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TEDDY AFTER PARTY – MEET THE DJs

Wir freuen uns, vier fantastische DJs an Bord zu haben, die für den besten Sound bei der großen TEDDY Party in der Berliner Volksbühne sorgen werden.

Pat Bernetti startete ihre Karriere in NYC und lebt nun in Berlin, wo sie in Clubs, auf Festivals, Awards, Galas und Events auf der ganzen Welt auflegt und die Party-Crowds mit ihrem Mix aus RnB, Hip Hop, House, Pop, Funk, Oldies, Rock, Electro Swing & Charts begeistert.

DJ Trust.The.Girl elektrisiert das queere Publikum in ganz Deutschland mit ihrem bunten, lebendigen Mix aus verschiedenen Genres. 

Amperia ist eine queere, nicht-binäre DJane aus Berlin. Bekannt durch ihre Party Golosissima und als Resident und Kurator von Autopoiesis und poly|motion, wird dey ein treibendes Techno-House-Set spielen.

Ābnamā: eine Dose Würmer mit Lippenstift auf der Dose, eine Rückkehr zur Quelle aller Dinge und ein Flashback zu verlorenen Lagern, die man nie hatte. Sie lebt in Berlin, ist Mitveranstalterin und Resident bei DUMP und bekannt für treibende Grooves, die sich über verschiedene Genres erstrecken.

TEDDY TODAY: 18. Februar 2023

Auch am dritten Festivaltag haben wir wieder einige Events für Euch – heute haben alleine acht unserer TEDDY-Filme Premiere!

Eine Liste aller Spielzeiten und Reruns findet Ihr unten.

Außerdem findet heute eine Diskussionsrunde über das Thema Curating the Future: towards programming equity statt. Falls ihr daran teilnehmen wollt erfahrt ihr hier mehr.

PREMIEREN:

After

Regie: Anthony Lapia
Frankreich, 2023, 69′

Film still After © Société Acéphale, Salt for Sugar Films

Es ist Nacht in Paris. Der treibende Bass einer Musikanlage dröhnt durch eine Tiefgarage. Auf der Tanzfläche eines Clubs lassen sich die Feiernden vom Techno treiben, umhüllt von Rauch und Licht, kommuniziert wird nur mit dem Körper. Als Félicie von ihrer Ex-Freundin angetanzt wird, wendet sie sich ab. Im Raum nebenan ist die Musik leiser. Man kommt ins Gespräch, nimmt Drogen odermacht eine Pause, bevor wieder hemmungslos weitergetanzt wird. Hier trifft Félicie auf Saïd, der gerade von seiner Schicht als Fahrerkommt und von den Gelbwestenprotesten erzählt. Félicie schlägt ihm vor, bei ihr weiterzufeiern, während die anderen Partygänger*innen sich weiter in der Nacht verlieren. In schwebenden, klarsichtigen Nahaufnahmen und inmitten einer sich stetig weiter entwickelnden Klangwelt erfasst Regisseur Anthony Lapia Anatomie und Energie einer Party genauso wie den Übergang in die langsam ruhiger werdende Welt der Afterparty. Zwischen Nacht und Tag treffen verschiedene Lebensrealitäten und Ansichten aufeinander, bevor der Alltag mehr oder weniger behutsam, aber unerbittlich zurückkehrt.

SCREENING TIMES:

18.02. / 22:00 Zoo Palast 2

Almamula

Regie: Juan Sebastian Torales
Frankreich, Argentinien, Italien, 2023, 94′
TEDDY nominated

Film still Almamula © Tu Vas Voir

“He’s not the first boy who’s missing in the forest. The boy that was with him says that a monster has taken him.”

„Das ist nicht der erste Junge, der im Wald vermisst wird. Der Junge, der bei ihm war, sagt, ein Monster habe ihn geholt.“

Santiago del Estero, Nordargentinien. Nino ist für andere Jungs angeblich ein schlechter Einfluss. Auf der Straße ist er homophoben Angriffen ausgesetzt. Vorübergehend ziehen seine Eltern mit ihm aufs Land. Dort wandert er durch einen Wald, wo angeblich das Monster Almamula diejenigen holt, die fleischliche Sünden und unreine Handlungen begehen. Es ist Sommer: Die Körper schwitzen, die Grenze zwischen Traum und Realität verwischt. Ein Junge verschwindet. In einer Welt voller Geflüster, unausgesprochener Wünsche und Gebete erwachen Ninos Neugier und Begehren. Auf der Flucht vor einer Welt voller Hass, Unterdrückung, Verboten und drohender Gewalt werden die verborgenen und sinnlichen Rätsel des Waldes für Nino zunehmend interessant.

SCREENING TIMES:

18.02. / 17:00 Urania

Mehr über den Film erfahrt ihr in unserem Interview mit Juan Sebastian Torales.

