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TEDDY TODAY: 17. Februar 2023

Zur Feier des zweiten Festivaltages haben wir hier für Euch die großartigen Filmpremieren aufgelistet.

Ganz unten findet Ihr, wie immer, die Zeiten für Wiederaufführungen.

Außerdem könnt ihr heute unsere diesjährige Jury kennenlernen, bei der Teddy Jury Reception. Mehr dazu erfahrt ihr hier.

PREMIEREN:

All the Colours of the World Are Between Black and White

Regie: Babatunde Apalowo
Nigerien, 2023, 92′
TEDDY nominated

Film still All the Colours of the World Are Between Black and White © Polymath Pictures

Bambino hat sich in seinem Singleleben eingerichtet. Als Lieferfahrer in Lagos hat er ein geregeltes Einkommen, auch wenn die versprochene Beförderung auf sich warten lässt. Von der Nachbarschaft wird er geschätzt; er hilft finanziell aus, wo er kann, und ist großzügig bei verspäteten Rückzahlungen. Die Avancen der Nachbarin Ifeyinwa lassen ihn kalt, doch als er dem charismatischen Bawa begegnet, haben die beiden gleich einen Draht zueinander. Für einen Fotowettbewerb fahren sie auf langen Erkundungen immer öfter tagelang durch die Stadt. Schnell wird klar, dass Bawa durch seine Fotolinse in Bambino nicht nur ein gutes Modell sieht, sondern auch mehr als einen Freund. Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Babatunde Apalowo nimmt den Titel seines Films beim Wort: Durch eine unaufdringliche Farbdramaturgie erzählt er zurückgenommen und zärtlich von der Annäherung zweier Männer in einer Gesellschaft, die gleichgeschlechtliche sexuelle Beziehungen tabuisiert und strafrechtlich verfolgt. In konzentrierten Bildern und mit großer Ruhe entfaltet sich langsam ihr Tanz umeinander. Ein sinnlicher und politisch wichtiger Film aus Nigeria über eine unerwartete Liebe.

SCREENING TIMES:

17.02. / 19:00 Zoo Palast 2

Mehr über den Film erfahrt ihr in unserem Interview mit Babatunde Apalowo.

Arturo a los 30

Regie: Martín Shanly
Argentinien, 2023, 92′
TEDDY nominated

Film still Arturo a los 30 | About Thirty © Un Puma

Buenos Aires im März 2020, an einem der letzten Tage vor Ausbruch der Pandemie. Eine Hochzeit wird gefeiert, ein Auto überschlägt sich. Joints, Küsse, ein Blowjob und die Erinnerung an einen Verlust werden geteilt. Im Mittelpunkt dieser Komödie der Irrungen steht der vom Regisseur Martín Shanly gespielte Arturo, ein Mann von 30 Jahren. Sein Hang zum Missgeschick ist so groß wie seine Orientierungslosigkeit, bei den anderen Figuren ist es ähnlich. Die Häufung von Fehltritten und Fettnäpfchen verhält sich umgekehrt proportional zur Geschmeidigkeit, mit der der Film vom Tag der Trauung zurück in die 2010er-Jahre gleitet. Episoden aus Arturos Leben, etwa eine Busreise nach Patagonien mit seinem trans Mitbewohner oder die Generalprobe eines Theaterstücks, das zum Fremdschämen einlädt, kommen zur Geltung, die erzählte Zeit verdichtet sich, dann dehnt sie sich wieder, ein Voiceover gibt Halt im turbulenten Gang der Dinge. Wenn der Schlager „Azúcar amargo“ (Bitterer Zucker) ertönt, dann füllt sich die Tanzfläche, und der Hinweis auf das bittersüße Wesendes Films ist so deutlich zu vernehmen wie zuvor der Husten, vor den sich hier noch keine Ellenbeuge schiebt.

SCREENING TIMES:

17.02. / 12:00 Kino Arsenal 2

Mehr über den Film erfahrt ihr in unserem Interview mit Martín Shanly.

