierte sich auch als Mentorin, Lehrerin und Fürsprecherin für junge Filmemacher*innen. Ihre Arbeiten wurden weltweit in Ausstellungen gezeigt. Nach ihrer Krebsdiagnose im Jahr 2006 integrierte Hammer ihre Krankheit radikal in ihre künstlerische Praxis und schuf bewegende Werke über die Sterblichkeit des Körpers.
Barbara Hammer war eine Ausnahmeerscheinung in der männerdominierten Welt des experimentellen Kinos und brachte mit ihren Arbeiten queere Perspektiven in den feministischen und filmischen Diskurs ein. In den 1980er-Jahren experimentierte sie mit abstrakten Formen und Found Footage und verfasste ein Manifest zur „Politik der Abstraktion“, das die formale Queerness des Kinos betonte.
Mit Nitrate Kisses erschloss sie in den 1990er-Jahren das queere Archiv und schuf einen ihrer wichtigsten Langfilme. Sie erforschte dabei die prekären Spuren queeren Lebens vor Stonewall und konterte die Unsichtbarkeit dieser Geschichten mit kraftvollen Bildern. Ihr Werk ist ein lebendiges Archiv queerer Erinnerung – und eine Inspiration für kommende Generationen.

A Horse Is Not a Metaphor (2008)

A Horse Is Not a Metaphor, Copyright: Berlinale
A Horse Is Not a Metaphor, Copyright: Berlinale

Die Filmemacherin Barbara Hammer kämpft in ihrem Experimentalfilm A Horse Is Not a Metaphor mit Visionen vom Reiten und Schwimmen im Fluss gegen Eierstockkrebs. 
Als „Krebstherapeutin“ und nicht als „Überlebende“ reitet Barbara Hammer über die roten Hügel von Georgia O’Keefe’s Ghost Ranch in New Mexico, die grasbewachsenen Ausläufer des Big Horn in Wyoming und die grünen Pfade in Woodstock, New York, und verwandelt dabei die Krankheit in Heilung.
Die eindringliche und wundersame Musik von Meredith Monk untermalt und feiert diesen experimentellen Film, der uns aufrichtet, wenn wir am meisten entmutigt sind.

Maya Deren’s Sink (2010)

Generations, Copyright: Berlinale
Generations, Copyright: Berlinale

Diese stimmungsvolle Hommage an die Mutter des amerikanischen Avantgarde-Films lässt den Geist einer überlebensgroßen Persönlichkeit aufleben, wie sie von denjenigen beschrieben wird, die sie kannten. Freunde und Zeitgenossen schweben durch Maya Derens Häuser und erinnern sich in winzigen Bruchstücken an ihre architektonischen und persönlichen Innenräume. Ausschnitte aus Derens Filmen werden in die Räume zurückprojiziert, in denen sie ursprünglich gedreht wurden. Die fließenden Lichtprojektionen des intimen Raums bieten eine schwer fassbare Vertretung für eine Filmemacherin, die die meisten von uns nie kennen werden. 

Generations  (2011)

Maya Deren’s Sink, Copyright: Berlinale
Maya Deren’s Sink, Copyright: Berlinale

Generations ist ein Film über Mentoring und die Weitergabe der Tradition des persönlichen experimentellen Filmemachens. Barbara Hammer, 70 Jahre alt, übergibt die Kamera an Gina Carducci (heute Joey Carducci), eine junge queere Filmemacherin. Sie drehen in den letzten Tagen des Vergnügungsparks Astroland auf Coney Island, New York, und stellen fest, dass die unvermeidliche Tatsache des Alterns in der Architektur des Vergnügungsparks und in der Emulsion des Filmmediums selbst widerhallt. Die Filmemacher*innen schneiden Bild und Ton völlig getrennt und fügen ihre Filme in der Mitte zusammen, wenn sie fertig sind, und machen so ein echtes Generationen- und Experimentalexperiment.