Alle Filme – Alle Interviews 2016

Hier findet ihr alle Filme, die in diesem Jahr um einen TEDDY AWARD konkurrieren. Während der Berlinale werden zudem die Interviews mit den Filmemachern, Trailer und alle weiteren Infos hier zu finden sein.


A Boy Needs a Friend
A Boy Needs a Friend

Kanada/ USA 2015
23´
Director: Steve Reinke

Im neuesten Teil seines fortlaufenden Videoessays „Final Thoughts“ wendet sich Steve Reinke demThema Freundschaft im Allgemeinen und insbesondere dem Konzept der queeren nietzscheanischen Freundschaft zu. Die eklektische Mischung disparater Bilder, die von Found-FootageCollagen über digitale Animationen zu Handy-Videos reichen, wird wie üblich durch Reinkes bewusstseinsstromartigen Off-Kommentar zusammengehalten, in dem er Theorien über die Austauschbarkeit von Stephen King und Joyce Carol Oates, Stickerei-Gekritzel, die Vorteile der doppelten, US-amerikanischen und kanadischen Staatsbürgerschaft und das Sexvermögen von Leichen aufstellt. „Final Thoughts“ wurde 2004 als lebenslanges Projekt gestartet: die Serie wird mit Reinke’s Tod vollendet sein. Sie besteht aus einer Sammlung von Videoessays, einem fortwährenden Strom von Gedanken und provokativen Auseinandersetzungen. Im Forum Expanded 2012 wurde der Teil The Tiny Ventriloquist: Final Thoughts, Series Two gezeigt. A Boy Needs a Friend ist Teil von The genital is Superfluous: Final Thoughts, Series Four (2016).

A Boy Needs a Friend

13.02. / 21:30 Akademie der Künste
14.02. / 15:00 Kino Arsenal 1
21.02. / 16:00 International


Antes o tempo nao acabava
Time Was Endless

Brasilien/ Deutschland 2016
85´
Director: Sérgio Andrade, Fábio Baldo
Cast:  Anderson Tikuna, Rita Carelli, Begê Muniz, Emanuel Aragão

In einen indigenen Stamm im Amazonasgebiet hineingeboren, hat Anderson schmerzhafte Initiationsriten kennengelernt. Nun wohnt er mit seiner Schwester und deren kranker Tochter in der Großstadt Manaus, hat ein Handy, arbeitet in verschiedenen Jobs und muss sich den Herausforderungen zwischen modernem Leben und dem Glauben der Schamanen stellen. Für ihn stoßen die beiden Welten täglich zusammen: Wenn seine Nichte geopfert werden soll, ihm ein mythisches Monster in Menschengestalt erscheint oder er in einem Nachtclub bei Doom Metal einen One-Night-Stand kennenlernt. Der Schamane plant die Vollziehung eines weiteren alten Rituals an Anderson, ohne das der nach Meinung des Heilers für immer verloren wäre. In starken Bildern und zu elektronischer Musik erzählen die Regisseure Sérgio Andrade und Fábio Baldo von einem Wanderer zwischen zwei Welten. Die eine, bedrohte lebt von Mythen und Legenden und verhallt in dem wenigen Raum, den die weißen Eroberer ihr gelassen haben, die andere ist laut und anstrengend – aber vielleicht kann sich Anderson in ihr besser entfalten. Ohne didaktisch zu sein, malt der Film ein träumerisch-dokumentarisches Porträt einer verschwindenden Kultur.

Antes o tempo não acabava

13.02. / 11:00 CineStar 8
18.02. / 19:00 Zoo Palast 1
19.02. / 10:00 CinemaxX 7
20.02. / 14:30 Cubix 9


Balcony
Balcony

Großbritannien 2015
17´
Director: Toby Fell-Holden
Cast: Charlotte Beaumont, Genevieve Dunne, Umit Ulgen

Viel weiß Tina nicht über ihre Mitschülerin mit dem Kopftuch. Ob sie aus Ägypten kommt oder dem Irak? Spielt das eine Rolle? Sie möchte für ihre Nachbarin da sein, sie vor den Schwierigkeiten im Viertel und zu Hause schützen. Warum glaubt Tina so viel über sie zu wissen? Dana ist irritiert über die Aufmerksamkeit, die das blonde Mädchen ihr neuerdings schenkt. Annäherungsversuche und Vorurteile prallen in der Plattenbausiedlung aufeinander.

Balcony

16.02. / 17:30 CinemaxX 1
17.02. / 14:30 CinemaxX 1
19.02. / 13:00 HKW
20.02. / 17:30 CinemaxX 1


Brüder der Nacht
Brothers of the Night

Österreich 2016
88´
Director: Patric Chiha

Wien durchgängig als Nacht-Land und Nachtasyl, als die Kehrseite des Tag-Bewusstseins, ganz ohne Walzerseligkeit und Mozartkugeln. Die Protagonisten dieser Dokumentation sind junge bulgarische Roma, die Armut und die Notwendigkeit, für ihre Familien Geld zu verdienen, nach Wien verschlagen haben, wo sie in der Stricherbar „Rüdiger“ im Arbeiterbezirk Margareten ihre Dienste anbieten. Sie warten, rauchen, trinken, spielen Billard, tanzen, prahlen, albern herum wie junge Kälber, reden über ihre kärglichen Ausschweifungen, über ihre Familien und über Prostituierte, tauschen Erfahrungen und Informationen über das „bizness“ aus. Im Clash der Kulturen und Traditionen führen sie ein Leben zwischen den Welten, zwischen Realität und Illusion, transitorisch, trügerisch und flüchtig. Gus Van Sant trifft James Bidgood trifft Pasolini: Brüder der Nacht ist ein in satt-barockes Halbdunkel getränkter Hybrid, der gezielt verstörend zwischen Dokumentar- und Spielszenen oszilliert. Es ist keine moralisierende, besserwisserische Stricherballade, sondern eine zärtliche, empathische Hymne an die furchtbare Poesie des (Über-)Lebens und an die Solidarität unter Geächteten und Außenseitern.

Brüder der Nacht(1)

16.02. / 20:00 CineStar 7
17.02. / 14:30 CineStar 7
18.02. / 14:30 Colosseum 1
21.02. / 20:00 CineStar 7


Der Ost-Komplex
The GDR Complex

Deutschland 2016
90´
Director: Jochen Hick

Auch 25 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung ist unter Historikern umstritten, ob die DDR ein Unrechtsstaat war oder nicht. Jochen Hick, der bereits mit mehreren Filmen im Panorama vertreten war, porträtiert mit Mario Röllig einen Zeitzeugen, begleitet ihn zu seinen Eltern und ehemaligen Kollegen, zu den Stationen seiner Flucht und seiner Inhaftierungen. Der Ost-Berliner Röllig, der 1985 eine Beziehung mit einem Politiker aus West-Berlin begann, wurde 1987 in Ungarn wegen versuchter Republikflucht festgenommen und 1988 von der BRD freigekauft. Heute hält er regelmäßig Vorträge vor Schulklassen und gibt ehrenamtlich Führungen im zur Gedenkstätte umgewandelten Stasi-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen. Dabei ist Hick stets nah dran, trotzdem auf Neutralität bedacht, beobachtet und stellt immer wieder Fragen aus dem Off. Bei Konfrontationen mit Sympathisanten der ehemaligen DDR, die Röllig gezielte Geschichtsverfälschung vorwerfen, wird am deutlichsten, dass der Kampf um die Deutungshoheit über die Geschichte der DDR mit Tabus besetzt und mit individuellen Traumata belastet ist.