Es gibt keine Angst

Regie: Anna Zett
Deutschland, 2023, 31′

Film still Es gibt keine Angst | Afraid Doesn’t Exist © Anna Zett

Ein vergangener deutscher Polizeistaat ist das Setting für den pulsierenden Kurzthriller Es gibt keine Angst. Darin collagiert Anna Zett Video- und Audiomaterial aus dem Berliner Archiv der DDR-Opposition und nimmt dabei die Perspektive eines sensiblen Kindes ein. Auf der Grundlage eigener, intimer Verwicklung dokumentiert die Künstlerin einen bewegenden und dennoch heute kaum bekannten Akt der politischen Selbstermächtigung kurz vom Ende der DDR und eröffnet gleichzeitig einen assoziativen Raum, um sich in heute schwerzugängliche Gewalterfahrung aufs Neue einzufühlen. Vokal hochverdichtete Stimmen von einer Ostberliner Lyriklesung von 1986unterstützen die selbst stimmlose Erzählfigur – „ein erwachsenes Kind“ – bei der Rekonstruktion ihrer eigenen Gefühlswelt, vielspurig untermalt von Untergrundmusik aus der späten DDR. Von Aufnahmen der Umweltbibliothek über Privatvideos und journalistisches Material führt der Film zur zweiten Besetzung der Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg im September 1990 und findet dort in eine ganz andere Stimmung.

SCREENING TIMES:

17.02. / 20:00 Werkstattkino@silent green

Joan Baez I Am A Noise

Regie: Karen O’Connor, Miri Navasky, Maeve O’Boyle
USA, 2023, 113′

Film still Joan Baez I Am A Noise © Albert Baez

Als Musikerin, Bürgerrechtlerin und Aktivistin stand Joan Baez seit ihrem Debüt im Alter von 18 über 60 Jahre auf der Bühne. Für die inzwischen 82-Jährige war das Persönliche immer schon politisch, die Freundschaft zu Martin Luther King und der Pazifismus prägten ihr Engagement. Ausgehend von ihrer Abschiedstour zieht Baez in dieser Biografie eine schonungslose Bilanz, in der sie sich auch schmerzhaften Erinnerungen stellt. Sie teilt nicht nur ihre Erfolge, sondern spricht offen über langjährige psychische Probleme und Therapien, über Familie, Drogen, das Altern und Fragen von Schuld und Vergebung. Und sie stellt auch klar, dass sie während ihrer Beziehung mit dem sehr jungen Bob Dylan ihre Prominenz nutzte, um seine Karriere in Gang zu bringen. Ihre Enttäuschung über die spätere Entfremdung von Dylan wird greifbar. Aufgrund einer langjährigen Freundschaft zu einer der Regisseurinnen, Karen O’Connor, gewährte Baez dem Regietrio auch Zugang zu den „inneren Dämonen“, die sie seit ihrer Jugend begleiten. Der Film verwebt Tagebuchtexte, eine Fülle von teils ungezeigtem Archivmaterial und ausführliche Gespräche mit Baez mit Backstage-Momenten der Tour. Ein intimes Porträt, das nicht nur für Fans interessant ist.

SCREENING TIMES:

17.02. / 16:00 International

Orlando, ma biographie politique

Regie: Paul B. Preciado
Frankreich, 2023, 98′
TEDDY nominated

Film still Orlando, ma biographie politique | Orlando, My Political Biography © Les Films du Poisson