Desperté con un sueño

Regie: Pablo Solarz
Argentinien, Uruguay, 2022, 75′

Film still Desperté con un sueño | I Woke Up With a Dream © Marcelo Iaccarino

„Wir werden erwachsen, machen Fehler, lernen daraus, wir leiden, wir lachen herzlich, wir werden älter, wir werden krank, wir sterben.Und während all dem, lieber Felipe Zavala, müssen wir leben.“

Felipe hat einen Traum: Er steht als Schauspieler auf der Bühne, während seine Mutter, seine Oma und sein verstorbener Vater im Publikum sitzen und ihm begeistert zuschauen. Nach dem Aufwachen holt ihn die Realität wieder ein. Mit seinen Freund*innen spielt er leidenschaftlich gern Theater, nachts schreibt er seine eigenen Stücke, aber er verheimlicht seiner Mutter, dass er Schauspielunterrichtnimmt. In deren Wirklichkeit ist für solche Träume kein Platz, und auf das Theater ist sie ohnehin schlecht zu sprechen. Als Felipe zu einem Casting eingeladen wird und dort etwas über die Geheimnisse innerhalb seiner Familie erfährt, verschwimmen die Grenzenzwischen Traum und Realität, Wahrheit und Lüge, Inszenierung und Leben zunehmend.

SCREENING TIMES:

18.02. / 11:00 Urania

Drifter

Regie: Hannes Hirsch
Deutschland, 2023, 79′
TEDDY nominated

Film still Drifter © Salzgeber

Moritz kommt ziemlich planlos nach Berlin. Vielleicht will er Kunstgeschichte studieren, aber eilig hat er es nicht, er ist erst 22. Der Grund für den Umzug ist sein Freund Jonas. Fotograf, hübsch und mit den Gepflogenheiten und Unverbindlichkeiten schon etwas vertrauter. Das Ende der Beziehung kommt plötzlich. Moritz ist zerstört, allein, auf der Suche. Sein erster Gang führt ins Fitnessstudio. Nach und nach ändern sich die Mode, die Freund*innen und Drogen. Sein Leben verlagert sich immer mehr in die Nacht, er beginnt, bis herunterdrückte Sehnsüchte auszuleben. Hannes Hirschs Langfilmdebüt leuchtet auf sensible und dokumentarisch anmutende Weise einen Neuanfang in der Berliner Schwulenszene aus. Körper- und Männlichkeitsbilder werden immer wieder verhandelt, sexuelle Konstellationen und Identitäten ändern sich und Unsicherheiten werden mit dem Rausch der nächsten Begegnung sediert. Moritz’ Verletzlichkeit bleibt dabei immer erkennbar. So blickt Drifter hinter den verführerischen Oberflächen einer grenzenlosen Nachtkultur und ihrem kurzlebigen Spiel sehr genau auf die Menschen, statt das Klischee zu feiern.

SCREENING TIMES:

18.02. / 18:30 Cubix 9

Mehr über den Film erfahrt ihr in unserem Interview mit Hannes Hirsch.

Femme

Regie: Sam H. Freeman, Ng Choon Ping
Vereinigtes Königreich, 2023, 99′
TEDDY nominated

Film still Femme © Agile Films

Jules gehört mit seinen Auftritten als Aphrodite Banks zu den gefeierten Drag-Performern Londons. Nach einer Show will er nur kurzZigaretten holen und wird von einem Typen, der mit seiner Boys-Gang unterwegs ist, brutal zusammengeschlagen. Körperlich kann ersich zwar wieder erholen, zieht sich aber traumatisiert aus der Öffentlichkeit zurück. Monate später erkennt Jules in einer Schwulensauna per Zufall seinen Angreifer wieder. Ohne Make-up und nur mit einem Handtuch bekleidet kann er ihm unerkannt nahekommen und die Identität des Schlägers herausfinden. Er beginnt eine Affäre mit dem versteckt homosexuellen Preston, um sich an ihm zu rächen. Mit großer Direktheit, dicht inszenierten Szenen und getragen von der physisch und psychologisch subtilen Performance seiner Darsteller erzählt das Regieduo Sam H. Freeman und Ng Choon Ping von einem London der krassen genderideologischen Gegensätze. Ihr Revenge-Thriller ist packend und mehr als das: eine Milieustudie, die Sozialdeterminismus vermeidet, ein eindringliches Psychogramm internalisierter Homonegativität und ein so gewaltiger wie mutiger LGBTIQ*-Tritt gegen eine im Kern totalitäre, schwulen-und transfeindliche Gesellschaft.

SCREENING TIMES:

18.02. / 19:15 CinemaxX 10

Mehr über den Film erfahrt ihr in unserem Interview mit Sam H. Freeman und Ng Choon Ping.

