Der letzte Tag der Berlinale ist hier und mit ihm viele Reruns toller und inspirierender Filme des diesjährigen 38. TEDDY AWARD. Viel Spaß beim anschauen!
Die Berlinale ist fast vorbei, aber kein Grund um traurig zu sein, denn es laufen immer noch tolle Filme in den verschiedensten Kinos. Und falls ihr gestern den 38. TEDDY AWARD verpasst habt, dann findet ihr HIER die Zusammenfassung der Gewinner*innen!
RERUNS:
Al sol, lejos del centro (Towards the Sun, Far From the Center) 24.02. / 15:30 Cubix 9
Hey liebe Fans des queeren independent Films, heute gibt es auch wieder volles Programm und Premieren von up-and-coming internationalen Hits. Außerdem haben wir unten noch eine Liste mit Reruns der Filme die schon ihre Premieren hatten.
Wir wünschen euch eine flottes und queeres Kinoerlebnis, heute, morgen und den Rest der Berlinale!
INTERVIEWS:
Fin (Huling Palabas)
Sommer 2001: In Filmen auf VHS sucht der 16-jährige Andoy nach Antworten auf die Frage, wer sein Vater ist. Als in seiner kleinen Heimatstadt zwei Personen auftauchen, die selbst einem Film entsprungen zu sein scheinen, gerät seine Wirklichkeit ins Wanken.
Der 14-jährige Elias fühlt sich in seinem Dorf zunehmend wie ein Außenseiter. Als er seinen neuen Nachbarn und Altersgenossen Alexander kennenlernt, wird sich Elias seiner erwachenden Sexualität bewusst.
Zwei Geschichten über Migration, Erinnerungen und Geister. Nach einer schweren Überschwemmung in ihrem Heimatort geht Joana nach São Paulo, um ein neues Leben zu beginnen.
Teenager Owen schlägt sich durch sein Leben in der Vorstadt. Eines Tages führt ihn ein*e Mitschüler*in in die übersinnliche Welt einer mysteriösen Late-Night-Fernsehshow ein. Im fahlen Licht der Fernsehbilder bekommt Owens Realitätswahrnehmung zunehmend Risse.
Buenos Aires, 2019. Lucrecia, die als Museumswächterin jobbt, sieht mit ihrem Pendel einen starken Anstieg des Dollars voraus und verliebt sich in den Angestellten einer Wechselstube.
Die Collage aus Filmmaterial aus dem kommunistischen Polen erzählt von einer matriarchalen Familie, die aus unterschiedlichen Spezies besteht. Die Erzählerin – ein Kind – hadert mit der Reproduktion ideologischer und repräsentativer Systeme.
Westberlin 1979. Jürgen Baldiga, Sohn eines Essener Bergmanns, ist gerade in die Stadt gezogen und beschließt, Künstler zu werden. Er arbeitet als Stricher und als Koch, schreibt Gedichte und Tagebuch. Nachdem er 1984 von seiner HIV-Infektion erfährt, entdeckt er die Fotografie. Seine Bilder sollen die Zeit anhalten und die Wirklichkeit einfangen: Sie zeigen seine Freunde und Lover, wilden Sex, das Leben auf der Straße und die lustvollen Tunten des Schwulenclubs SchwuZ, die zu seiner Wahlfamilie werden. Zwischen Verzweiflung und Begehren, Auflehnung und Überlebenswillen wird Baldiga im Angesicht des nahen eigenen Todes zum Chronisten der queeren Westberliner Subkultur. Als er 1993 im Alter von 34 Jahren stirbt, hinterlässt er Tausende Fotografien und 40 Tagebücher – ein einzigartiges künstlerisches Vermächtnis. Entlang von poetischen Tagebuchauszügen, schonungslosen Bildern und Erinnerungen von Wegbegleiter*innen zeigt Baldiga Entsichertes Herz nicht nur einen bahnbrechenden Fotografen, sondern auch einen Aids-Aktivisten und engagierten Kämpfer gegen die Stigmatisierung schwuler Lebensentwürfe.
Regie: Philipp Fussenegger, Judy Landkammer 2024, Deutschland, 102′
Mit exklusivem privatem Archivmaterial und spektakulären Aufnahmen von der „The Teaches of Peaches Anniversary Tour“ 2022 zeigt der Film die Transformation der Kanadierin Merrill Nisker zur international gefeierten Künstlerin Peaches. Von der Ideenfindung für die Bühnenshow über die intensiven Proben bis zu den fesselnden Liveshows gewährt er einen intimen Blick hinter die Kulissen. Als feministische Musikerin, Produzentin, Regisseurin und Performancekünstlerin widmet sich Peaches seit über zwei Jahrzehnten dem Kampf gegen Genderstereotype und ist in dieser Zeit zur Pop- und Musikikone aufgestiegen. Mit ihrer furchtlosen Originalität stellt sie soziale Normen infrage und bekämpft patriarchale Machtstrukturen. Mit bissigem Humor und scharfsinnigem Verstand setzt sie sich für LGBTQIA+-Rechte ein und stellt Fragen nach Gender- und sexueller Identität in den Mittelpunkt ihres Schaffens.