Virginia Woolfs „Orlando“ erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der am Ende eine 36-jährige Frau ist. Fast ein Jahrhundert nach Erscheinen des Romans richtet Paul B. Preciado das Wort an Virginia Woolf, um ihr zu sagen: Ihre Romanfigur ist Wirklichkeit geworden. Alle nicht-binären Körper beziehen sich auf die Transition von Orlandos Körper. Überall auf der Welt gibt es Orlandos. Durch die authentischen Stimmen anderer junger Körper, die eine Metamorphose durchlaufen, zeichnet Preciado Schritt für Schritt seine persönliche Transformation nach. Eine poetische Reise, bei der, auf der Suche nach Wahrheit, Leben, Schreiben, Theorie und Metapher frei ineinander übergehen. Jeder Orlando, so Preciado, ist eine trans* Person, die sich täglich mit Gesetzen, Geschichte, Psychiatrie, traditionellen Familienvorstellungen und der Macht der Pharmakonzerne auseinandersetzt und ihr Leben riskiert. Wenn Männlich und Weiblich nur politische und gesellschaftliche Fiktion sind, so zeigt Orlando, ma biographie politique, dass es beim Thema Veränderung nicht mehr nur um das Geschlecht geht, sondern auch um Poesie, Liebe und Hautfarbe.

SCREENING TIMES:

17.02. / 11:00 CinemaxX 7

A Rainha Diaba

Regie: Antonio Carlos da Fontoura
Brasilien, 1973, 99′

Film still A Rainha Diaba | The Devil Queen © José Medeiros

Vom Hinterzimmer eines Bordells aus beherrscht die schwule Schwarze „Teufelskönigin“ (ein bürgerlicher Name wird nie genannt) die Unterwelt von Rio de Janeiro. Unter grünem Lidschatten fällt ihr Blick unbarmherzig auf die Mitglieder ihres Drogenkartells. Mit demselben Klappmesser werden Beine rasiert und Verräter aufgeschlitzt. Doch ihr Terrorregime ist instabil, es regt sich Widerstand. Um die Königin zu ersetzen, führen bald alle gegeneinander Krieg, die im bürgerlichen Leben keine Chance haben: die Favela-Gangster gegen die Schwulen, die Dragqueens gegen die Sexarbeiterinnen. Fontouras grelle Pulp-Konstruktion steht für das populäre brasilianische Kino in der Zeit der Militärdiktatur, in dem Machtverhältnisse nihilistisch überzeichnet wurden. Wie in Karim Aïnouz’ Madame Satã (2002) dient auch hier João Francisco dos Santos, eine legendäre Gangsterfigur der 1930er-Jahre, als Vorbild, die hier als frühe Repräsentation von Queerness in die 1970er übersetzt wird. Milton Gonçalves spielt sie mit verschiedenen Stimmen, und das dichotomische Konzept von Männlichkeit, das zwischen Macho und Tunte keine Schattierungen zulässt, löst sich in Luft und Glitter auf.

SCREENING TIMES:

17.02. / 22:00 Zoo Palast 2

RERUNS:

La Bête dans la jungle (The Beast in the Jungle)
17.02. / 18:30 Zoo Palast 1

Notre corps (Our Body)
17.02. / 19:00 Delphi Filmpalast

Perpetrator
17.02. / 21:30 Zoo Palast 1

TEDDY TODAY: 16. Februar 2023

Es ist wieder soweit! Die 73. Berlinale beginnt. Damit ihr keinen der LGBTQIA+-Filme, der bei der Berlinale Premiere feiert verpasst, stellen wir euch jeden Tag ein paar Filme in einem Blogpost vor.

Ab heute findet Ihr hier alle Informationen zu unseren TEDDY-Filmen – mit den Kinos, in denen der Film läuft inklusive Datum und Uhrzeit.

Folgt uns auch auf Instagram, Facebook und Twitter und verpasst keines unserer Events!