Der Ost-Komplex(1)

13.02. / 17:00 International
14.02. / 14:30 CineStar 7
15.02. / 16:00 Colosseum 1
19.02. / 17:00 CineStar 7


En la azotea
On the Roof

Spanien 2015
12´
Director: Damià Serra Cauchetiez
Cast: Nil Cardoner, Roger Príncep, Biel Estivill, Pol Hinojosa

Die Hitze steht auf den Hochhausdächern der Vorstadt. Jeden Tag zur gleichen Zeit erklimmen fünf Jungs eines, um auf das Nachbarhaus zu starren. Ebenso regelmäßig erscheint dort eine Frau, entledigt sich ihrer Kleider und sonnt sich ungeniert. Doch an diesem Tag ist etwas anders. Auf dem Dach nebenan sucht ein nackter Mann Abkühlung unter dem Wasserschlauch und einer der Jungs hat nur noch Augen für ihn. Bei seinen Kumpels bleibt das nicht unbemerkt.

En la azotea

16.02. / 15:00 CinemaxX 1
18.02. / 15:30 Filmtheater am Friedrichshain
19.02. / 17:30 CinemaxX 1
21.02. / 16:00 International


Fugue
Fugue

Deutschland/ Kanada 2015

Director: Kerstin Schroedinger

Eine schemenhafte Figur vollführt vor einem gerasterten Hintergrund eine Reihe von Bewegungen, die auf der Filmemulsion Lichtspuren hinterlassen, während kurze Texte auf sie projiziert werden, unleserlich gemacht von der unebenen Oberfläche ihres Körpers. „In der Musik bezeichnet eine Fuge eine kontrapunktische Kompositionstechnik für zwei oder mehr Stimmen. Durch Wiederholung und Nachahmung wird zu Beginn ein Motiv eingeführt, das im gesamten Verlauf der Komposition wiederkehrt. Fugue ist ein formales und physisches Experiment über den Zusammenhang von Bild, Ton und Bewegung. Die Bewegungen und das Setting basieren auf Bewegungsstudien, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts durchgeführt und gefilmt wurden. Film wurde hier genutzt, um Bewegungen in mechanischer Handarbeit zu analysieren und biomechanische Konzepte über die Beziehung von Körper und Geist, die in einer Form des Schauspieltrainings eingesetzt wurden, zu überprüfen. Für Fugue wurden die aufgezeichneten Bewegungen auch auf den Teil des Filmstreifens kopiert, der vom Projektor als optischer Lichtton gelesen wird. Man hört also, was man sieht. Das Bild kehrt als Bewegung zurück, Bewegung als Ton.“ Kerstin Schroedinger

Fugue

17.02. / 20:30 Akademie der Künste
18.02. / 15:00 Kino Arsenal 1


Girl Talk
Girl Talk

USA 2015

Director:Wu Tsang
Cast: Fred Moten

Girl Talk zeigt den Dichter und kritischen Theoretiker Fred Morten beim Zeitlupentanz in „dragged time“ zu einer Accappella-Version des Jazz Standards „Girl Talk“. Das Lied von Betty Carter wird hier in einer Neuinterpretation des Musikers Josiah Wise vorgetragen. Moten dreht sich euphorisch in einem sonnendurchfluteten Garten, sein juwelenbesetzes Samtgewandt reflektiert das Licht in pinken, blauen und grünen Strahlen. Moten und Tsang, Dichter und Künstler, untersuchen die Figur der Drag Queen und sind selbst an keine Persona gebunden.

Girl Talk

10.02-22.0 2. / täglich 19:00 – 21:00 Akademie der Künste als Installation


Inside the Chinese Closet
Inside the Chinese Closet

Niederlande 2015
Director: Sophia Luvarà

Andys Vater weiß zwar, dass sein Sohn homosexuell ist, aber er will unbedingt den gesellschaftlichen Konventionen genügen und drängt ihn, eine heiratswillige Lesbe zu finden. Cherry ist bereits eine Scheinehe eingegangen, aber nun verlangen die Eltern von ihrer einzigen Tochter endlich einen Enkel, damit die Nachbarn aufhören zu tratschen. Der Druck auf Schwule und Lesben in China ist groß, den Eltern die gefühlte Schande eines unverheirateten Kindes ohne Nachkommen zu ersparen. Zwar ist Homosexualität nicht mehr illegal, aber Verständnis für ein Leben außerhalb der traditionellen Heterosexualität ist rar. Einfühlsam begleitet Regisseurin Sophia Luvarà Andy und Cherry auf ihrer Suche nach dem richtigen Weg, die manchmal absurde Züge annimmt: schwul-lesbische Scheinehe-Märkte, Agenturen für Surrogatmütter, Preislisten für die Adoption Neugeborener und die ständig nörgelnden Eltern, die nicht locker lassen. Beide, Cherry und Andy, schaffen es, sich ein Stückchen Freiheit zu erobern. Aber sie wissen auch, dass ihr eigenes Coming-out wiederum ihre Eltern zum Versteckspiel zwingt, weil die sich nicht öffentlich zur Homosexualität ihrer Kinder bekennen wollen.

Inside the Chinese Closet

16.02. / 17:00 CineStar 7
17.02. / 12:00 CineStar 7
18.02. / 17:30 Cubix 7
20.02. / 14:30 CineStar 7


Ja, Olga Hepnarova
I, Olga Hepnarova

Tschechische Republik/ Polen/ Slowakei/  Frankreich 2016
105´
Director: Tomas Weinreb, Petr Kazda
Cast: Michalina Olszanska, Martin Pechlat, Klara Meliskova, Marika Soposka

Olga ist eine komplizierte junge Frau, die sich von ihrer gefühlskalten Familie und gesellschaftlichen Konventionen freizuschwimmen versucht. Kettenrauchend schlakst der Louise-Brooks-artige Tomboy von einem Arbeitsplatz zum nächsten, bis sie als LKW-Fahrerin ihre Bestimmung gefunden zu haben scheint. Es gibt Liebhaberinnen, aber keine Beziehung, ständig kommt es zu Konfrontationen, sprachlosen Gefühlsausbrüchen und Ausnahmezuständen. In konzisen Einstellungen und elegischem Schwarz-Weiß erzählt der Film die kurze Lebensgeschichte einer radikal einsamen jungen Frau, die zur Massenmörderin wird. Am 10. Juli 1973 fährt sie, gerade 22-jährig, mit einem LKW in eine Menschengruppe, acht Personen sterben. In ihrem Bekennerschreiben heißt es, dass sie sich damit an der Gesellschaft und den Menschen rächt, von denen sie sich gehasst fühlt. Sie ist die letzte Person, die in der Tschechoslowakei öffentlich hingerichtet wird – trotz ihrer offensichtlichen psychischen Krankheit. Der erste Spielfilm der Regisseure, die bisher gemeinsam Dokumentar- und Kurzfilme realisiert haben, basiert auf einem langen Rechercheprozess, aus dem bereits die Dokumentation Everything is Crap hervorgegangen ist.

