Für mich soll‘s rote Rosen regnen, denn heute ist Valentinstag. Und nicht nur irgendein Valentinstag, denn heute findet zudem auch die große TEDDY AWARD GALA in der Komischen Oper Berlin statt. Wir hoffen, dass Ihr zahlreich erscheinen werdet!
All diejenigen, die nach dem Abendprogramm noch weiter machen möchten, sollten auf keinen Fall die Party im SchwuZ verpassen!
Also, Mädels, get ready to rock!
Für alle, die den Tag lieber ruhig und gemütlich zu zweit verbringen wollen und sich anschauen möchten, welche Filme heute Abend überhaupt um einen der begehrten TEDDYS konkurrieren, haben wir heute wieder viel im Programm…
THROUGH A LENS DARKLY
(Through a Lens Darkly)
Eindrucksvoll dokumentiert Thomas Allen Harris die Geschichte der Fotografie aus afroamerikanischer Sicht. Anhand von Archivfotos wird sichtbar, wie die black community die Kamera als Mittel für soziale Veränderung für sich zu nutzen verstand. Wurde die Fotografie bis dato vorwiegend anhand weißer Fotografen dargestellt, gibt Harris in seinem Film afroamerikanischen Fotografen das Wort. Harris verwendet private Aufnahmen, um anhand seiner Familiengeschichte die Entstehung eines Selbstverständnisses der Fotografie der black community USA zu reflektieren.
Cinestar 7, 12.00 Uhr
THE DOG
(The Dog)
Die kraftvolle Dokumentation THE DOG, an der Allison Berg und Frank Keraudren über zehn Jahre arbeiteten, verfolgt den Lebensweg von John Wojtowicz, der 1972 in Brooklyn mit einem Bankraub das Geld für die Geschlechtsumwandlung seines Freundes beschaffen wollte. Der Öffentlichkeit bekannt wurde der versuchte Überfall durch Sidney Lumets Film HUNDSTAGE von 1975. Anhand von reichhaltigem Archivmaterial, Fotos und Aussagen von Zeitzeugen verfolgen die Filmemacher dieses zuweilen bizarre Leben. THE DOG, wie Wojtowicz sich selbst nennt, ist liebenswert, sentimental, selbstzerstörerisch, sexbesessen, gewaltbereit, obsessiv. Und mit seinem derb-drastischen Humor ein großartiger Geschichtenerzähler.
Kino International, 14.00 Uhr
EL CARRO AZUL
(The Blue Car)
Nach dem Tod seiner Großmutter kehrt Hansel aus San Francisco zurück nach Kuba, um sich um seinen Bruder Marcos, der Trisomie 21 hat, zu kümmern. Die beiden sind sich fremd geworden. Marcos vermisst seine Großmutter und will ihren Tod nicht akzeptieren. Sie war die Einzige, zu der er großes Zutrauen hatte, die sich liebevoll und geduldig um ihn kümmerte, ihn vieles lehrte. In Hansel sieht Marcos vorerst nur einen Eindringling in seine Welt. Er verbringt die meiste Zeit auf dem Balkon, sucht die Straße mit Blicken ab und spielt nun allein ein Spiel, das er früher immer zusammen mit seiner Großmutter gespielt hat: Warten auf ein oranges Auto.
Cinemaxx 5, 14.00 Uhr
VETRARMORGUN
(Winter Morning)
Maria zögert zunächst, als ihre beste Freundin Birita ihr Pillen anbietet. Aber was soll’s. Ihre Mutter ist fort, und die beiden wollen etwas erleben in dieser Nacht. Als unterwegs die Wirkung einsetzt, planen sie euphorisch, endlich von ihrer öden Insel abzuhauen. Aber sie stranden nur auf einer Party und feiern dort weiter. Die weiten Pupillen in Marias zartem Gesicht erzählen vom Rausch, doch sie fühlt sich längst nicht mehr wohl. Jetzt zeigt sich, dass Birita noch etwas mit ihrer Freundin vorhat: Maria soll endlich Sex mit einem Jungen haben, damit das dumme Gerede aufhört, sie sei eine Lesbe.
Cinemaxx 1, 14.30 Uhr
FUCKING DIFFERENT XXY
(Fucking Different XXY)
Seit 2005 bittet Produzent und Initiator Kristian Petersen schwule und lesbische Regisseur*Innen aus verschiedenen Städten, kurze Spiel- und Dokumentarfilme zu produzieren. Mit FUCKING DIFFERENT XXY sollen die Binaritäten der klassischen Genderidentitäten aufgelöst werden. Hier haben sieben transidentische Filmemacher*Innen aus aller Welt Kurzfilme über Aspekte von Sexualität, die ihnen selbst fremd sind, gedreht. Stereotype über die anderen und über das, was “normal“ ist, die auch in der queeren Gemeinschaft existieren, sollen durch die Filmreihe aufgebrochen werden. Um mit dem Motto des Films zu sprechen: Brecht Stereotype, stiftet Verwirrung und feiert die Vielfalt!
YA GAN BI HAENG
(Night Flight)
Yong-ju trifft auf seinen ehemals besten Freund Gi-woong. Sie besuchen die gleiche Klasse, gehen aber seit Jahren getrennte Wege. Die Mobbing-Angriffe von Gi-woongs Clique auf den Mitschüler Gi-taek sind berüchtigt. Mit seiner Suche nach ihrer alten Nähe riskiert Yong-ju, ebenfalls ins Visier des Clans zu geraten, doch er gibt nicht auf. Geschickt verwickelt er Gi-woong in ein Machtspiel mit gegenseitigen Demütigungen und aufwühlenden Erinnerungen und tritt ein gefährliches Gefühls-Duell los.