PREMIEREN:

La Bête dans la jungle

Regie: Patric Chiha
Frankreich, Belgien, Österreich, 2023, 103′

Film still La Bête dans la jungle | The Beast in the Jungle © Elsa Okazaki

Es beginnt Ende der 1970er-Jahre mit schillernden Nächten im Club als Ort der endlosen (Un)möglichkeiten und zeitlosem Uhrwerkeiner Stadt. Hier warten John und May auf den außergewöhnlichen, alles verändernden Moment. Um sie herum ist alles laut und in Bewegung, während sie in Ruhe ausharren. Es vergehen 25 Jahre, auf dem Röhrenfernseher verfolgen sie das Weltgeschehen: Mitterrands Amtszeit, Aidskrise, Mauerfall und 9/11. Johns obsessives Ausschau-Halten nach dem einen, großen Ereignis wird zum Ungeheuer, May zur leidtragenden Komplizin. Von 1979 bis 2004: von Disco zu Techno. Mode, Bewegungen und Drogen im Wandel. Antanzen gegen die Zeit, die immer schneller vergeht. Verloren unter Menschen, gemeinsam allein, beobachten die beiden die Welt vom Rand aus. Wenn es nur Liebe wäre. Patric Chiha versetzt das Paar aus Henry James’ Kurzgeschichte „The Beast in the Jungle“ in den Club und kontrastiert sein schicksalhaftes Warten mit dem ultimativen Im-Moment-Sein und dem hedonistischen Begehren der Tänzer*innen, in immerwährenden Choreografien die Zeit aufzulösen.

SCREENING TIMES:

16.02. / 19:15 CinemaxX 10

Kill Boksoon

Regie: Byun Sung-hyun
Süd Korea, 2023, 137′

Film still Kill Boksoon © No Ju-han | Netflix

Gil Boksoon führt ein Doppelleben als alleinerziehende Mutter einer Tochter im Teenageralter und sagenumwobene Profikillerin bei der Edel-Mordagentur MK Ent. Menschen umzulegen gelingt ihr möglicherweise besser, als sie großzuziehen. Doch aus Mutterinstinkt oder weil die Mordbereitschaft selbst bei der abgebrühten Boksoon Grenzen hat, lehnt sie eines Tages einen Auftrag ab und wird so selbst zur Zielperson. In Kill Boksoon führt uns Regisseur Byun Sung-hyun in eine absonderliche, erschreckende Welt, in der eine Mordagentur einer kleinen Elite Erfolg und Reichtum verspricht und bei der Talentsuche nach vielversprechenden Psychopath*innen und Waisen Ausschau hält, die nichts zu verlieren haben. Während Boksoons Tochter im pubertären Gefühlschaos versinkt, fällt die emotionale Temperatur der Älteren in den Minusbereich. Die Hauptvertreter*innen der eiskalten Mörderriege werden brillant gespielt von Jeon Do-yeon und Sul Kyung-gu, die sich von einer komplett anderen Seite zeigen als bei ihren melodramatischen Kult-Auftritten in den Filmen von Lee Chang-dong. Mit fast übernatürlichen Kampfkünsten liefern sie spektakuläre Szenen ab, die einen regelrecht umhauen.

SCREENING TIMES:

16.02. / 18:30 CinemaxX 8
16.02. / 18:30 CinemaxX 9

Mammalia

Regie: Sebastian Mihilescu
Rumänien, Polen, Deutschland, 2023, 88′

Film still Mammalia © microFILM

Eine der vielen Stärken von Sebastian Mihilescus verblüffendem Debüt ist, dass man nie weiß, wo es einen hinführt. Der Film ist in jeder Szene unvorhersehbar, überraschend. So ergeht es auch Camil, einem problembeladenen jungen Mann. Er fühlt sich herabgesetzt und unsicher gegenüber Frauen, vor allem gegenüber seiner Partnerin, die sich einer geheimen Gemeinschaft von Frauen anschließt, die inder Nähe eines Sees unheimliche Fruchtbarkeitsrituale durchführt. Doch der Film sperrt sich gegen eine Zusammenfassung. In der Tradition des Surrealismus arbeitet Mihilescu mit freien Assoziationen, etwa wenn der Schatten von Camils Glatze auf dem nackten Körper seiner Partnerin einem riesigen Penis gleicht. Ein Traum oder Wunschdenken? Männlichkeit und Geschlechterrollen stehen in Mammalia immer auf dem Spiel und sind immer in der Krise. Der von Barbu Bloiu auf plastischem 16 mm gedrehte Film bevorzugt feste Einstellungen mit Bewegungen innerhalb des Bildes, die Nutzung des Raums ist dabei immer sehr ausdrucksstark. Mammalias schräger Humor erinnert an Roy Andersson. Aber Rumänien hat in dieser Hinsicht seine eigene Tradition, die von Eugène Ionesco und dem Theater des Absurden.

