TEDDY TODAY: Donnerstag, 10. Februar


Seit vielen Jahren ist es Tradition, Euch jeden Tag einen Blogpost vorzustellen – damit verpasst Ihr keinen der LGBTQIA+-Filme, der bei der 72. Berlinale Premiere feiert!

Ab heute findet Ihr hier alle Informationen zu unseren TEDDY-Filmen – mit den Kinos, in denen der Film läuft inklusive Datum und Uhrzeit.

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Premieren

VIENS JE T’EMMÈNE (Nobody’s Hero)

Regie: Alain Guiraudie, France, 2022, 100′

Film still Nobody’s Hero, © CG Cinema

Die Nachricht von einem Terroranschlag im französischen Clermont-Ferrand überrascht Isadora und Médéric im Bett. Médéric, ein sympathischer, unauffälliger Mittdreißiger, hat sich Hals über Kopf in die ältere, verheiratete Sexarbeiterin Isadora verliebt. Doch jetzt endet ihr Liebesspiel im Hotel de France jäh. Die Stadt ist in Aufruhr. Sélim, ein junger arabischstämmiger Obdachloser, bekommt von Médéric Geld und Unterschlupf. Doch dann überkommt ihn der Verdacht, dass Sélim an dem Anschlag beteiligt gewesen sein könnte. Er ruft die Polizei. Isodoras Ehemann ist inzwischen auch aufgekreuzt und beginnt eifersüchtig zu werden. Das muntere, zuweilen turbulente Personenkarussell, das sich Regisseur Alain Guiraudie ausgedacht hat, beginnt sich zu drehen.

Zwischen Ernsthaftigkeit und satirischem Witz geht es um unmögliche Liebe, gesellschaftliche Paranoia und nachbarschaftliche Solidarität. Wunderbar beiläufig werden auch Themen wie Körperbilder, Alter, Religion und sexuelle Orientierungen verhandelt. Je mehr Akteure ins Spiel kommen, desto unvorhersehbarer und überraschender wird die Handlung, die den ungewöhnlichen Figuren immer mit viel Liebe begegnet und zuweilen auch absurde Töne anschlägt.

SCREENING TIMES:

10.02. / 21:00 CinemaxX 7

10.02. / 21:15 CinemaxX 6

10.02. / 21:30 CinemaxX 8

10.02. / 21:30 CinemaxX 9

PETER VON KANT

Regie: François Ozon, France, 2021, 90′

ilm still Peter von Kant, © C. Bethuel / FOZ

Der erfolgreiche Filmregisseur Peter von Kant lebt mit seinem Assistenten Karl zusammen, den er jedoch fortwährend misshandelt und demütigt. Über Sidonie, eine hochangesehene Schauspielerin, die viele Jahre lang seine Muse war, lernt Peter Amir kennen und verliebt sich auf der Stelle in den jungen Mann aus bescheidenen Verhältnissen. Er bietet Amir an, die Wohnung mit ihm zu teilen, und will ihm zum Durchbruch beim Film verhelfen. Der Plan geht auf, aber sobald er berühmt wird, trennt sich Amir von Peter und überlässt diesen seinen eigenen Dämonen. Ozons kühne Adaption von Rainer Werner Fassbinders Die bitteren Tränen der Petra von Kant ist ein Fest für Ästheten und Freunde des satirischen Humors. Der beeindruckende Cast macht den schonungslosen Kommentar auf Berühmtheit und deren Schwächen zu einem Genuss: von Denis Menochet, dessen Darstellung des gequälten Künstlers eine physische Meisterleistung ist, einer furchtlosen Isabelle Adjani, die bereitwillig ihr eigenes Filmstarimage auf die Schippe nimmt, dem zurückhaltenden, aber strahlenden Stefan Crepon als untröstlichem Assistenten, über das junge Talent Khalil Gharbia als grausamem Amir bis zu Hanna Schygulla in einem bewegenden Auftritt, der der Vorlage ehrfürchtig und aufrichtig Tribut zollt.

SCREENING TIMES:

10.02. / 11:30 CinemaxX 2 (PRESS SCREENING)

10.02. / 11:30 CinemaxX 3 (PRESS SCREENING)

10.02. / 11:30 CinemaxX 4 (PRESS SCREENING)

10.02. / 11:30 CinemaxX 5 (PRESS SCREENING)

10.02. / 11:30 CinemaxX 6 (PRESS SCREENING)

10.02. / 11:30 CinemaxX 7 (PRESS SCREENING)

10.02. / 11:30 CinemaxX 8 (PRESS SCREENING)

10.02. / 11:30 CinemaxX 9 (PRESS SCREENING)

10.02. / 19:30 Berlinale Palast

10.02. / 20:30 Friedrichstadt-Palast

Die TEDDY AWARD Jury 2022

Wir freuen uns sehr, die Internationale Jury des 36. TEDDY AWARD vorzustellen. Vier renommierte Film- und Festivalschaffende wählen in diesem Jahr aus den nominierten queeren Filmen der Berlinale die Preisträger*innen in den Kategorien Bester Langfilm und Bester Kurzfilm aus und vergeben den TEDDY Jury Award.

