Auch dieses Jahr ist queer.de wieder Medienpartner des TEDDY AWARD und vergibt den Preis der queeren Leser*innen. Bei der Auswahl der Jury für den TEDDY Readers‘ Award 2020 legten wir besonderen Wert darauf, dass sie genauso vielfältig ist wie unsere Community. Das fünfköpfige Team setzt sich aus (oben v.l.) Robert Moussa, Amanda Halbrock, Detlef Stoffel, (unten v.l.) Joyce Newrzella und Fabian Schäfer zusammen.
Robert Moussa ist zum ersten Mal in der Jury dabei. Der in Berlin lebende Filmemacher ist Gründer und Direktor vom Soura Film Fest, dem ersten queeren Filmfestival für den Mittleren Osten und Nordafrika. „Meine große Leidenschaft für das Queer Cinema kann eine gute Ergänzung für die Jury sein“, schrieb der 33-Jährige in seiner Bewerbung. „Ich freue mich darauf, Gleichgesinnte aus der Filmbranche zu treffen und Kontakte zu knüpfen, die auch für das Soura Film Fest nützlich sein könnten.“
Amanda Halbrock war bereits 2019 in unserer Leser*innen-Jury. „Ich bin dieses Jahr sehr gespannt zu sehen, wie die Berlinale sich mit der neuen Leitung verändert hat“, so der 22-jährige Mensch aus Berlin. Amanda will besonders auf neue queere Perspektiven und Darstellungsweisen achten. „Ich hoffe auch, dass Identitäten, die fast nie in Filmen zu sehen sind, dieses Jahr auf der Berlinale repräsentiert werden. Als non-binäre trans Person sehe ich zum Beispiel Menschen wie mich immer noch so gut wie nie auf der Leinwand, und ich hoffe, dass sich das bald ändert.“
Detlef Stoffel aus Bielefeld ist mit 69 Jahren das älteste Mitglied der Jury und erstmals dabei. Der Aktivist der ersten Stunde und Protagonist des Dokumentarfilms „Detlef – 60 Jahre schwul“ besuchte die Berlinale bereits in den Siebzigerjahren als Mitglied des Studentischen Filmclubs der Uni Bielefeld. Auf die anstrengenden Tage in Berlin freut er sich sehr: „Ich bin gespannt auf meine Co-Juror*innen, auf die Entwicklungen des nicht-heterosexuellen internationalen Films, und werde, bei aller Zurückhaltung, dennoch versuchen ein Auge darauf zu behalten, dass der ’schwule Film‘ (was immer das sein mag) eine Wertschätzung zwischen allen anderen Varianten behält.“
Joyce Newrzella ist ebenfalls neu in der Leser*innen-Jury. Die 26-Jährige hat in Berlin Filmwissenschaft studiert, schon selbst an Filmen mitgearbeitet, gibt ein eigenes Onlinemagazin mit Fokus auf feministische Filmkritik heraus und ist außerdem Co-Founderin des queerfeministischen Videoprojekts Various P. „Gerade hinsichtlich des spannungsgeladenen, politischen Klimas bleibt es interessant, inwiefern sich die Berlinale in diesem Jahr mir ihrer Filmauswahl neu positioniert“, beschreibt sie ihre Erwartungen. „Als freie Filmemacherin und queer-feministisches Mitglied der Jury sehe ich mich zum einen in der Verantwortung, Filme auf ihre gesellschaftliche Relevanz zu untersuchen, gleichzeitig bleibe ich aber auch unvoreingenommen gegenüber herausragendem Filmtalent und Kreativität und habe ein besonderes Auge auf kinematographisches Geschick.“
Fabian Schäfer aus Köln wird erneut für queer.de Mitglied der Jury sein. Den 25 Jahre alten freien Journalisten kennen viele Leser*innen sicher durch seine fundierten Film- und Buchkritiken auf dem Portal. „Ich freue mich bei meiner zweiten Berlinale als queer.de-Autor in der Teddy Readers‘ Jury darauf, eineinhalb Wochen komplett in Kinosälen abzutauchen, kaum Tageslicht zu bekommen, sondern stattdessen unzählige Filme zu sehen und hoffentlich viele spannende, mutige, außergewöhnliche Neuentdeckungen zu erleben – und auf die schwierige Entscheidung, welcher Film der beste ist.“