SCREENING TIMES:

16.02. / 17:00 Kino Arsenal 1

Notre Corps

Regie: Claire Simon
Frankreich, 2023, 168′

Film still Notre corps | Our Body © Madison Films

Eine Teenagerin sitzt im Sprechzimmer, die Kamera filmt sie von hinten, sodass sie anonym bleibt. Der Ärztin erzählt sie, wie sie schwanger wurde: Ihr Freund habe versichert, er passe auf. Nun hat sie eine schwierige Entscheidung zu treffen. Wie sehr sie damit hadert, ist in jedem ihrer Sätze spürbar. Und vom Freund keine Spur. Diese Szene ist eine der ersten in Claire Simons beeindruckendem Dokumentarfilm Notre corps. Mit behutsamem Blick schaut sich die französische Regisseurin in einer gynäkologischen Klinik in Paris um; sie trägt Szenen von Geburten und Krebsdiagnosen, von Beratungsgesprächen zu Endometriose und zur Hormontherapie für eine ältere trans Frau zusammen. Was dabei entsteht, ist ein zunächst beobachtender, später immer persönlicherer Film über das, was es bedeutet, in einem weiblichen Körper zu leben, und zugleich ein wunderbares Beispiel für die Stärke dokumentarischen Kinos. Notre corps bündelt Erfahrungen, von denen man glaubt, man sei damit alleine; er macht Strukturen sichtbar, wo man Nöte für individuell hält; er legt dar, wie sehr Dinge, über die man sich nicht zu sprechen traut, eine gesellschaftliche Dimension haben und diskutiert werden müssen.

SCREENING TIMES:

16.02. / 11:00 Kino Arsenal 1

Perpetrator

Regie: Jennifer Reeder
USA, 2023, 100′
TEDDY nominated

Film still Perpetrator © WTFilms

Die taffe Jonny ist unerschrocken, geradeheraus, knackt Schlösser mit links und scheint ganz gut für sich sorgen zu können. Ihrem alleinerziehenden Vater steckt sie Geld für die Miete zu. Die Beziehung der beiden ist brüchig und doch seltsam symbiotisch. Der überforderte Vater entscheidet sich, Jonny zu einer entfernten Tante zu schicken. Doch auch in der Obhut der strengen Hildie kommt der Teenager nicht zur Ruhe. Zu ihrem 18. Geburtstag bekommt Jonny einen Kuchen, gebacken nach magischem Familienrezept, der eine radikale Metamorphose auslöst. An ihrer neuen Schule verbreiten die ständigen Amok-Notfall-Übungen eine angespannte Atmosphäre und bald werden dort fünf Mädchen vermisst. Von ihrem Verschwinden auf unerklärliche Weise angezogen begibt sich Jonny auf Spurensuche, und eine blutgetränkte Coming-of-Age-Geschichte nimmt ihren Lauf. Jennifer Reeder präsentiert in ihrem neuen Langfilm einen düsteren, queer-feministischen Genre-Mix aus Body Horror, Gore und Mystery. Wie schon in früheren Werken blickt sie dabei vor allem durch die Augen ihrer jungen Protagonistinnen, die der verdrehten Welt der Erwachsenen mit bissigem Humor und ungebrochenem Gerechtigkeitssinn Momente der Leichtigkeit und Solidarität abtrotzen.