Faridah Gbadamosi hat in einer Vielzahl von Funktionen bei verschiedenen Filmfestivals und anderen Filmorganisationen gearbeitet, darunter das California Film Institute, Athena Film Festival, Tribeca, SIFF und viele andere. Neben ihrer Programmarbeit ist sie auch Vertriebsleiterin bei Open Your Eyes and Think MF, der Vertriebsabteilung von David Magdael & Associates, Beraterin für verschiedene Filmprojekte und freiberufliche Kulturkritikerin. Vor kurzem wurde sie zur künstlerischen Leiterin von Outfest ernannt und freut sich sehr darauf, die Zukunft der Organisation in ihrem 40 Jahr zu gestalten.

Joanna Ostrowska hat in Geisteswissenschaften promoviert und ist Dozentin am Lehrstuhl für Judaistik an der Jagielloński Universität (Krakau), für Gender Studies an der Universität Warschau und für polnisch-jüdische Studien am Institut für Literaturforschung der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Sie forscht zum Thema der vergessenen Opfer des Holocaust und der queeren Geschichte des Zweiten Weltkriegs. Sie ist Filmkritikerin, Mitglied des Auswahlkomitees für das Krakauer Filmfestival und Programmgestalterin des LGBT-Filmfestivals in Warschau.

Pepe Ruiloba ist Filmprogrammer und -kritiker aus Mexiko-Stadt. Er arbeitete in der Produktion von Filmen und Werbespots, bevor er sechs Jahre lang beim Internationalen Filmfestival von Guadalajara als Programmgestalter und Koordinator des Premio Maguey tätig war, einer Wettbewerbssektion, die LGBTQ+-Filme vorstellt. Derzeit programmiert er den Queer-Strang des Raindance Film Festivals in London und die Árbol Rojo Film Exhibition im Südosten Mexikos. Er arbeitet auch als Drehbuchautor und Supervisor in der lokalen Produktionsfirma Studio Palíndromo und ist Filmkritiker für die Zeitung Reforma, eines der größten Printmedienunternehmen in Mexiko und Lateinamerika. Pepe war auch Mitglied mehrerer Filmfestival-Jurys, darunter das Tel Aviv International LGBT Film Festival und die Queer Palm in Cannes.

Robert Moussa ist Gründer und Leiter des Soura Film Festivals, einem in Berlin ansässigen queeren Filmfestival, das filmische Talente aus der Region Südwestasien und Nordafrika (SWANA) ins Rampenlicht rückt und 2019 gegründet wurde. Er schloss sein Studium an der American University of Beirut mit einem Bachelor in Massenkommunikation ab und zog dann nach Prag, um seiner Leidenschaft für Film an der FAMU nachzugehen. Er wurde als Jurymitglied für die 15. Ausgabe des Xposed Film Festivals ausgewählt.

36. TEDDY AWARD

Der TEDDY AWARD im Jahr 2 unter COVID19

Mit dem 36. TEDDY AWARD wollen wir in diesen unsicheren Zeiten einen Regenbogen der queeren Freude, Sichtbarkeit und Gemeinschaft teilen und laden dazu ein, am 18. Februar 2022 bei der 36. TEDDY AWARD Preisverleihung in der VOLKSBÜHNE BERLIN die besten queeren Filme der 72. Internationalen Filmfestspiele Berlin mit uns zu feiern

Leider lässt es die Pandemie in diesem Jahr noch nicht zu, diesen alljährlich zu den größten Publikumsveranstaltungen der Berlinale zählenden glamourösen Höhepunkt im gesellschaftlichen Leben Berlins wie gewohnt mit mehr als 1500 Gästen aus Medien, Politik und Gesellschaft zu zelebrieren. Die Sicherheit unserer Gäste, Filmteams und Mitarbeiter:innen hat oberste Priorität, weshalb wir in diesem Jahr nur Beteiligten und Mitwirkenden den Zugang zur Preisverleihung in der Volksbühne ermöglichen können.

Ihr könnt aber live dabei sein, unser Livestream aus der Volksbühne wird am 18.02.22 um 21 Uhr freigeschaltet.

Der TEDDY AWARD wird darüber hinaus die 72. Berlinale auf den TEDDY AWARD Plattformen mit Talks, Diskussionen, Panels und Interviews zu aktuellen queeren Filmen und zu den brennendsten Fragen und Entwicklungen der queeren Medienbranche begleiten. Die TEDDY AWARD Filmmarktevents Queer Industry Reception und Speedy Film Pitches werden in Form von interagierenden und untereinander vernetzten queeren Medienschaffenden Online stattfinden. Die TEDDY AWARD online Plattformen werden dabei für alle Interessierten zugänglich sein und weltweit die Teilnahme an diesem Austausch ermöglichen.