Green Night

Regie: Han Shuai
Hong Kong, China, 2023, 92′
TEDDY nominated

Film still Green Night © DEMEI Holdings Limited (Hong Kong)

Sie begegnen sich am Flughafen in Seoul und könnten unterschiedlicher nicht sein: Die chinesische Immigrantin Jin Xia arbeitet an der Sicherheitskontrolle, kleidet sich praktisch, tut ihre Pflicht. Die grünhaarige Frau, die an diesem Tag dort auftaucht, ist jünger, extrovertierter und lässt sich vom Abtasten nicht beeindrucken. Jin Xia ist fasziniert. Als die Frau sie schon kurz darauf in ihre krummen Geschäfte verwickelt, wird klar, dass die beiden mehr gemeinsam haben, als man ihnen ansieht. Auf der Jagd nach dem großen Coup, der sie von allen Abhängigkeiten befreien könnte, begeben sie sich in Südkoreas Unterwelt und behaupten sich dort gegen Männer, die sie dominieren, besitzen und benutzen wollen. In ihrem zweiten Langfilm lässt Han Shuai zwei Einzelkämpferinnen aufeinandertreffen, die das Leben gelehrt hat, sich nur auf sich selbst zu verlassen. Während sie ihren widerwilligen Kennenlerntanz tanzen, sich mal anziehen und mal abstoßen, mal näherkommen und wieder voneinander abwenden, rückt ihr Plan in den Hintergrund. Der verbindende Kokon, der sich um die beiden spinnt, wenn sie nachts auf dem Moped durch die Stadt rasen, scheint fragil, aber alternativlos.

SCREENING TIMES:

18.02. / 20:30 Cubix 2

Mehr über den Film erfahrt ihr in unserem Interview mit Han Shuai.

Manodrome

Regie: John Trengove
Vereinigtes Königreich, USA, 2023, 95′
TEDDY nominated

Film still Manodrome © Wyatt Garfield

Ralphie ist jung und gesund; seine Freundin ist schwanger. Doch er fühlt sich nicht wohl in seiner Haut. Sein Job als Uber-Fahrer ist weder erfüllend noch bietet er finanzielle Sicherheit. Auch über sein Verhältnis zum eigenen Körper ist er sich nicht vollkommen im Klaren. Als er in einen libertären Männlichkeitskult eingeweiht wird, drängen aufgestaute innere Konflikte an die Oberfläche, und Ralphie verliert allmählich den Bezug zur Realität. In The Wound zeigte der südafrikanische Filmemacher John Trengove, wie durch ein Mannbarkeitsritual unterdrückte Gefühle freigesetzt werden und welche Gefahr davon ausgehen kann. Ähnliche Kräfte sind beim Protagonisten von Manodrome am Werk, wobei Trengove ein beunruhigendes Phänomen aus ungewöhnlichem Blickwinkel betrachtet. Denn Ralphie entspricht gerade nicht dem Stereotyp vom glühenden Frauenhasser, wie ihn die berüchtigten Incels verkörpern. Seine Figur schärft unseren Sinn dafür, was männliche Zerbrechlichkeit bedeuten kann. Trotz finsterer Implikationen zeigt der Film durchaus Humor. Der virtuose Spannungsaufbau und die darstellerische Glanzleistung von Jesse Eisenberg und Adrien Brody sind geradezu erschütternd.

SCREENING TIMES:

18.02. / 20:30 Cubix 2

Maynila: Sa mga kuko ng liwanag

Regie: Lino Brocka
Philippinen, 1975, 126′

Film still Maynila: Sa mga kuko ng liwanag | Manila in the Claws of Light | Manila, Courtesy The Film Foundation / World Cinema Project

Auf der Suche nach seiner Freundin ist der Fischer Julio vom Palmenstrand in die Millionenstadt Manila gekommen. Hier soll Ligaya eine Arbeitsstelle erhalten haben. Er selbst muss sich als Handlanger auf einem Neubau ausbeuten lassen. Da läuft ihm eines Tages die Frau über den Weg, die Ligaya nach Manila gelockt hat. Sie führt ihn zum Haus eines Chinesen, in dessen Fenster er seine Freundin zuerkennen meint. Als er mit der Arbeit auch seine Unterkunft verliert, nimmt ihn ein Stricher bei sich auf, der Julio in die Prostitution einweist. Alles deutet darauf hin, dass auch Ligaya der Prostitution nachgeht, allerdings nicht freiwillig … Stellvertretend für die urbanen Unterschichten schildert das Sozialmelodram den Leidensweg zweier Jugendlicher unter der Marcos-Diktatur, wobei das reale Setting symbolisch überhöht wird. Der sozialen Unterdrückung und staatlichen Korruption stehen in Manila Gesten der Solidarität unter den Ärmsten der Armen entgegen. Doch weder in kirchlichem Trost noch durch die marxistische Revolution werden die beiden Liebenden, die sich schließlich in einem Kino vor der Passion Christi in Nicholas Rays König der Könige (1961) umarmen, Erlösung finden.