Jà, Olga Hepnarovà(1)

11.02. / 21:00 CinemaxX 7
12.02. / 22:45 CineStar 3
13.02. / 20:15 Cubix 7
13.02. / 20:15 Cubix 7
18.02. / 14:00 International
21.02. / 20:15 Cubix 7


Jonathan 
Jonathan

Deutschland 2016
99´
Director: Piotr J. Lewandowski
Cast: Jannis Niewöhner, André Hennicke, Julia Koschitz, Thomas Sarbacher, Barbara Auer

Der 23-jährige Jonathan bewirtschaftet mit seiner Tante Martha einen Bauernhof und kümmert sich aufopferungsvoll um seinen krebskranken Vater Burghardt, der die Bemühungen des Sohnes allerdings immer wieder störrisch sabotiert, mit seiner Hinfälligkeit hadert und sich einen Tod in Würde wünscht. Jonathan ist zunehmend überfordert, bis die junge Pflegekraft Anka als Unterstützung engagiert wird. Jonathan und Anka verlieben sich ineinander und Jonathan gewinnt durch Ankas Hospiz-Erfahrung einen neuen Zugang zur Situation seines Vaters. Als Burghardts verschollen geglaubter Jugendfreund Ron auftaucht, verbessert sich sein gesundheitlicher Zustand sichtlich. Gegen den Widerstand der Familie, die Ron als Eindringling empfindet, bleibt der an Burghardts Seite. Jonathan erfährt, dass sein Vater und Ron vor vielen Jahren ineinander die große Liebe fanden. Damit bricht für ihn die Fassade sorgsam gehüteter familiärer Vorstellungen zusammen und lange unterdrückte Geheimnisse werden enthüllt – aber Jonathan lernt auch, sich von seinem Vater zu lösen und dessen Tod als etwas zu akzeptieren, das ihm den Weg zu einem selbstbestimmten Leben eröffnet.

Jonathan(1)

12.02. / 22:30 CinemaxX 7
13.02. / 20:15 CineStar 3
14.02. / 20:00 Cubix 7
14.02. / 20:00 Cubix 7
15.02. / 22:30 Colosseum 1
17.02. / 21:30 Union Filmtheater 1
20.02. / 14:00 International


Jug-yeo-ju-neun Yeo-ja
The Bacchus Lady

Südkorea 2016
110´
Director: E J-yong
Cast: Youn Yuh-jung, Chon Moo-song, Yoon Kye-sang, An A-zu, Choi Hyun-jun

Youn So-young hat sich einen Tripper eingefangen. „Machen Sie mich schnell gesund“, sagt sie zum Gynäkologen, sie will nämlich weiterarbeiten. In einem Park in Seoul verdient die Seniorin als „Bacchus Lady“ gerade so viel, dass sie nicht betteln muss. Die „Bacchus Ladys“, das sind ältere Damen, die das beliebte taurinhaltige Erfrischungsgetränk „Bacchus“ verkaufen, und daneben sexuelle Dienste anbieten. Denn die rasch alternde Volkswirtschaft Koreas hat für ihre Senioren kaum Geld übrig; die Altersarmut in der Gesellschaft steigt rapide. Als die Mutter des kleinen Min-ho in Polizeigewahrsam genommen wird, nimmt So-young ihn in ihre Obhut. Der nur Filipino sprechende Junge genießt in einem Hinterhof eine ganz eigene Art von Patchworkfamilie, zu der neben So-young noch deren Transgender-Nachbarin und ein einbeiniger junger Mann gehören. Viele von So-youngs gealterten ehemaligen Klienten und Freunden sehen keinen Ausweg mehr aus ihrer Situation. Einer nach dem anderen bitten sie die lakonische Frau, die seit Jahren ein Geheimnis mit sich trägt, um einen letzten Gefallen.

Jug-yeo-ju-neun Yeo-ja

12.02. / 20:00 CinemaxX 7
13.02. / 18:30 Il KINO
13.02. / 22:45 CineStar 3
14.02. / 22:30 Cubix 7
14.02. / 22:30 Cubix 7
17.02. / 17:45 CineStar 3
20.02. / 17:00 International


Kater
Tomcat

Österreich 2016
114´
Director: Händl Klaus
Cast: Lukas Turtur, Philipp Hochmair, Toni, Thomas Stipsits

Andreas und Stefan leben mit ihrem Kater Moses wie im Paradies. Sie bewohnen ein schönes, altes Haus in den Wiener Weinbergen und arbeiten als Disponent und Musiker im selben Orchester. Die Leidenschaft für die Musik, der große Kollegen- und Freundeskreis und ihr pelziger Gefährte prägen den Alltag der beiden Männer. Doch eines Morgens erschüttert ein unvorhergesehener Gewaltausbruch Stefans die harmonische Beziehung der beiden. Skepsis und Entfremdung bestimmen von diesem Zeitpunkt an den Beziehungsalltag und stellen eine nur schwer überwindbare Hürde dar. Während Stefan den Boden unter den Füßen verliert, ringt Andreas weiter mit seinem Misstrauen und um seine Liebe zu Stefan. Nach seinem preisgekrönten Debüt „März“ inszeniert Händl Klaus in seinem zweiten Werk die Vertreibung zweier Liebender aus dem Paradies. Mit viel Feingefühl für die männliche Seele und den blinden Fleck, den wir in uns tragen, erzählt diese musisch-poetische Ballade von der Fragilität der Liebe. Die Darsteller Philipp Hochmair und Lukas Turtur sind zwei Theatertiere, die mit ihrem naturalistischen Schauspiel zu beeindrucken wissen.

Kater

13.02. / 20:00 International
14.02. / 17:30 CineStar 3
15.02. / 22:30 Cubix 7
15.02. / 22:30 Cubix 7
18.02. / 22:00 Zoo Palast 2
20.02. / 22:30 Colosseum 1


Kiki
Kiki

Schweden/ USA 2016
95´
Director: Sara Jordenö

25 Jahre nachdem Paris is Burning, Teddy-Gewinner 1991, dem Berlinale-Publikum die Ballroom-Szene in New York nahe brachte, gibt uns Kiki Einblicke in die Welt der heutigen jungen black LGBT-Community, wirft einen Blick auf die Bälle, bei denen die Teilnehmenden in VoguingWettbewerben um Trophäen kämpfen, und lässt deren Protagonisten über ihre Wünsche und ihren Alltag berichten. Anders als zur Zeit von Paris is Burning entstehen diese Bälle nicht aus der Subkultur, sondern werden von queeren Jugendhilfeprogrammen organisiert. Es fällt auf, wie aufgeklärt die Jugendlichen heutzutage genderpolitische Fragen diskutieren und wie selbstverständlich sie mit Begriffen wie Heteronormativität und Geschlechterdekonstruktion umgehen. Mögen sich die Stadt, die Strukturen und das genderpolitische Bewusstsein seit den Achtzigern verändert haben, geblieben ist die Sehnsucht nach Akzeptanz und einem sicheren Ort, an dem jeder seine Einzigartigkeit zelebrieren kann. Auch wenn das Coming-Out für einige der Protagonisten heute leichter zu sein scheint und die Homo-Ehe in den USA durchgesetzt ist, bringt Co-Autor Twiggy Pucci Garçon es auf den Punkt: „There is so much left to fight for.“