Tú me abrasas ist eine Adaption von „Meeresschaum“, einem Kapitel aus Cesare Paveses „Dialoghi con Leucò“ von 1947. Am Ufer des Meeres führen die antike griechische Dichterin Sappho und die Nymphe Britomartis ein Gespräch über Liebe und Tod. Sappho soll sich aus Liebeskummer ins Meer gestürzt haben. Britomartis soll auf der Flucht vor einem Mann von einer Klippe ins Wasser gestürzt sein. Gemeinsam diskutieren die beiden über die Geschichten und Bilder, die um sie herum entstanden sind, um so zumindest für einen Moment die bittersüße Natur des Begehrens zu begreifen. Der Film adaptiert nicht nur den Text, sondern auch Fußnoten und Lücken. Beispielsweise die Tatsache, dass sich 1950 ein verzweifelter Pavese in einem Hotelzimmer das Leben nahm, mit diesem Buch bei sich. Oder die Tatsache, dass Sapphos Gedichte nur in Fragmenten erhalten geblieben sind. Oder dass Meeresschaum historisch und wissenschaftlich mit Fruchtbarkeit und Bakterien, das heißt mit Leben, in Verbindung gebracht wird. „Alles stirbt im Meer und erwacht wieder zum Leben“, sagt Britomartis. Tú me abrasas führt neue Lesarten und Übersetzungen ein, die über die Mythen von Pavese und Sappho hinausgehen.
Während ihre Eltern verreist sind, bleibt die achtjährige Rafaela in der Obhut ihrer 15-jährigen Schwester Laura zu Hause zurück. Als Laura beschließt, einen Jungen zu besuchen, den sie mag, muss Rafaela wohl oder übel mitkommen. Doch ihre Schwester und der Junge schließen sich ein. Rafaela wartet, langweilt sich und beginnt schließlich, das Haus zu erkunden, in dem sie eine einzigartige Begegnung mit Uli, einer queeren jungen Frau, und deren Haustier hat. Ein Film über das Gefühl von Fremdheit und die Möglichkeit, an einem unbekannten Ort Freiheit zu finden.
Sechs Filme stehen heute auf unserer Premierenliste. Habt ihr euch schon euren Favoriten herausgesucht?
INTERVIEWS:
I´m Not Everything I Want To Be
Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 versucht die Fotografin Libuše Jarcovjáková den Zwängen des repressiven tschechoslowakischen Regimes zu entkommen und begibt sich auf eine lange Reise in Richtung Freiheit.
Santiago in der flirrenden Hitze des Sommers. Der Bildausschnitt fährt das hochaufgelöste Kamerabild ab, verwandelt Räume in Fläche und Häuser in Texturen. Dazwischen die kleinen Gesten des urbanen Alltags und zwei Frauen, die einen Ort für ihre Liebe suchen.
Zwei Schornsteinfeger, die beide in monogamen heterosexuellen Ehen leben, finden sich jeweils in Situationen wieder, die sie dazu anregen, ihre Vorstellungen von Sexualität und Geschlechterrollen zu überdenken.
Santiago in der flirrenden Hitze des Sommers. Der Bildausschnitt fährt das hochaufgelöste Kamerabild ab, verwandelt Räume in Fläche und Häuser in Texturen. Dazwischen die kleinen Gesten des urbanen Alltags und zwei Frauen, die einen Ort für ihre Liebe suchen.
Die Welt eines jüdischen Kantors, der sich in einer Glaubenskrise befindet, gerät gänzlich aus den Fugen, als seine Musiklehrerin aus Grundschulzeiten als späte Bat-Mizwa-Schülerin wieder in sein Leben tritt.
Zwei Migrationsgeschichten zwischen Stadt und Land. Die Landarbeiterin Joana zieht nach zerstörerischen Überschwemmungen in ihrem Heimatort zu ihrer Schwester Tânia, die zusammen mit ihrem Enkel Jaime in São Paulo lebt. Joana tut sich schwer, in dieser „Stadt der Arbeit“ ihren Platz zu finden. Sie bewirbt sich bei einer Reinigungsfirma und tritt in die Welt der prekären Beschäftigungsverhältnisse ein. Sie freundet sich mit ihren Kolleg*innen an und kämpft mit ihnen für bessere Arbeitsbedingungen. Das gemeinsame Ziel gibt Joanas Leben neuen Sinn. Ihre Beziehung zu dem jungen Jaime vertieft sich und weckt Erinnerungen an ihren vermissten Sohn. Im zweiten Teil des Films zieht Flavia nach dem Tod ihres Vaters mit ihrer Frau Mara auf dessen Farm. Die beiden Frauen wollen auf dem Land einen Neuanfang machen. Das Paar bekommt die ganze Härte ländlicher Lebensverhältnisse zu spüren, und das verlassene Haus enthüllt Flavia unbekannte Seiten ihres Vaters, zu dem sie nur wenig Kontakt hatte. Flavia wird das Gefühl nicht los, dass in den Wäldern um das Haus etwas Unheimliches vor sich geht. Die Natur zwingt sie, sich den Geistern ihrer Vergangenheit zu stellen.
Spanien am Feiertag Noche de San Juan. Die Schwestern Jessica und Alma sind, wie so oft, auf dem Weg zur Versorgungsstation der Caritas. Obwohl sie zu Hause Gewalt erleben, versuchen die beiden, den Kreislauf zu durchbrechen und einander mit Liebe zu begegnen.
Er besucht ihn während einer beruflichen Reise durch Europa. Seit 2015, damals in Beijing, haben sie sich nicht mehr gesehen. Dies könnte das letzte Mal sein, dass sie sich treffen.
Die 17-jährige Fanny aus Frankreich nimmt an einer Sprachreise für Schüler nach Deutschland teil. In Leipzig trifft sie ihre gleichaltrige Brieffreundin Lena, die davon träumt, als Aktivistin politisch tätig zu werden. Um Lena zu beeindrucken, erfindet die eher schüchterne und in sich gekehrte Fanny ein anderes Leben für sich, verfängt sich aber schnell in ihren Lügen.