SCREENING TIMES:

18.02. / 16:00 Cubix 3

Motståndaren

Regie: Milad Alami
Schweden, 2023, 119′
TEDDY nominated

Film still Motståndaren | Opponent © Tangy

Iman lebt mit seiner Frau Maryam und seinen beiden Töchtern in Schweden in ständig wechselnden Flüchtlingsheimen. Aus Angst vor Verfolgung aus seiner ehemaligen Heimat, Iran, geflohen, sucht er nach Wegen, um ihren Aufenthalt zu sichern. Mit einem Schneemobilliefert er Pizzen aus und verdient so etwas Geld dazu. Als Maryam überraschend ein drittes Kind erwartet und die Gespräche mit den Behörden schwieriger werden, nimmt Iman seine Karriere als Wrestler wieder auf. Er hat Maryam zwar versprochen, das Ganze hinter sich zu lassen, hofft aber auf eine Sonderaufenthaltsgenehmigung als Sportler. Seine Fähigkeiten sind schnell wieder da und werden im schwedischen Team geschätzt. Sein Leben abseits der Familie bleibt nicht ohne Folgen, die Kommunikation mit seiner Frau bricht ein, die keinen Grund mehr sieht, in Schweden zu bleiben, und er wird mit den tiefer liegenden Gründen für seine Flucht konfrontiert. Der zweite Spielfilm des iranischen Regisseurs Milad Alami zeichnet eine sowohl emotionale als auch körperliche Auseinandersetzung mit dem Unausgesprochenen. Ein präzise eingefangenes Drama mit einer einnehmenden Besetzung, angeführt von Payman Maadi, welches sichtbar macht, wie sich komplexe gesellschaftliche Dynamiken auf das Innere einer Person auswirken.

SCREENING TIMES:

18.02. / 19:00 Haus der Berliner Festspiele

Mehr über den Film erfahrt in unserem Interview mit Milad Alami.

Mutt

Regie: Vuk Lungulov-Klotz
USA, 2023, 87′
TEDDY nominated

Film still Mutt © Quiltro LLC

„Für mich ist das kein Problem.“ – „Na ja, für mich schon.“

Nach seiner Transition schien es für Feña zunächst leichter, getrennte Wege zu gehen. Zu schmerzhaft war es, die Veränderung zu verarbeiten, untragbar die Reaktion der Familie. Als Feña einen Ex-Freund wieder trifft, unverhofft Besuch von der kleinen Schwesterbekommt und der chilenische Vater seine Nähe sucht, kreuzen sich ihre Leben wieder: Wichtig ist nicht nur, was sich verändert, sondern auch, was bleibt. Sensibel, intim und ehrlich erforscht Vuk Lungulov-Klotz in seinem Debüt die komplexe Herausforderung des Trans-Seins, Vergangenes und Gegenwärtiges miteinander in Einklang zu bringen. Innerhalb von 24 Stunden im New Yorker Sommer verdichten sich die kleinen, lauten Nuancen von Feñas Alltag zu einem Coming-of-Age im Dazwischen.

SCREENING TIMES:

18.02. / 18:00 Cubix 8

Mehr über den Film erfahrt in unserem Interview mit Vuk Lungulov-Klotz.

Între revoluii

Regie: Vlad Petri
Rumänien, Kroatien, Katar, Iran, 2023, 68′
TEDDY nominated

Film still Între revoluții | Between Revolutions © Activ Docs

In den 1970er-Jahren studiert die Iranerin Zahra Medizin an der Universität Bukarest. Dort lernt sie ihre Kommilitonin Maria kennen. Beide schließen eine tiefe Freundschaft voll gegenseitiger Bewunderung. Als 1979 die iranische Revolution den Schah stürzt, geht Zahra zurück in ihr Land, auf politischen Wandel hoffend. Enttäuschungen lassen nicht lange auf sich warten. Trotzdem kommt sie nie wieder nach Rumänien. Aber sie und Maria schreiben sich jahrzehntelang Briefe. Darin berichten sie von Protesten und allgemeinen Unruhen in beiden Ländern, von der Unterdrückung der Frau und wie diese sie betrifft. Auch Rumänien erlebt seine Umwälzung. Die Korrespondenz zeigt zwei Frauen, durch zwei Revolutionen getrennt, die damit ringen, gesellschaftlichen Normen zu entsprechen. Nach und nach spürt man, dass sie mehr verbindet als nur Freundschaft. In seinem Film verwendet Vlad Petri ausschließlich atemberaubendes, gekonnt montiertes Archivmaterial aus dem Iran und Rumänien. Er erzählt die Geschichte der beiden Frauen auf eine Weise, dass die Grenze zwischen Dokumentarischem und Fiktion verblasst. So eine Verbindung in so harten Zeiten: zu schön, um wahr zu sein?

SCREENING TIMES:

18.02. / 9:30 Cubix 1

Mehr über den Film erfahrt ihr in unserem Interview mit Vlad Petri.

RERUNS:

All the Colours of the World Are Between Black and White
18.02. / 19:00 Cubix 5

Arturo a los 30 (About Thirty)
18.02. / 16:00 Cubix 7

La Bête dans la jungle (The Beast in the Jungle)
18.02. / 12:00 Haus der Berliner Festspiele

Joan Baez I Am A Noise
18.02. / 15:30 Cubix 9

Kill Boksoon
18.02. / 21:00 Verti Music Hall

Mammalia
18.02. / 21:00 Delphi Filmpalast

Manodrome
18.02. / 19:15 Berlinale Palast

Notre corps (Our Body)
18.02. / 14:00 Werkstattkino@silent green

Orlando, ma biographie politique (Orlando, My Political Biography)
18.02. / 13:00 Akademie der Künste

Perpetrator
18.02. / 12:30 Cubix 9
18.02. / 20:00 HAU Hebbel am Ufer (HAU1)

Între revoluii (Between Revolutions)
18.02. / 16:00 Zoo Palast 2

TEDDY TODAY: 17. Februar 2023

Zur Feier des zweiten Festivaltages haben wir hier für Euch die großartigen Filmpremieren aufgelistet.