Kiki

12.02. / 22:30 CineStar 7
13.02. / 16:00 Colosseum 1
18.02. / 20:00 CineStar 7
19.02. / 14:30 CineStar 7
20.02. / 17:30 Cubix 7


Liebmann
Liebmann

Deutschland 2016
82´
Director: Jules Herrmann
Cast: Godehard Giese, Adeline Moreau, Fabien Ara, Bettina Grahs

Der Lehrer Antek Liebmann lässt sein Leben in Deutschland hinter sich und mietet sich im sommerlichen Nordfrankreich ein. Von seinem Vermieter erfährt er, dass in den umliegenden Wäldern ein Mörder sein Unwesen treibt. Einer dunklen Vorahnung folgend, zieht es Antek auf einem seiner Spaziergänge in das Unterholz, wo er eine gefährliche Entdeckung macht. Er freundet sich mit seiner attraktiven Nachbarin Geneviève und dem fröhlichen Sébastien an. Keiner ahnt, dass Antek in seinem Heimatland ein furchtbares Geheimnis zurückgelassen hat. Erst die Entdeckung eines seltsamen Anwesens, zu dem ihn Geneviève mitnimmt, und die Möglichkeit einer neuen Liebesbeziehung weisen Antek einen Weg aus dem Dunkel. Doch bevor er ein neues Leben beginnen kann, muss er sich den Geistern seiner Vergangenheit stellen, sie heraufbeschwören und bezwingen. Die Erzählung orientiert sich am Gefieder des Pfaus, changiert zwischen zurückhaltendem Schimmern und auffälligem Schillern. So gleiten leichte Sommertage in nächtliche Abstürze über oder entschwinden zu kurzen Ausflügen in Parallelwelten.

Liebmann16.02./ 19:30 CinemaxX 3
17.02. / 12:00 Colosseum 1
17.02. / 20:30 CinemaxX 1


Little Men
Little Men

USA 2016
85´
Director: Ira Sachs
Cast: Greg Kinnear, Paulina Garcia, Jennifer Ehle, Theo Taplitz, Michael Barbieri

«Warum sind sie immer noch böse auf uns?» · «Unsere Eltern sind in geschäftliche Angelegenheiten verstrickt und langsam wird‘s hässlich. Also lassen sie es an uns aus.» Ein Sommer in Brooklyn. Jakes Eltern sind in das vom Großvater geerbte Haus gezogen, Tonys Mutter ist schon lange Mieterin des Geschäfts im Erdgeschoss. Schnell entdecken die beiden 13-Jährigen ihr gemeinsames Interesse für Kunst, Computerspiele und Mädchen. Zusammen träumen sie davon, im Herbst auf die renommierte La Guardia High School zu wechseln. So werden sie bald Verbündete, nicht nur gegenüber den anderen Jungs im Viertel, sondern auch im erbitterten Mietstreit ihrer Eltern. Mit einem eigenwilligen Protest versuchen sie den unaufhaltsamen Einfluss der Erwachsenenwelt auf ihre aufrichtige Jugendfreundschaft abzuwenden. Erneut beweist der renommierte Independent Filmemacher Ira Sachs ein Gespür für emotionale Tiefen, mit dem er die familiären und moralischen Konflikte auslotet.

Little Men

13.02. / 15:30 Zoo Palast 1
14.02. / 14:00 CinemaxX 3
16.02. / 20:00 International
20.02. / 17:00 Cubix 9
21.02. / 10:00 HKW


Mãe só há uma
Don´t Call me Son

Brasilien 2016
82´
Director: Anna Muylaert
Cast: Naomi Nero, Dani Nefussi, Matheus Natchergaele, Daniel Botelho, Luciana Paes

Pierre ist 17 und steckt mitten in der Pubertät: Er spielt in einer Band, hat Sex auf Partys und heimlich probiert er vor dem Spiegel Frauenkleider und Lippenstift. Seine Mutter Aracy hat ihn und seine jüngere Schwester Jacqueline seit dem Tod ihres Mannes umsorgt und verwöhnt. Als er erfährt, dass sie ihn als Neugeborenes aus einem Krankenhaus gestohlen hat, ändert sich Pierres Leben schlagartig. Von einem Tag auf den anderen bricht seine Welt zusammen, und seine Mutter Aracy wird verhaftet. Seine leiblichen Eltern Gloria und Matheus haben 17 Jahre lang nach ihm gesucht und wollen nun die verlorenen Jahre mit dem ältesten Sohn, den sie Felipe nennen, so schnell wie möglich nachholen. Kritisch beäugt von seinem jüngeren Bruder Joca zieht Pierre/Felipe bei seiner wohlhabenden, neuen Familie ein, die ihn nach ihren Idealen formen will. Aber Pierre hat seinen eigenen Lebensentwurf. Regisseurin Anna Muylaert gewann 2015 den Panorama Publikumspreis mit Que horas ela volta? (Der Sommer mit Mama). In diesem Film untersucht sie die Beziehung zwischen Mutter und Kind aus der Perspektive des rebellischen Sohnes, dessen Welt über Nacht aus den Fugen gerät.

Mãe só há uma

12.02. / 19:30 Zoo Palast 2
13.02. / 22:00 Zoo Palast 2
17.02. / 22:30 Colosseum 1
19.02. / 20:00 CinemaxX 7
20.02. / 12:30 CinemaxX 7


Mamma vet bäst
Mother knows best

Schweden 2016
12´
Director: Mikael Bundsen
Cast: Alexander Gustavsson, Hanna Ullerstam, Karl-Erik Franzén

Er ist also schwul. Heute Abend hat er ihr seinen Freund vorgestellt. Zum Abschied küsst er ihn leidenschaftlich. Er hat Glück, so eine tolerante Mutter zu haben. Das ist nicht selbstverständlich. Seinem Vater solle er es lieber noch nicht erzählen, sagt sie. Und in der Öffentlichkeit sollte er sich erst recht nicht als schwul zu erkennen geben. Viele hätten Vorurteile. Nicht alle seien so verständnisvoll wie sie.

Mamma vet bäst

15.02. / 17:00 CinemaxX 1
17.02. / 17:30 CinemaxX 1
18.02. / 13:00 HKW
20.02. / 14:30 CinemaxX 1
21.02. / 16:00 CinemaxX 5
21.02. / 16:00 CinemaxX 5


Mapplethorpe: Look at the Pictures
Mapplethorpe: Look at the Pictures

USA/ Deutschland 2016
108´
Director: Fenton Bailey, Randy Barbato
Cast: Robert Mapplethorpe, Edward Mapplethorpe, Debbie Harry, Patti Smith, Gloria von Thurn und Taxis, Brooke Shields, Fran Lebowitz, Brice Marden

Er war ein Katalysator und Erheller, aber auch ein Skandalmagnet. Sehr früh schon hatte Robert Mapplethorpe ein Ziel, das er bedingungslos verfolgte: „to make it“ und nicht nur Künstler, sondern auch Kunststar zu sein. Der Zeitpunkt ist günstig, es ist das Manhattan von Warhols Factory, des Studio 54 und einer nach den Stonewall-Unruhen hedonistisch ausgelebten Sexualität. Bereits seine erste Einzelausstellung (1976) breitet seine Themen aus: erotische Darstellungen, Blumen und Porträts. Berühmt-berüchtigt wird er durch eine Serie von Sex-Fotos aus dem schwulen SM-Milieu und Nacktaufnahmen von Schwarzen. In der Dokumentation Mapplethorpe: Look at the Pictures von Fenton Bailey und Randy Barbato, die bereits 2003 und 2005 Panorama-Auftritte hatten, und für ihren neuen Film unbeschränkten Zugang zu Mapplethorpes Archiven bekamen, spricht der Ausnahmekünstler in neu entdeckten Interviews offen über sich selbst. Zugleich zeichnen die Aussagen von Freunden, Lovern, Familienmitgliedern, Berühmtheiten und Modellen ein durchaus kritisches Bild dieser komplexen Schlüsselfigur der Fotografie des 20. Jahrhunderts.

