Hallo und herzlich willkommen zu den 32. TEDDY AWARDS! Verteilt über die kommenden zehn Tage haben wir für euch einen Hochgenuss kinematographischer Besonderheiten vorbereitet. Mit TEDDY-Veteranen wie Barbara Hammer und Gus Van Sant neben Erstfilm-Regisseuren aus aller Welt weisen die Filme 2018 eben diese Diversität und Innovation auf, die unseren Preis auszeichnen. Körperpolitik, Intersektionalität und das Zelebrieren von Sinnlichkeit sind nur einige der bedeutsamen Themen, auf die ihr euch freuen könnt.
Mit unseren TEDDY AWARD-Posts werden wir euch durch die queere Welt der Berlinale geleiten und auf dem neuesten Stand halten, welche Filme ihr sehen solltet, zu welcher Zeit und wo. Als Auftakt startet das Panorama mit dem Eröffnungsfilm ‚River’s Edge‘. Dieser umwerfende Spielfilm des japanischen Filmemachers Isao Yukisada beginnt passenderweise mit dem Bild eines Mädchens, das sich an den Teddybären aus ihrer Kindheit klammert. Diese Szene ist eine Vorausblende, auf welche die übrige Erzählung sich zurankt, indem sie sich einen Weg durch die Leben einer Gruppe von Teenagern bahnt. Macht euch gefasst auf mutige, unerschrockene Abbildungen der sexuellen und psychologischen Geheimnisse, welche die jungen Generationen der heutigen Zeit quälen…“
River’s Edge
Director: Isao Yukisada
Japan 2018 118′, Japanese
CinemaxX 7, 21:00
Tokio 1994. In einem Videointerview redet eine junge Frau über die Bedeutung eines Teddybären. Kurz darauf stürzt in der Nacht ein brennendes Objekt aus einem Hochhaus. Ein gefesselter, nackter junger Mann fällt aus einem Spind. Zwei Fischer reden über einen Wassergeist. In Isao Yukisadas außergewöhnlichem Drama River’s Edge werden viele Fährten gelegt und die Wechsel zwischen den Erzählsträngen sind so sprunghaft und unberechenbar wie die Figuren: Ichiro ist schwul und Opfer der Gewalt seiner Mitschüler, zieht aber Stärke aus seinen Blessuren. An einem nahe gelegenen industrieverseuchten Fluss macht er einen grausigen Fund und zeigt ihn seiner besten Freundin Haruna. Kannonzaki liebt brutalen Sex und überschreitet dabei immer weitere Grenzen. Ein in sich zurückgezogenes Mädchen liest obsessiv in den Tagebüchern ihrer schwangeren Schwester und das bulimische Model Kozue vergräbt sich nachts in Bergen aus Essen. Alle diese und andere Geschichten werden virtuos zum atemlosen Sittengemälde einer getriebenen, scheinbar verlorenen Jugend montiert, wobei die Begegnungen mit Gewalt unabdingbar scheinen.