Tag 1: Let the Games begin

Liebe Freunde, die Spiele können beginnen: Es ist der Eröffnungstag der Berlinale! Heute haben wir für euch einen besonderen Film im Gepäck, der zugleich noch der Eröffnungsfilm für die Sektion Panorama heute Abend sein wird. „Ja, Olga Hepnarova“ ist die Geschichte einer jungen Frau, die von einer gesellschaftlichen Außenseiterin zur Massenmörderin und zur letzten gehängten Frau der Tschechoslowakei wurde.  Um dem Ganzen noch eins draufzusetzen, solltet ihr wissen, dass der Film auf wahren Begebenheiten beruht und die Filmemacher sich bestens mit dem Stoff auskennen, da sie bereits eine Dokumentation über Frau Hepnarova drehten.

Aber alles Wissenswerte findet ihr in der Filmbeschreibung unten, wir werden jetzt erstmal an den Potsdamer Platz fahren, uns dort ein wenig umschauen und uns freuen, dass unsere persönliche 5. Jahresezeit begonnen hat. Cheers und bis bald!


Ja, Olga Hepnarova
I, Olga Hepnarova

Tschechische Republik/ Polen/ Slowakei/  Frankreich 2016
105´
Director: Tomas Weinreb, Petr Kazda
Cast: Michalina Olszanska, Martin Pechlat, Klara Meliskova, Marika Soposka

Olga ist eine komplizierte junge Frau, die sich von ihrer gefühlskalten Familie und gesellschaftlichen Konventionen freizuschwimmen versucht. Kettenrauchend schlakst der Louise-Brooks-artige Tomboy von einem Arbeitsplatz zum nächsten, bis sie als LKW-Fahrerin ihre Bestimmung gefunden zu haben scheint. Es gibt Liebhaberinnen, aber keine Beziehung, ständig kommt es zu Konfrontationen, sprachlosen Gefühlsausbrüchen und Ausnahmezuständen. In konzisen Einstellungen und elegischem Schwarz-Weiß erzählt der Film die kurze Lebensgeschichte einer radikal einsamen jungen Frau, die zur Massenmörderin wird. Am 10. Juli 1973 fährt sie, gerade 22-jährig, mit einem LKW in eine Menschengruppe, acht Personen sterben. In ihrem Bekennerschreiben heißt es, dass sie sich damit an der Gesellschaft und den Menschen rächt, von denen sie sich gehasst fühlt. Sie ist die letzte Person, die in der Tschechoslowakei öffentlich hingerichtet wird – trotz ihrer offensichtlichen psychischen Krankheit. Der erste Spielfilm der Regisseure, die bisher gemeinsam Dokumentar- und Kurzfilme realisiert haben, basiert auf einem langen Rechercheprozess, aus dem bereits die Dokumentation „Everything is Crap“ hervorgegangen ist.

Jà, Olga Hepnarovà(1)

21.00 Uhr, CinemaxX 7


Girl Talk
Girl Talk

USA 2015

Director:Wu Tsang
Cast: Fred Moten

Girl Talk zeigt den Dichter und kritischen Theoretiker Fred Morten beim Zeitlupentanz in „dragged time“ zu einer Accappella-Version des Jazz Standards „Girl Talk“. Das Lied von Betty Carter wird hier in einer Neuinterpretation des Musikers Josiah Wise vorgetragen. Moten dreht sich euphorisch in einem sonnendurchfluteten Garten, sein juwelenbesetzes Samtgewandt reflektiert das Licht in pinken, blauen und grünen Strahlen. Moten und Tsang, Dichter und Künstler, untersuchen die Figur der Drag Queen und sind selbst an keine Persona gebunden.

Girl Talk

10.02-22.0 2. / täglich 19:00 – 21:00 Akademie der Künste als Installation