Ganz unten findet Ihr, wie immer, die Zeiten für Wiederaufführungen.

Außerdem könnt ihr heute unsere diesjährige Jury kennenlernen, bei der Teddy Jury Reception. Mehr dazu erfahrt ihr hier.

PREMIEREN:

All the Colours of the World Are Between Black and White

Regie: Babatunde Apalowo
Nigerien, 2023, 92′
TEDDY nominated

Film still All the Colours of the World Are Between Black and White © Polymath Pictures

Bambino hat sich in seinem Singleleben eingerichtet. Als Lieferfahrer in Lagos hat er ein geregeltes Einkommen, auch wenn die versprochene Beförderung auf sich warten lässt. Von der Nachbarschaft wird er geschätzt; er hilft finanziell aus, wo er kann, und ist großzügig bei verspäteten Rückzahlungen. Die Avancen der Nachbarin Ifeyinwa lassen ihn kalt, doch als er dem charismatischen Bawa begegnet, haben die beiden gleich einen Draht zueinander. Für einen Fotowettbewerb fahren sie auf langen Erkundungen immer öfter tagelang durch die Stadt. Schnell wird klar, dass Bawa durch seine Fotolinse in Bambino nicht nur ein gutes Modell sieht, sondern auch mehr als einen Freund. Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Babatunde Apalowo nimmt den Titel seines Films beim Wort: Durch eine unaufdringliche Farbdramaturgie erzählt er zurückgenommen und zärtlich von der Annäherung zweier Männer in einer Gesellschaft, die gleichgeschlechtliche sexuelle Beziehungen tabuisiert und strafrechtlich verfolgt. In konzentrierten Bildern und mit großer Ruhe entfaltet sich langsam ihr Tanz umeinander. Ein sinnlicher und politisch wichtiger Film aus Nigeria über eine unerwartete Liebe.

SCREENING TIMES:

17.02. / 19:00 Zoo Palast 2

Mehr über den Film erfahrt ihr in unserem Interview mit Babatunde Apalowo.

Arturo a los 30

Regie: Martín Shanly
Argentinien, 2023, 92′
TEDDY nominated

Film still Arturo a los 30 | About Thirty © Un Puma

Buenos Aires im März 2020, an einem der letzten Tage vor Ausbruch der Pandemie. Eine Hochzeit wird gefeiert, ein Auto überschlägt sich. Joints, Küsse, ein Blowjob und die Erinnerung an einen Verlust werden geteilt. Im Mittelpunkt dieser Komödie der Irrungen steht der vom Regisseur Martín Shanly gespielte Arturo, ein Mann von 30 Jahren. Sein Hang zum Missgeschick ist so groß wie seine Orientierungslosigkeit, bei den anderen Figuren ist es ähnlich. Die Häufung von Fehltritten und Fettnäpfchen verhält sich umgekehrt proportional zur Geschmeidigkeit, mit der der Film vom Tag der Trauung zurück in die 2010er-Jahre gleitet. Episoden aus Arturos Leben, etwa eine Busreise nach Patagonien mit seinem trans Mitbewohner oder die Generalprobe eines Theaterstücks, das zum Fremdschämen einlädt, kommen zur Geltung, die erzählte Zeit verdichtet sich, dann dehnt sie sich wieder, ein Voiceover gibt Halt im turbulenten Gang der Dinge. Wenn der Schlager „Azúcar amargo“ (Bitterer Zucker) ertönt, dann füllt sich die Tanzfläche, und der Hinweis auf das bittersüße Wesendes Films ist so deutlich zu vernehmen wie zuvor der Husten, vor den sich hier noch keine Ellenbeuge schiebt.

SCREENING TIMES:

17.02. / 12:00 Kino Arsenal 2

Mehr über den Film erfahrt ihr in unserem Interview mit Martín Shanly.

Es gibt keine Angst

Regie: Anna Zett
Deutschland, 2023, 31′

Film still Es gibt keine Angst | Afraid Doesn’t Exist © Anna Zett

Ein vergangener deutscher Polizeistaat ist das Setting für den pulsierenden Kurzthriller Es gibt keine Angst. Darin collagiert Anna Zett Video- und Audiomaterial aus dem Berliner Archiv der DDR-Opposition und nimmt dabei die Perspektive eines sensiblen Kindes ein. Auf der Grundlage eigener, intimer Verwicklung dokumentiert die Künstlerin einen bewegenden und dennoch heute kaum bekannten Akt der politischen Selbstermächtigung kurz vom Ende der DDR und eröffnet gleichzeitig einen assoziativen Raum, um sich in heute schwerzugängliche Gewalterfahrung aufs Neue einzufühlen. Vokal hochverdichtete Stimmen von einer Ostberliner Lyriklesung von 1986unterstützen die selbst stimmlose Erzählfigur – „ein erwachsenes Kind“ – bei der Rekonstruktion ihrer eigenen Gefühlswelt, vielspurig untermalt von Untergrundmusik aus der späten DDR. Von Aufnahmen der Umweltbibliothek über Privatvideos und journalistisches Material führt der Film zur zweiten Besetzung der Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg im September 1990 und findet dort in eine ganz andere Stimmung.

