Wie intolerant ist Hollywood gegenüber Homo- und Transexuellen? Dieser Frage ging eine Umfrage* unter tausenden Hollywood-Schauspielern nach. Das Ergebnis zeigt ein trauriges Bild der Traumfabrik.
Diskriminierung und homophobe Äußerungen sind in Hollywood beinahe an der Tagesordnung. Wie eine Studie der Universität von Los Angeles zeigt, mussten sich mehr als die Hälfte der LG-Schauspieler in Hollywood schon homophobe Kommentare anhören. 53 Prozent der befragten LGBT-Schauspieler glauben zudem, dass Regisseure und Produzenten voreingenommen gegenüber Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen Schauspielern sind. Größere Hürden bei der Rollensuche, Angst vor einem Karriereknick und ein voreingenommenes Rollenbild machen das Outing für viele Schauspieler in Hollywood zu einem schwierigen Unterfangen.
Dennoch zeigt die Studie auch positive Entwicklungen.
So hatten sich 53 Prozent der lesbischen und schwulen Schauspieler gegenüber ihren Kollegen geoutet. Eine Mehrheit sprach sich zudem dafür aus, dass LGBT-Schauspieler auch für heterosexuelle und nicht-transgender Rollen in Fragen kommen sollten. So finden zum Beispiel 80 Prozent der Befragten, dass Transgender-Frauen für weibliche Rollen und Transgender-Männer für männliche Rollen in Betracht gezogen werden sollen. Während sich die meisten Schauspieler aufgeschlossen gegenüber ihren LGBT-Kollegen zeigen, sind es vor allem die Verantwortlichen der Traumfabrik, die nicht immer tolerant gegenüber Homo- und Transsexuellen sind.
* M.V. Lee Badgett, Jody L. Herman: „Sexual Orientation and Gender Identity Diversity in Entertainment: Experiences and Perspectives of SAG-AFTRA“