Mapplethorpe

14.02. / 17:00 International
15.02. / 14:30 CineStar 7
16.02. / 14:30 Colosseum 1
20.02. / 22:30 CineStar 7


Moms On Fire
Moms On Fire

Schweden 2016
12´
Director: Joanna Rytel

Eine ganz normale Gegend in einer ganz normalen Stadt. Zwei Frauen sitzen auf dem Sofa und kratzen ihre schwangeren Bäuche. Es sind noch vier Tage bis zur Geburt. Die Situation ist weder schönzureden noch auszuhalten. Sie ist einfach unerträglich. Masturbieren geht nicht, weil man nicht an die Klitoris kommt, der Boyfriend ist abwesend und sowieso boring. Der einzige Vorteil eines weiteren Kindes besteht darin, nicht mehr mit dem ersten Kind spielen zu müssen. Die Künstlerin und Filmemacherin Joanna Rytel zeigt eine Knet-Animation, in der in aller Direktheit Fragen gestellt und Situationen geschildert werden, über die oft geschwiegen wird.

Moms On Fire

16.02. / 16:00 CinemaxX 5
17.02. / 17:00 Colosseum 1
19.02. / 22:00 CinemaxX 3
21.02. / 16:00 International


Nunca vas a estar solo
You’ll Never Be Alone

Chile 2016
82´
Director: Alex Anwandter
Cast: With Sergio Hernandez, Andrew Bargsted, Jaime Leiva, Benjamin Westfall, Antonia Zegers

Der in sich gekehrte Juan, Manager in einer Schaufensterpuppenfabrik, lebt allein mit seinem 18-jährigen schwulen Sohn Pablo. Während Pablo unbeschwert Tanz studiert, hofft Juan auf eine Chance, nach 25 Jahren Geschäftspartner seines Chefs zu werden. Als Pablo nach einem brutalen, homophob motivierten Angriff schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert wird, wird seinem Vater bewusst, wie weit sie sich innerlich voneinander entfernt haben. Fehlende Tatzeugen und hohe Arztrechnungen zwingen Juan, die stillen Konstanten seiner Existenz endgültig zu verlassen, um sich in einer diskriminierenden Realität zu positionieren. Immer wieder laufen seine Bemühungen ins Leere, bis er in den nächtlichen Straßen Santiagos seinen eigenen Gesetzen folgt, um seinen Sohn zu retten. Im März 2012 schockierte die Ermordung des offen schwul lebenden Chilenen Daniel Zamudio durch Neo-Nazis ganz Lateinamerika. Der Fall inspirierte Alex Anwandter zu seinem beeindruckend vielschichtigen Debüt: Mit großem Feingefühl spürt er in der Zurückgezogenheit des Vaters dem gewaltsamen Druck eingeschworener Männlichkeitsnormen nach – und löst sie im bunten queeren Lebenstraum Pablos auf.

Nunca vas a estar solo

13.02. / 22:30 Cubix 7
13.02. / 22:30 Cubix 7
16.02. / 20:00 CinemaxX 7
17.02. / 22:45 CineStar 3
18.02. / 20:15 Cubix 7
18.02. / 20:15 Cubix 7
19.02. / 22:30 CinemaxX 7


O noapte in Tokoriki
A night in Tokoriki

Rumänien 2016
18´
Director: Roxana Stroe
Cast: Cristian Priboi, Cristian Bota, Iulia Ciochina

Party im Nachtklub Tokoriki. Geanina wird 18, und das ganze Dorf ist da. Die Neonpalme ist eingeschaltet und der DJ trägt sein goldenes Hemd. Alin und seine Freunde fahren mit Style im Pferdewagen vor und erobern die Tanzfläche. Aber Alin scheint etwas auf der Seele zu liegen. Mit glühenden Augen starrt er Gianina an. Das bleibt auch ihrem Freund nicht verborgen. Die Gefühle kochen hoch. Kommt es heute Nacht zur Eskalation?

O noapte in Tokoriki

15.02. / 17:00 CinemaxX 1
17.02. / 17:30 CinemaxX 1
18.02. / 13:00 HKW
20.02. / 14:30 CinemaxX 1
21.02. / 16:00 CinemaxX 5
21.02. / 16:00 CinemaxX 5


O Pássaro da Noite
L’Oiseau de la Nuit

Portugal/ Frankreich 2015
20´
Director: Marie Losier
Cast: Cast: Fernando Santos aka Deborah Krystal, Cindy Scrash, Alda Cabrita, João Pedro Rodrigues

Im neuesten ihrer Porträts internationaler Underground-Legenden führt uns Marie Losier in die Weltvon Fernando, aka Deborah Krystal, dem glitzernden Dichter-Performer des Lissaboner Clubs Finalemente. In den letzten dreißig Jahren ist Fernando jeden Abend in goldenen Kleidern im Finalemente aufgetreten. O Pássaro da Noite enthüllt die vielen Facetten Fernandos, die unter den Fasern seiner farbenfrohen Gewänder liegen. Unterstützt von zahlreichen Freunden_innen und Filmemacherkollegen_innen lässt Marie Losier Lissaboner Mythen zum Leben erwachen. Mit seinen wechselnden, transformatorischen Auftritten als Meerjungfrau, Vogel oder Löwe führt uns Fernando auf eine Reise in eine Welt des durch Metamorphosen und Mythen ausgelösten Begehrens und Träumens. Diese Reise führt uns vom hellen Sonnenlicht eines farberfüllten Strandes zu den spukhaften Schatten eines Museums bei Nacht.