SCREENING TIMES:

17.02. / 20:00 Werkstattkino@silent green

Joan Baez I Am A Noise

Regie: Karen O’Connor, Miri Navasky, Maeve O’Boyle
USA, 2023, 113′

Film still Joan Baez I Am A Noise © Albert Baez

Als Musikerin, Bürgerrechtlerin und Aktivistin stand Joan Baez seit ihrem Debüt im Alter von 18 über 60 Jahre auf der Bühne. Für die inzwischen 82-Jährige war das Persönliche immer schon politisch, die Freundschaft zu Martin Luther King und der Pazifismus prägten ihr Engagement. Ausgehend von ihrer Abschiedstour zieht Baez in dieser Biografie eine schonungslose Bilanz, in der sie sich auch schmerzhaften Erinnerungen stellt. Sie teilt nicht nur ihre Erfolge, sondern spricht offen über langjährige psychische Probleme und Therapien, über Familie, Drogen, das Altern und Fragen von Schuld und Vergebung. Und sie stellt auch klar, dass sie während ihrer Beziehung mit dem sehr jungen Bob Dylan ihre Prominenz nutzte, um seine Karriere in Gang zu bringen. Ihre Enttäuschung über die spätere Entfremdung von Dylan wird greifbar. Aufgrund einer langjährigen Freundschaft zu einer der Regisseurinnen, Karen O’Connor, gewährte Baez dem Regietrio auch Zugang zu den „inneren Dämonen“, die sie seit ihrer Jugend begleiten. Der Film verwebt Tagebuchtexte, eine Fülle von teils ungezeigtem Archivmaterial und ausführliche Gespräche mit Baez mit Backstage-Momenten der Tour. Ein intimes Porträt, das nicht nur für Fans interessant ist.

SCREENING TIMES:

17.02. / 16:00 International

Orlando, ma biographie politique

Regie: Paul B. Preciado
Frankreich, 2023, 98′
TEDDY nominated

Film still Orlando, ma biographie politique | Orlando, My Political Biography © Les Films du Poisson

Virginia Woolfs „Orlando“ erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der am Ende eine 36-jährige Frau ist. Fast ein Jahrhundert nach Erscheinen des Romans richtet Paul B. Preciado das Wort an Virginia Woolf, um ihr zu sagen: Ihre Romanfigur ist Wirklichkeit geworden. Alle nicht-binären Körper beziehen sich auf die Transition von Orlandos Körper. Überall auf der Welt gibt es Orlandos. Durch die authentischen Stimmen anderer junger Körper, die eine Metamorphose durchlaufen, zeichnet Preciado Schritt für Schritt seine persönliche Transformation nach. Eine poetische Reise, bei der, auf der Suche nach Wahrheit, Leben, Schreiben, Theorie und Metapher frei ineinander übergehen. Jeder Orlando, so Preciado, ist eine trans* Person, die sich täglich mit Gesetzen, Geschichte, Psychiatrie, traditionellen Familienvorstellungen und der Macht der Pharmakonzerne auseinandersetzt und ihr Leben riskiert. Wenn Männlich und Weiblich nur politische und gesellschaftliche Fiktion sind, so zeigt Orlando, ma biographie politique, dass es beim Thema Veränderung nicht mehr nur um das Geschlecht geht, sondern auch um Poesie, Liebe und Hautfarbe.

SCREENING TIMES:

17.02. / 11:00 CinemaxX 7

A Rainha Diaba

Regie: Antonio Carlos da Fontoura
Brasilien, 1973, 99′

Film still A Rainha Diaba | The Devil Queen © José Medeiros

Vom Hinterzimmer eines Bordells aus beherrscht die schwule Schwarze „Teufelskönigin“ (ein bürgerlicher Name wird nie genannt) die Unterwelt von Rio de Janeiro. Unter grünem Lidschatten fällt ihr Blick unbarmherzig auf die Mitglieder ihres Drogenkartells. Mit demselben Klappmesser werden Beine rasiert und Verräter aufgeschlitzt. Doch ihr Terrorregime ist instabil, es regt sich Widerstand. Um die Königin zu ersetzen, führen bald alle gegeneinander Krieg, die im bürgerlichen Leben keine Chance haben: die Favela-Gangster gegen die Schwulen, die Dragqueens gegen die Sexarbeiterinnen. Fontouras grelle Pulp-Konstruktion steht für das populäre brasilianische Kino in der Zeit der Militärdiktatur, in dem Machtverhältnisse nihilistisch überzeichnet wurden. Wie in Karim Aïnouz’ Madame Satã (2002) dient auch hier João Francisco dos Santos, eine legendäre Gangsterfigur der 1930er-Jahre, als Vorbild, die hier als frühe Repräsentation von Queerness in die 1970er übersetzt wird. Milton Gonçalves spielt sie mit verschiedenen Stimmen, und das dichotomische Konzept von Männlichkeit, das zwischen Macho und Tunte keine Schattierungen zulässt, löst sich in Luft und Glitter auf.