Der Regisseur des letztjährigen Panorama-Beitrags WHITE NIGHTS erschließt das Bild einer am Leistungszwang kollabierenden Gesellschaft, in der Minderheiten, Freundschaft und Leidenschaft keinen Platz haben.
Cinestar 3, 17.45 Uhr
EL CARRO AZUL
(The Blue Car)
Nach dem Tod seiner Großmutter kehrt Hansel aus San Francisco zurück nach Kuba, um sich um seinen Bruder Marcos, der Trisomie 21 hat, zu kümmern. Die beiden sind sich fremd geworden. Marcos vermisst seine Großmutter und will ihren Tod nicht akzeptieren. Sie war die Einzige, zu der er großes Zutrauen hatte, die sich liebevoll und geduldig um ihn kümmerte, ihn vieles lehrte. In Hansel sieht Marcos vorerst nur einen Eindringling in seine Welt. Er verbringt die meiste Zeit auf dem Balkon, sucht die Straße mit Blicken ab und spielt nun allein ein Spiel, das er früher immer zusammen mit seiner Großmutter gespielt hat: Warten auf ein oranges Auto.
Cinemaxx 3, 19.30 Uhr
PAPILIO BUDDHA (Papilio Buddha)
Shankaran entdeckt einen Papilio Buddha, einen seltenen Schmetterling, der nur in den indischen Western Ghats beheimatet ist. Ein Moment fast perfekten Glücks für ihn und seinen schwulen Freund Jack. Der Amerikaner begleitet Shankaran nach Hause und wird Zeuge eines Streits mit dessen Vater. Der Vater ist Anführer einer Gruppe von Dalits, Kastenlosen oder Unberührbaren. Aus Sicht der Polizei sind sie Terroristen, obwohl ihre Rechte in der Verfassung geregelt sind. Auch Shankaran kommt ins Gefängnis und Jack wird wegen seiner Nähe zu ihm kurzerhand ausgewiesen. Der Film zeigt bildmächtig und ohne politische Tabus, wie sich eine Dalit-Community gegen erstickende Traditionen zur Wehr setzt. Das Paradies wird zur Kampfzone.
Cinemaxx 7, 20.00 Uhr
TEST
(Test)
Das Jahr: 1985. Der Schauplatz: das Schwulenmekka San Francisco. Der introvertierte Frankie ist die Zweitbesetzung bei einer Modern-Dance-Kompanie. Todd, ein etablierter Tänzer der Gruppe, geht mit seiner Homosexualität offensiv um. Als einer der Tänzer erkrankt, muss Frankie für ihn einspringen, und Todd hilft ihm bei der Vorbereitung. Ist es die “Schwulenseuche“? Unwissenheit, Ängste, Vorurteile und offene Homophobie wuchern wild. Die Freundschaft der beiden Männer vertieft sich unter den besonderen Umständen, wobei sie beruflich und privat einigen Prüfungen ausgesetzt sind.
Chris Mason Johnsons Film ruft die großen Filme jener Zeit in Erinnerung, die die Herausforderungen an die Community schilderten.
Cinestar 3, 20.15 Uhr
YE
(The Night)
Ein junger Mann vor einem Spiegel. Jeden Abend begutachtet er sich angetan, verlässt sein Apartment und wartet in einer schwach beleuchteten Gasse auf seine Freier. Dort begegnet er einer Prostituierten, die neu im Stadtviertel ist. Sie flirten und geben sich Namen von Blumen: Er nennt sich Tuberose, sie sich Narzisse. Die Fremden, denen sie folgen, bleiben für sie ohne Gesicht – bis sich Rose, ein One-Night-Stand, in Tuberose verliebt. Mit Unterstützung von Narzisse umwirbt Rose den Sexarbeiter auf charmante Weise. Mit der dichterischen Kraft eines Jean Genet schildert der 21-jährige Regisseur in seinem bildgewaltigen Debütfilm die Suche dreier Außenseiter nach Nähe und übernimmt dabei auch die Hauptrolle.
Cubix 7, 22.30 Uhr
Cubix 8, 22.30 Uhr
CASTANHA
(Castanha)
João, 52, Schauspieler und Transvestit, hat seine besten Jahre schon hinter sich. Er ist krank, hat Liebhaber und Weggefährten verloren und wirkt müde, setzt seinen Lebenswandel indes unbeirrt fort. Gemeinsam mit seiner Mutter bewohnt er zwei Zimmer in einer abgeriegelten kleinbürgerlichen Wohnanlage, nachts tritt er in kleinen Theatern und Schwulenbars auf.
Mindestens genauso viel Zeit wie für Joãos Performances und sein unvergessliches Gesicht nimmt sich der Film für die einsamen Momente in schäbigen Backstage-Räumen und die präzise Erkundung eines – mal zärtlichen, mal unbarmherzigen und brutalen – Milieus, dessen flüchtiger Glanz billige Oberfläche ist. Auf vielschichtige Weise verbinden sich dokumentarische Beobachtung, Inszenierung und fiktive Elemente zu einer Erzählung über Leben und Tod.
Cubix 9, 22.30 Uhr