O Pássaro da Noite

13.02. / 21:30 Akademie der Künste
14.02. / 15:00 Kino Arsenal 1
21.02. / 16:00 International


Quand on a 17 ans
Being 17

Frankreich 2016
116´
Director: André Téchiné
Cast: Sandrine Kiberlain, Kacey Mottet Klein, Corentin Fila, Alexis Loret

Damien und Thomas gehen in dieselbe Gymnasialklasse – und mögen sich ganz und gar nicht. Sobald Worte nicht mehr genügen, um sich gegenseitig zu verletzen, prügeln sie aufeinander ein. Dabei könnten sie Freunde sein: Damien, der Sohn der Landärztin Marianne und eines Militärfliegers, der gerade im Auslandseinsatz ist, und Thomas, Adoptivsohn mit maghrebinischen Wurzeln, der in einer Bauernfamilie auf einem abgelegenen Berghof lebt. Als die Bäuerin nach mehreren Fehlgeburten wieder ein Kind erwartet und einer komplizierten Schwangerschaft entgegensieht, nimmt Marianne den verschlossenen Jungen für eine Weile bei sich auf. Damien und Thomas müssen nun unter einem Dach leben … In seinem neuen Film behandelt André Téchiné, der mit Filmen wie Les temps qui changent (2005) und Les témoins (Die Zeugen, 2007) schon mehrfach im Wettbewerb der Berlinale vertreten war, das Aufwachsen in verschiedenen sozialen Milieus, die Verwirrungen der Jugend und die Erziehung der Gefühle. Ein raues südwestfranzösisches Bergdorf im Wechsel der Jahreszeiten wird zur Seelenlandschaft für die zwischen Ablehnung und Anziehung changierende Beziehung zweier junger Männer.

Quand on a 17 ans

14.02. / 22:00 Berlinale Palast
15.02. / 15:00 Friedrichstadt-Palast
15.02. / 21:00 Haus der Berliner Festspiele
19.02. / 09:30 Friedrichstadt-Palast
21.02. / 19:30 Berlinale Palast


Rara
Rara

Chile/ Argentinien 2016
88´
Director: Pepa San Martin
Cast: Mariana Loyola, Julia Lübbert, Agustina Muñoz, Emilia Ossandó

«Also … küssen deine Mama und Lia sich in der Öffentlichkeit?» · «Manchmal. Nicht so häufig.» Seit der Trennung ihrer Eltern lebt Sara mit ihrer jüngeren Schwester bei der Mutter, die jetzt mit einer Frau zusammen ist. Der Alltag der vier unterscheidet sich eigentlich kaum von dem anderer Familien. Für Sara ist die Situation eigentlich ganz in Ordnung. Doch nicht alle sehen es so, insbesondere ihr Vater hat Bedenken. Als Saras 13. Geburtstag ansteht, ist sie überfordert: die erste Verliebtheit, ein Körper, der sich verändert, und jetzt auch noch Loyalitätskonflikte mit den Eltern, alles wirkt falsch. Das einfühlsame Spielfilmdebüt der Regisseurin Pepa San Martín beruht auf wahren Ereignissen.

Rara

13.02. / 12:30 Zoo Palast 1
14.02. / 15:30 Toni & Tonino
15.02. / 14:00 CinemaxX 3
21.02. / 13:00 HKW


Reluctantly Queer
Reluctantly Queer

Ghana/ USA 2016
Director: 8´
Director: Akosua Adoma Owusu
Cast: Kwame Edwin Otu

Kwame Edwin Otu, ein junger Mann aus Ghana, schreibt einen Brief an seine Mutter. Es fällt ihm nicht leicht, diesen Brief zu schreiben, aber er sucht die Aussöhnung, wünscht sich Akzeptanz, auch wenn er einen Mann liebt. Homosexualität wird in Ghana mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft. In Reluctantly Queer stellt sich der junge Mann die Frage, was es heißt, hier und heute queer zu sein. Die Regisseurin Akosua Adoma Owusu filmt ihn beim Verfassen des Briefes. Der Film ist auf Super 8 und in Schwarz-Weiß gedreht. Das Schreiben wird unterbrochen von Handlungen des Alltags. Kleinen zarten Momenten, die anders strahlen, mit Otus Worten im Ohr.

Reluctantly Queer

16.02. / 22:00 CinemaxX 3
18.02. / 17:00 Colosseum 1
19.02. / 16:00 CinemaxX 5
20.02. / 16:00 CinemaxX 5
21.02. / 16:00 International


San Fu Tian
Dog Days

Hong Kong, China 2016
95´
Director: Jordan Schiele
Cast: Huang Lu, Tian Mu Chen, Luo Lanshan, Xing Dan Wen

Nicht enden wollende Hundstage lasten bleiern auf dem ärmlichen Außenbezirk von Changsha, wo die junge Mutter Lulu als Tänzerin in einem billigen Nachtklub arbeitet. Als sie spät nachts nach Hause kommt, ist ihr Freund Bai Long mit dem gemeinsamen Säugling verschwunden. Ihre verzweifelte Suche führt sie in ein Travestielokal, wo der schwule Sunny auftritt, der weiß, wo sich der Kindsvater aufhält. Es kommt zu einem Deal zwischen dem ungleichen, von nun an schicksalhaft miteinander verstrickten Paar: Lulu will ihr Kind zurück und im Gegenzug der homosexuellen Beziehung zwischen Bai Long und Sunny nicht im Wege stehen. In einem Hotel in Schanghai überschlagen sich die Ereignisse; emotionale und erotische Irrungen und Wirrungen häufen sich. Es stellt sich heraus, dass Bai Long seinen Sohn unter dem Vorwand, dass dessen Mutter gestorben sei, an ein wohlhabendes Arztehepaar verkauft hat. Wie wird die Zukunft für Lulu und ihr Kind aussehen?

San Fu Tian

13.02. / 19:30 CineStar IMAX
14.02. / 22:30 Colosseum 1
17.02. / 19:00 Zoo Palast 1
18.02. / 10:00 CinemaxX 7
19.02. / 17:00 Cubix 9


Strike a Pose
Strike a Pose

Niederlande/ Belgien 2016
83´
Director: Ester Gould, Reijer Zwaan

1990 suchte Superstar Madonna für ihre „Blond Ambition“-Tour Performer, die sich mit Vogueing auskannten. Aus zahllosen Bewerbern wurden die schwulen Tänzer Salim, Kevin, Carlton, José, Luis und Gabriel ausgewählt, und als einziger Hetero der Breakdancer Oliver. Die Tour wurde von einem Filmteam begleitet, und die Musikerin inszenierte sich als Mutterfigur der Bühnenfamilie. Die Jungs fanden schnell Fans unter homosexuellen Jugendlichen, die sie als Vorbilder ansahen, während die Tour zu Madonnas Bekenntnis für die schwule Befreiung und die Akzeptanz von Aids wurde. Doch die heile Welt zerbrach, als Gabriel, Kevin und Oliver gegen das unerwünschte Outing klagten, das sie durch den Film In Bed With Madonna erlebten. Gabriel starb 1995 an Aids, die anderen verfolgten weiter ihre beruflichen Karrieren. 25 Jahre nach der gemeinsamen Zeit treffen sich die sechs Männer, und es werden Geheimnisse gelüftet, die lange zurückgehalten wurden. Den Filmemachern gelingt es, die Geschichten der sehr unterschiedlichen Tänzer zu erzählen, wobei sie die offiziellen Versionen behutsam in Frage stellen, um sich zum Kern der Wahrheit vorzuarbeiten.

Strike a Pose

15.02. / 17:00 International
16.02. / 12:00 CineStar 7
17.02. / 17:45 Cubix 8
19.02. / 14:30 Colosseum 1
21.02. / 17:30 Cubix 7


Take Your Partners
Take Your Partners

Großbritannien 2015
11´
Director: Siri Rødnes
Cast: Lily Graham, Mori Christian, George Anton, Reanne Farley

Warum soll der Osterhut eines Mädchens anders aussehen als der eines Jungen? Ollie ist acht Jahre alt und steht auf Fußball und Westernhelden. Als in der Schule Vorbereitungen für die traditionelle Osterparade getroffen werden, weigert Ollie sich strikt, die gängigen Geschlechterrollen zu akzeptieren. Mit Unterstützung der Eltern findet Ollie schließlich einen ganz eigenen Weg, mit der Herausforderung umzugehen.