SCREENING TIMES:

16.02. / 21:15 CinemaxX 10

Mehr über den Film erfahrt ihr in unserem Interview mit Jennifer Reeder.

RERUNS:

Kill Boksoon
16.02. / 21:30 CinemaxX 5
16.02. / 21:30 CinemaxX 6
16.02. / 21:45 CinemaxX 8
16.02. / 21:45 CinemaxX 9

Alle Filme 2023

Die komplette Übersicht der queeren Filme beim 37. TEDDY AWARDS findet ihr hier. Filme früherer TEDDY Jahrgänge findet ihr in unserer Filmdatenbank.

SPIELFILME

All Feature Films at 37th TEDDY AWARD

DOKUMENTAR- / ESSAYFILME

All Documentary Films at 37th TEDDY AWARD

KURZFILME

All Short Films at 37th TEDDY AWARD

AUSTELLUNGEN

Film still Un gif larguísimo | A Very Long Gif © Eduardo Williams

SERIE

Film still Bad Behaviour © Sarah Enticknap

Talks & Panels 2023

PROGRAMM

FREITAG 17.02

22:30 TEDDY JURY RECEPTION: Moderated Introduction to our Jury
Die traditionelle Vorstellung der TEDDY AWARD Jury mit Informationen und Gesprächen über die Arbeit der Jury, ihre Festivals und was ein queerer Filmpreis für sie bedeutet.

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SAMSTAG 18.02

15:15 – 16:30 CURATING THE FUTURE: Towards programming equity (EFM Industry Session)
Was ist die Zukunft der Filmprogrammierung? Erleben Sie eine Diskussionsrunde mit Karim Ahmad, Jemma Desai, Can Sungu, Lucy Mukerjee und Tambay Obenson über gerechte, ethische und Community-orientierte Praktiken der Filmprogrammierung, und nehmen Sie Teil an einer Worldbuilding-Erfahrung, um die Zukunft dieses Bereichs erfahrbar zu machen..

MONTAG 20.02

12:30 – 13:30 DIRECTORS EXCHANGE: Time after time, club culture and the concept of time in Queer Cinema

Dieses Jahr laden uns eine Reihe von Filmen in den Club als sozialen Ort und Raum zeitloser Verführung und scheinbar unendlicher Möglichkeiten ein: Anthony Lapias Film After und Hannes Hirschs Berliner Metamorphose Drifter sind zwei davon. Diese Filme könnten in Stil und Erzählweise nicht unterschiedlicher sein, aber sie finden beide einen gemeinsamen Nenner zwischen Beats, Hedonismus und Selbstverlust. Wir laden beide Filmemacher ein, über ihre Inspirationen und ihre Herangehensweise bei der Herstellung ihrer Filme zu sprechen.
Moderation: Ana David

14:30 TEDDY TALK: QueerWeb Part 1

In der QueerWeb-Reihe geht es darum, Elemente, Initiativen und Organisationen zu erforschen, zu analysieren und miteinander zu verbinden, die das Netzwerk des queeren Films stärken können – von der Produktion bis zur Programmierung, von der Vernetzung bis zur Ausbildung und von der Ausstellung bis zur Archivierung. In Teil 1 beginnen wir mit der Erkundung bestehender Organisationen, die Menschen innerhalb der Branche unterstützen. Von Kollektiven und Initiativen bis hin zu Schulungsprogrammen, die die Verbindungen von innen heraus stärken sollen. Indem wir zusammenkommen, wollen wir die bestehenden Machtstrukturen analysieren und diskutieren, wie jede:r von uns durch die Arbeit gemeinsam Veränderungen fordern kann.
Moderation: Nastaran Tajeri-Foumani

16:30 Directors Exchange: Journeys of rebellion and truth, Trans* narratives as tools of unapologetic self-representation