SCREENING TIMES:

17.02. / 22:00 Zoo Palast 2

RERUNS:

La Bête dans la jungle (The Beast in the Jungle)
17.02. / 18:30 Zoo Palast 1

Notre corps (Our Body)
17.02. / 19:00 Delphi Filmpalast

Perpetrator
17.02. / 21:30 Zoo Palast 1

TEDDY TODAY: 16. Februar 2023

Es ist wieder soweit! Die 73. Berlinale beginnt. Damit ihr keinen der LGBTQIA+-Filme, der bei der Berlinale Premiere feiert verpasst, stellen wir euch jeden Tag ein paar Filme in einem Blogpost vor.

Ab heute findet Ihr hier alle Informationen zu unseren TEDDY-Filmen – mit den Kinos, in denen der Film läuft inklusive Datum und Uhrzeit.

Folgt uns auch auf Instagram, Facebook und Twitter und verpasst keines unserer Events!

PREMIEREN:

La Bête dans la jungle

Regie: Patric Chiha
Frankreich, Belgien, Österreich, 2023, 103′

Film still La Bête dans la jungle | The Beast in the Jungle © Elsa Okazaki

Es beginnt Ende der 1970er-Jahre mit schillernden Nächten im Club als Ort der endlosen (Un)möglichkeiten und zeitlosem Uhrwerkeiner Stadt. Hier warten John und May auf den außergewöhnlichen, alles verändernden Moment. Um sie herum ist alles laut und in Bewegung, während sie in Ruhe ausharren. Es vergehen 25 Jahre, auf dem Röhrenfernseher verfolgen sie das Weltgeschehen: Mitterrands Amtszeit, Aidskrise, Mauerfall und 9/11. Johns obsessives Ausschau-Halten nach dem einen, großen Ereignis wird zum Ungeheuer, May zur leidtragenden Komplizin. Von 1979 bis 2004: von Disco zu Techno. Mode, Bewegungen und Drogen im Wandel. Antanzen gegen die Zeit, die immer schneller vergeht. Verloren unter Menschen, gemeinsam allein, beobachten die beiden die Welt vom Rand aus. Wenn es nur Liebe wäre. Patric Chiha versetzt das Paar aus Henry James’ Kurzgeschichte „The Beast in the Jungle“ in den Club und kontrastiert sein schicksalhaftes Warten mit dem ultimativen Im-Moment-Sein und dem hedonistischen Begehren der Tänzer*innen, in immerwährenden Choreografien die Zeit aufzulösen.

SCREENING TIMES:

16.02. / 19:15 CinemaxX 10

Kill Boksoon

Regie: Byun Sung-hyun
Süd Korea, 2023, 137′

Film still Kill Boksoon © No Ju-han | Netflix

Gil Boksoon führt ein Doppelleben als alleinerziehende Mutter einer Tochter im Teenageralter und sagenumwobene Profikillerin bei der Edel-Mordagentur MK Ent. Menschen umzulegen gelingt ihr möglicherweise besser, als sie großzuziehen. Doch aus Mutterinstinkt oder weil die Mordbereitschaft selbst bei der abgebrühten Boksoon Grenzen hat, lehnt sie eines Tages einen Auftrag ab und wird so selbst zur Zielperson. In Kill Boksoon führt uns Regisseur Byun Sung-hyun in eine absonderliche, erschreckende Welt, in der eine Mordagentur einer kleinen Elite Erfolg und Reichtum verspricht und bei der Talentsuche nach vielversprechenden Psychopath*innen und Waisen Ausschau hält, die nichts zu verlieren haben. Während Boksoons Tochter im pubertären Gefühlschaos versinkt, fällt die emotionale Temperatur der Älteren in den Minusbereich. Die Hauptvertreter*innen der eiskalten Mörderriege werden brillant gespielt von Jeon Do-yeon und Sul Kyung-gu, die sich von einer komplett anderen Seite zeigen als bei ihren melodramatischen Kult-Auftritten in den Filmen von Lee Chang-dong. Mit fast übernatürlichen Kampfkünsten liefern sie spektakuläre Szenen ab, die einen regelrecht umhauen.