Take your Partners

17.02. / 10:30 CinemaxX 1
18.02. / 11:30 CinemaxX 3
19.02. / 15:30 Filmtheater am Friedrichshain
21.02. / 14:30 CinemaxX 1


The Lamps
The Lamps

USA 2015

Director: Shelly Silver

„Alle, die mich wollen, wollen mich verschlingen. Aber ich bin viel zu ausgedehnt, nach allen Seiten offen, und begehre mal dies und mal jenes.” Baroness Elsa von Freytag-Loringhoven „Die Baroness ist keine Futuristin. Sie ist die Zukunft.” Marcel Duchamp „Die Baroness Elsa von Freytag Loringhoven, geborene Plötz, wurde als Protagonistin der New Yorker Dada-Bewegung kaum gewürdigt. Als Dichterin, Künstlerin, VaudevillePerformerin, Ausreißerin, Aufrührerin und Cross-Dresserin provozierte sie ständig die Öffentlichkeit. Sie passte nicht in ihre Zeit und wie die meisten Außenseiter litt sie darunter. Ähnlich unzähligen ebenso marginalisierten Künstlerinnen wurde ihre kulturelle Hinterlassenschaft kaum beachtet und in einigen Fällen sogar von bekannteren männlichen Zeitgenossen sich angeeignet. Einige Forscher meinen, dass die Baronin die Urheberin von „Fountain“ war, jenem Ready-made-Urinal, mit dem Duchamp berühmt wurde. The Lamps dokumentiert ausführlich die Reise, die die Baroness um 1900 nach Neapel unternahm, wo sie im Archäologischen Museum ins ‚Il Gabinetto Segretto’ einbrach, einen klandestinen Raum voller erotischer Gegenstände aus Pompeji.” Shelly Silver

The Lamps

17.02. / 20:30 Akademie der Künste
18.02. / 15:00 Kino Arsenal 1
20.02. / 16:00 CinemaxX 5
21.02. / 16:00 International


Théo et Hugo dans le même bateau
Théo et Hugo dans le même bateau

Frankreich 2016
97´
Director: Olivier Ducastel, Jacques Martineau
Cast: Geoffrey Couët, François Nambot

In einem Sex-Club treffen die Körper von Théo und Hugo aufeinander. Sie tauschen sich aus, verschwimmen in der Unschärfe eines hemmungslosen Verlangens, nehmen im Wechsel ihrer Blicke Gestalt an, um sich erneut zu erkunden und zu verlieren. Wenige Momente später zieht es die beiden jungen Männer nach draußen. Gemeinsam lassen sie sich durch die leergefegten Straßen im nächtlichen Paris treiben. Unvermittelt werden sie hier mit einer Realität konfrontiert, die ihre Freiheit und Ziellosigkeit aushebelt und jedem weiteren Schritt eine Ratlosigkeit von existenziellem Ausmaß verleiht: Möchten sie mehr voneinander erfahren? Wird Vertrauen belohnt werden? Was erwartet sie? Mit meisterhaftem Feingefühl lassen Olivier Ducastel und Jacques Martineau uns daran teilhaben, wie zwei Männer in einer tiefen gegenseitigen Verunsicherung stranden und dennoch nach Nähe suchen. Ihre beiden Hauptdarsteller verzaubern mit großem Einfühlungsvermögen und umwerfendem Charme.

Théo et Hugo dans le même bateau(1)

15.02. / 20:00 International
16.02. / 17:45 CineStar 3
17.02. / 22:30 Cubix 7
17.02. / 22:30 Cubix 7
20.02. / 21:30 Zoo Palast 1


Toro
Toro

Deutschland 2015
84´
Director: Martin Hawie
Cast: Paul Wollin, Miguel Dagger, Leni Speidel, Kelvin Kilonzo

Eine ungleiche Freundschaft. Toro (25) ist ebenso diszipliniert wie verschlossen. Victor (29) dagegen ist ein leichtsinniger Träumer, der mehr oder weniger haltlos durchs Leben schliddert. Beide verdienen ihr Geld in der Prostitution. Toro bedient Frauen, Victor Männer. Toro, der eigentlich Piotr heißt, ist vor zehn Jahren nach Deutschland gekommen. Er weiß, wofür er hier arbeitet: Er will in Polen eine Boxschule aufziehen. Bald wird er genügend Geld zusammen haben. Mitnehmen will er nichts, nur Victor, um mit ihm zusammen einen Neuanfang zu wagen. Victor kennt Toros Pläne, nimmt sie jedoch nicht weiter ernst, denn er ist viel zu sehr damit beschäftigt, sich seine Dealer, bei denen er Schulden hat, vom Leib zu halten. TORO ist die Geschichte zweier extrem gegensätzlicher Charaktere, die auf höchst unterschiedlichen Wegen versuchen, sich aus einer unwürdigen Marginalität herauszukämpfen. Wechselseitig könnten sie einander der seidene Faden sein, der sie davor bewahren würde, dass sie in den Schlund der Apokalypse stürzen, der mit ihnen auch alles andere verschlänge und die Welt in ewiger Sünde versänke.

Toro

19.02. / 16:30 CinemaxX 3
21.02. / 14:00 CinemaxX 5


Uncle Howard
Uncle Howard

Großbritannien/ USA 2016
96´
Director: Aaron Brookner
Cast: Jim Jarmusch, Sara Driver, Tom DiCillo, Brad Gooch, Frederic Mitterand

Nachdem Howard Brookner, Regisseur von zwei Dokumentar- und einem Spielfilm, 1989 im Alter von 34 Jahren an den Folgen von Aids gestorben war, drohte sein schmales Lebenswerk in Vergessenheit zu geraten. Sein Neffe Aaron nahm sich vor, das Erbe des Onkels zu bewahren und dessen ersten Film, den Kultfilm Burroughs: The Movie (1983) zu digitalisieren. Diese Arbeit führte zur Entdeckung einer Reihe weiterer Schätze, die rund 30 Jahre im mythenumwobenen „Bunker“ des Beat-Literatur-Paten in der New Yorker Bowery lagerten. Ein reiches Archiv an Material, das der Filmbesessene zwischen 1978 bis Ende der Achtzigerjahre drehte, und einzigartiges Dokument der unglaublich vitalen New Yorker Downtown-Kunstund Schwulenszene dieser Dekade. Aaron Brookners Film Uncle Howard schildert eine abenteuerliche, künstlerische und sehr persönliche Reise zurück, begleitet von Unterhaltungen mit Familienangehörigen und engen Freunden seines Onkels (darunter Robert Wilson, Jim Jarmusch, Brad Gooch und James Grauerholz). Das Ergebnis ist ein liebevolles und intensives Porträt dieses allzu früh verstorbenen Unvollendeten.