Die Regisseur:innen Vuk Lungulov-Klotz und D. Smith führen uns durch 24 Stunden mitreißender Emotionen in der Existenz eines einzelnen TransMannes bis hin zu der ungefilterten Weisheit und Selbstermächtigung von vier schwarzen Trans-Sexarbeiter:innen durch ihre kühnen filmischen Statements künstlerischen und ästhetischen Ausdrucks. Angetrieben von ihrer jeweiligen Kritik an einer binären Welt, wird die Bedeutung der Selbstdarstellung im Austausch der Regisseur:innen erkundet. 
Moderation: Djamilia Grandits

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DIENSTAG 21.02

14:00 – 15:30 TEDDY TALENTS TALKS


Fünf queere Filmprofis präsentieren einen 10-minütigen Vortrag zum Thema „Queer Visions“. Wie entsteht diese Vision aus den bestehenden Realitäten, aus Erfahrungen an Filmsets, in Pitching-Meetings, Writers Rooms, Auditions oder bei der Erstellung des Programms für Ihr Festivalpublikum? Wie sehen diese Visionen oder Utopien aus, sind sie realisierbar oder machen wir uns nur etwas vor? Lassen Sie uns in den TEDDY Talents Talks die Möglichkeiten des Wandels erkunden.
Moderation: Djamilia Grandits

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MITTWOCH 22.02

9:30 – 18:30 EFM QUEER FOCUS DAY: Screenings
Queer Film Catch Up Vorführungen

10:30 MANIFESTATIONS: Queer Short Film Program
Marktscreening-Veranstaltung für Programmierer:innen

14:30 TEDDY TALK: From Surviving to Thriving!
Um den queeren Filmmarkt zu stärken, müssen wir uns zunächst mit seinen Schwachstellen befassen. Die queeren Filmfestivals, die meist mit sehr geringen Budgets auskommen müssen, die queeren Filme, die kaum oder gar nicht gefördert werden, und das Vertriebsnetz, das stark von den Eintrittsgeldern der Festivals abhängig ist, die ihrerseits mit geringen oder gar keinen Budgets auskommen müssen. Wie hat dieses Modell bisher überlebt, und ist dies angesichts einer sich wandelnden Kinolandschaft tragfähig? Indem wir die bestehenden Strukturen unter die Lupe nehmen, wollen wir die Balance zwischen Überleben und Gedeihen untersuchen.
Moderation: Skadi Loist

16:30 QUEER YOUR PROGRAM: Hybrid Those Speedy Film Pitches
Dreißig Filmemacher:innen, deren Filme bereit für den Vertrieb sind, werden ihre Projekte in zweiminütigen Pitches vor Programmgestalter:innen, Verleiher:innen und Vertriebsagent:innen vorstellen. Seien Sie dabei und finden Sie möglicherweise Ihren nächsten Premierenfilm.
Moderation: Bartholomew Sammut

18:30 QUEER INDUSTRY RECEPTION
Das jährliche Treffen von Fachleuten aus der queeren Filmbranche, von Filmemacher:innen über Programmierer:innen bis hin zu Verleiher:innen und Vertriebsagent:innen.

Zsombor Bobák, co-host

Zsombor Bobák ist seit 2018 im TEDDY Team und hat seitdem nahezu alle queeren Filme der Berlinale gesehen. Mit seinen einfühlsamen und kompetenten Interviews und Gesprächen mit den Regisseur:innen ermöglicht er uns jedes Jahr auf TEDDYAWARD TV einen tiefen Einblick in die Welt des queeren Kinos und der Macher:innen. Er hat einen M.A. in Konservierung und Präsentation von Bewegtbild an der Universität Amsterdam erworben und ist Doktorand an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Sein Forschungsgebiet sind queere Archivierungsmethoden, die die LGBTQ+-Geschichte Mittel- und Osteuropas erlebbar machen. Er beschäftigt sich leidenschaftlich mit queeren bewegten Bildern und hat vor kurzem begonnen, die produktive Verbindung von akademischer Forschung und Found-Footage-Filmemachen zu erforschen.