SCREENING TIMES:

16.02. / 18:30 CinemaxX 8
16.02. / 18:30 CinemaxX 9

Mammalia

Regie: Sebastian Mihilescu
Rumänien, Polen, Deutschland, 2023, 88′

Film still Mammalia © microFILM

Eine der vielen Stärken von Sebastian Mihilescus verblüffendem Debüt ist, dass man nie weiß, wo es einen hinführt. Der Film ist in jeder Szene unvorhersehbar, überraschend. So ergeht es auch Camil, einem problembeladenen jungen Mann. Er fühlt sich herabgesetzt und unsicher gegenüber Frauen, vor allem gegenüber seiner Partnerin, die sich einer geheimen Gemeinschaft von Frauen anschließt, die inder Nähe eines Sees unheimliche Fruchtbarkeitsrituale durchführt. Doch der Film sperrt sich gegen eine Zusammenfassung. In der Tradition des Surrealismus arbeitet Mihilescu mit freien Assoziationen, etwa wenn der Schatten von Camils Glatze auf dem nackten Körper seiner Partnerin einem riesigen Penis gleicht. Ein Traum oder Wunschdenken? Männlichkeit und Geschlechterrollen stehen in Mammalia immer auf dem Spiel und sind immer in der Krise. Der von Barbu Bloiu auf plastischem 16 mm gedrehte Film bevorzugt feste Einstellungen mit Bewegungen innerhalb des Bildes, die Nutzung des Raums ist dabei immer sehr ausdrucksstark. Mammalias schräger Humor erinnert an Roy Andersson. Aber Rumänien hat in dieser Hinsicht seine eigene Tradition, die von Eugène Ionesco und dem Theater des Absurden.

SCREENING TIMES:

16.02. / 17:00 Kino Arsenal 1

Notre Corps

Regie: Claire Simon
Frankreich, 2023, 168′

Film still Notre corps | Our Body © Madison Films

Eine Teenagerin sitzt im Sprechzimmer, die Kamera filmt sie von hinten, sodass sie anonym bleibt. Der Ärztin erzählt sie, wie sie schwanger wurde: Ihr Freund habe versichert, er passe auf. Nun hat sie eine schwierige Entscheidung zu treffen. Wie sehr sie damit hadert, ist in jedem ihrer Sätze spürbar. Und vom Freund keine Spur. Diese Szene ist eine der ersten in Claire Simons beeindruckendem Dokumentarfilm Notre corps. Mit behutsamem Blick schaut sich die französische Regisseurin in einer gynäkologischen Klinik in Paris um; sie trägt Szenen von Geburten und Krebsdiagnosen, von Beratungsgesprächen zu Endometriose und zur Hormontherapie für eine ältere trans Frau zusammen. Was dabei entsteht, ist ein zunächst beobachtender, später immer persönlicherer Film über das, was es bedeutet, in einem weiblichen Körper zu leben, und zugleich ein wunderbares Beispiel für die Stärke dokumentarischen Kinos. Notre corps bündelt Erfahrungen, von denen man glaubt, man sei damit alleine; er macht Strukturen sichtbar, wo man Nöte für individuell hält; er legt dar, wie sehr Dinge, über die man sich nicht zu sprechen traut, eine gesellschaftliche Dimension haben und diskutiert werden müssen.

SCREENING TIMES:

16.02. / 11:00 Kino Arsenal 1

Perpetrator

Regie: Jennifer Reeder
USA, 2023, 100′
TEDDY nominated

Film still Perpetrator © WTFilms

Die taffe Jonny ist unerschrocken, geradeheraus, knackt Schlösser mit links und scheint ganz gut für sich sorgen zu können. Ihrem alleinerziehenden Vater steckt sie Geld für die Miete zu. Die Beziehung der beiden ist brüchig und doch seltsam symbiotisch. Der überforderte Vater entscheidet sich, Jonny zu einer entfernten Tante zu schicken. Doch auch in der Obhut der strengen Hildie kommt der Teenager nicht zur Ruhe. Zu ihrem 18. Geburtstag bekommt Jonny einen Kuchen, gebacken nach magischem Familienrezept, der eine radikale Metamorphose auslöst. An ihrer neuen Schule verbreiten die ständigen Amok-Notfall-Übungen eine angespannte Atmosphäre und bald werden dort fünf Mädchen vermisst. Von ihrem Verschwinden auf unerklärliche Weise angezogen begibt sich Jonny auf Spurensuche, und eine blutgetränkte Coming-of-Age-Geschichte nimmt ihren Lauf. Jennifer Reeder präsentiert in ihrem neuen Langfilm einen düsteren, queer-feministischen Genre-Mix aus Body Horror, Gore und Mystery. Wie schon in früheren Werken blickt sie dabei vor allem durch die Augen ihrer jungen Protagonistinnen, die der verdrehten Welt der Erwachsenen mit bissigem Humor und ungebrochenem Gerechtigkeitssinn Momente der Leichtigkeit und Solidarität abtrotzen.

SCREENING TIMES:

16.02. / 21:15 CinemaxX 10

Mehr über den Film erfahrt ihr in unserem Interview mit Jennifer Reeder.

RERUNS:

Kill Boksoon
16.02. / 21:30 CinemaxX 5
16.02. / 21:30 CinemaxX 6
16.02. / 21:45 CinemaxX 8
16.02. / 21:45 CinemaxX 9

Alle Filme 2023

Die komplette Übersicht der queeren Filme beim 37. TEDDY AWARDS findet ihr hier. Filme früherer TEDDY Jahrgänge findet ihr in unserer Filmdatenbank.

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AUSTELLUNGEN

Film still Un gif larguísimo | A Very Long Gif © Eduardo Williams

SERIE

Film still Bad Behaviour © Sarah Enticknap