Uncle Howard(1)

12.02. / 20:00 CineStar 7
13.02. / 14:30 CineStar 7
13.02. / 20:00 HAU Hebbel am Ufer (HAU1)
17.02. / 22:30 CineStar 7
19.02. / 17:30 Cubix 7


WEEKENDS
WEEKENDS

Südkorea 2016
98´
Director: Dong-ha Lee
Cast: Jaewoo, Sander, Jonggirl, Namypooh, Gang

Jedes Wochenende probt der schwule Männerchor G-Voice in Seoul, und das seit 2003. Als eine Art Gegenpol zur koreanischen Gesellschaft, die von Homophobie geprägt ist, thematisiert er den homosexuellen Alltag auf intelligente und humorvolle Weise. Für das zehnjährige Jubiläum planen die Mitglieder ihr erstes großes Konzert mit anspruchsvollen Arrangements, kreativen Choreografien und vielen neuen Stücken. Das stellt die Amateursänger auf eine harte Bewährungsprobe, denn bei manchen ist der Enthusiasmus größer als die Stimmsicherheit, während andere die ehrenamtliche Organisationsarbeit aufreibt. Neben der Konzertvorbereitung engagiert sich G-Voice auch politisch und singt für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung, und das nicht nur auf LGBTQ-Demos. Regisseur Lee Dong-ha gelingt es, beinahe beiläufig einen Einblick in das schwule Leben in Korea zu geben. Er begleitet Chormitglieder und Organisatoren auch nach den Proben, wenn beim Essen die Gespräche persönlicher werden. Die Stücke von G-Voice, gefilmt im Stil schicker Musikvideos, kommentieren unter anderem die Erfahrungen der Männer mit der Gesellschaft, mit ihren konservativen Familien und mit schwuler Lebensfreude.

Weekends

14.02. / 22:00 CineStar IMAX
17.02. / 20:00 CineStar 7
18.02. / 14:30 CineStar 7


Who’s Gonna Love Me Now?
Who’s Gonna Love Me Now?

Großbritannien/ Israel 2016
84´
Director: Tomer Heymann, Barak Heymann, Alexander Bodin Saphir

Saar hat den Erwartungen seiner Eltern nie entsprochen. Seit er sich vor 17 Jahren den Regeln seines Kibbuz widersetzte und von der Siedlungsgemeinschaft ausgeschlossen wurde, war er für seine Familie nicht mehr existent. Er verließ Israel, um in London ein freies schwules Leben zu beginnen. Nach dem Ende einer dreijährigen Partnerschaft suchte er exzessive Sex- und Drogenabenteuer, bis er HIV-positiv getestet wurde und gezwungen war, sein Dasein zu überdenken. Im London Gay Men’s Chorus hat er schließlich ein Zuhause gefunden und schöpft dort aus der Musik den Mut für eine Wiederbegegnung mit seiner Familie. Einfühlsam, mit Humor und Charme dokumentiert der Film, wie sich der inzwischen Vierzigjährige und seine ihm entfremdeten Eltern und Geschwister auf den Weg machen, sich gemeinsam ihren Zerwürfnissen und Ängsten zu stellen. Unerwartete Nähe und tiefe Zurückweisung werden zur Herausforderung. Beiläufig beleuchtet Saars sehr persönliche Geschichte auch die faszinierende Vielfalt kulturell und religiös geprägter kollektiver Lebensweisen und inspiriert zur aufrichtigen Identitätsfindung. Zahlreiche energetisch aufgeladene Chorszenen verleihen dieser Botschaft leidenschaftlich Ausdruck.

Who's Gonna Love Me Now

13.02. / 17:00 CineStar 7
14.02. / 22:30 CineStar 7
15.02. / 20:15 Cubix 7
18.02. / 22:30 CineStar 7


Zjednoczone stany milosci
United States of Love

Polen/ Schweden 2016
104´
Director: Tomasz Wasilewski
Cast: Julia Kijowska, Magdalena Cielecka, Dorota Kolak, Marta Nieradkiewicz, Lukasz Simlat,Andrzej Chyra, Tomek Tyndyk

Nach einer Ära der Stagnation versucht sich die polnische Gesellschaft Anfang der Neunzigerjahre neu zu finden. Schulen erhalten den Namen „Solidarność“, erste westdeutsche Kurpatienten bringen Devisen ins Land, Pornovideos machen die Runde und das Fernsehen wiederholt Bilder vom Prozess gegen den rumänischen Diktator Ceaușescu. Vom äußeren Umbruch kaum berührt bleiben dagegen die privaten Gefühle: all die Sehnsüchte und Hoffnungen, eingezwängt zwischen Arbeit, Familie und Kirche, Verlangen und Entsagung. Tomasz Wasilewski porträtiert vier Frauen in einer Kleinstadt in der Provinz. Agata, die sich zu einem Priester hingezogen fühlt und ihn heimlich beobachtet. Die Schuldirektorin Iza, die seit Jahren ein Verhältnis mit einem verheirateten Arzt hat. Die Russischlehrerin Renata, die die Nähe zu ihrer jungen Nachbarin, der Sport- und Tanzpädagogin Marzena sucht. Und Marzena, die von einer internationalen Karriere als Model träumt. Der Film in entsättigten Farben und kühlem Dekor ist eine Reflexion über Versuche, einer lust- und körperfeindlichen Umgebung zu entziehen. Sein Thema ist die Agonie einer Gesellschaft – und die Gefühlsnot der Einzelnen.

Zjednoczone stany milosci

19.02. / 16:00 Berlinale Palast
20.02. / 09:30 Friedrichstadt-Palast
20.02. / 10:00 Zoo Palast 1
20.02. / 21:00 Friedrichstadt-Palast
21.02. / 22:30 International


Zona Norte
Zona Norte

Deutschland 2016
90´
Director: Monika Treut

Fünfzehn Jahre nachdem Monika Treut in ihrem Film Kriegerin des Lichts (Panorama 2002) die Menschenrechtlerin Yvonne Bezerra de Mello bei ihrer Arbeit mit Straßenkindern porträtierte, kehrt sie nach Rio de Janeiro zurück, um die Entwicklung und Nachhaltigkeit des alternativen Schulprojekts Uerê zu dokumentieren. Täglich versorgt de Mello in ihrer Einrichtung mittlerweile etwa 250 Kinder mit Essen und bietet ihnen ein liebevolles, sicheres und effektives Lernumfeld an. Ihre alternative Pädagogik ermöglicht den Kindern, die aus massiven Gewalterfahrungen resultierenden Lernprobleme zu überwinden. Doch inzwischen haben die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele und der massive Militäreinsatz gegen die Bewohner der Favelas bürgerkriegsähnliche Zustände provoziert. Stets nah an den Menschen und sensibel in der Bildsprache untersucht Treut die Auswirkungen der stadtsoziologischen Veränderungen. In Zona Norte begibt sie sich auf die Suche nach den Protagonisten von damals. Die Schüler, die sie 2001 in ihrem Film porträtierte, schienen keine Zukunft zu haben, doch die Wiederbegegnung zeigt, dass de Mellos Projekt den Kindern langfristig bessere Perspektiven eröffnet.

Zona Norte

13.02. / 17:30 Cubix 7
14.02. / 15:15 CineStar 3
18.02. / 17:00 CineStar 7
19.02. / 12:00 CineStar 7