Crushed
Regie: Ella Rocca
Schweiz, 2022, 8 Min.
TEDDY nominated
22.02. / 16:30 Urania
23.02. / 15:30 Filmtheater am Friedrichshain
23.02. / 21:30 Cubix 2
24.02. / 10:00 Cineplex Titania
25.02. / 15:45 Cubix 8
26.02. / 16:00 International
Bedeutet Crush nicht auch „zerquetschen“? Ella Rocca beschäftigt die eigene obsessive Verliebtheit und recherchiert, was dagegen zu tun ist. Auf der Suche nach der Darstellbarkeit dieser Empfindung schichten sich auf dem Computerbildschirm Texte, Bilder und Töne übereinander und werden Ausdruck eines intensiven Nachdenkens. Internetfunde und ein Moment intimer Direktheit finden zusammen, um die inneren Vorgänge bei einem Crush zu fassen zu bekommen.
Es gibt keine Angst (Afraid Doesn’t Exist)
Regie: Anna Zett
Deutschland, 2023, 31 Min.
17.02. / 20:00 Werkstattkino@silent green
19.02. / 11:00 Kino Arsenal 1
Ein vergangener deutscher Polizeistaat ist das Setting für den pulsierenden Kurzthriller Es gibt keine Angst. Darin collagiert Anna Zett Video- und Audiomaterial aus dem Berliner Archiv der DDR-Opposition und nimmt dabei die Perspektive eines sensiblen Kindes ein. Auf der Grundlage eigener, intimer Verwicklung dokumentiert die Künstlerin einen bewegenden und dennoch heute kaum bekannten Akt der politischen Selbstermächtigung kurz vom Ende der DDR und eröffnet gleichzeitig einen assoziativen Raum, um sich in heute schwer zugängliche Gewalterfahrung aufs Neue einzufühlen. Vokal hochverdichtete Stimmen von einer Ostberliner Lyriklesung von 1986 unterstützen die selbst stimmlose Erzählfigur – „ein erwachsenes Kind“ – bei der Rekonstruktion ihrer eigenen Gefühlswelt, vielspurig untermalt von Untergrundmusik aus der späten DDR. Von Aufnahmen der Umweltbibliothek über Privatvideos und journalistisches Material führt der Film zur zweiten Besetzung der Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg im September 1990 und findet dort in eine ganz andere Stimmung.
Exhibition
Regie: Mary Helena Clark
USA, 2022, 19 Min.
TEDDY nominated
19.02. / 20:30 Kino Arsenal 1
20.02. / 20:00 Werkstattkino@silent green
Exhibition schöpft aus einer großen Sammlung von Bildern aus Filmen, Museen und Archiven und verwebt verschiedene Biografien und Texte zu einem einzigen imaginären Subjekt. Eija-Riitta Eklöf-Berliner-Mauer heiratet die gleichnamige Berliner Grenzanlage und verwandelt ihr Zuhause in ein Museum für Architekturmodelle, um ihre Sehnsucht nach diesen Objekten zu stillen. Aus Protest attackiert Mary Richardson das Gemälde „Venus vor dem Spiegel“ von Diego Velázquez mit einem Messer und widmet den Angriff einer inhaftierten Suffragette. Die Erzählung wechselt in die erste Person und verbindet Zitate der Malerin Agnes Martin, frühe Studien zur Blickerfassung, Sigmund Freuds Krankengeschichte des „Rattenmanns“ und einen Bericht über den Missbrauch einer Kleinschen Flasche als Kerzenständer. Der Film fragmentiert, kopiert und exzerpiert und schafft so ein Porträt von Begehren und Grenzüberschreitung. Er wird zu einer Meditation über das Bekräftigen und das Ablehnen des Subjektstatus. „Ich bin keine Frau. Ich bin ein Türknauf.“
Incroci
Regie: Francesca de Fusco
USA, Italien, 2023, 13 Min.
TEDDY nominated
21.02. / 12:30 Zoo Palast 1
22.02. / 09:30 Filmtheater am Friedrichshain
23.02. / 21:30 Cubix 2
24.02. / 15:30 Cineplex Titania
26.02. / 16:00 International
26.02. / 18:30 Filmtheater am Friedrichshain
Bergamo, Norditalien. Fede verbringt ihre Tage zwischen Schule und einem von Nonnen betriebenen Wohnheim. Auf den Fluren begegnet sie Valentina, einer neuen Bewohnerin. In einer Choreografie offener, halb offener und geschlossener Türen kommen ungekannte Gefühle auf. So plötzlich wie das Licht einer Taschenlampe in der Nacht, so fremd wie ein neuer Geschmack. In der Welt, die Fede kennt, entsteht eine neue mit anderen Fragen und Möglichkeiten. Was heißt es, zu begehren?
It’s a Date
Regie: Nadia Parfan
Ukraine, 2023, 5 Min.
TEDDY nominated
21.02. / 21:30 Cubix 9
23.02. / 12:30 Cineplex Titania
23.02. / 21:30 Cubix 2
24.02. / 14:15 Cubix 3
25.02. / 21:30 Cubix 9
26.02. / 16:00 International
Kyiv 2022. In halsbrecherischem Tempo rast ein Auto im Morgengrauen durch die Stadt, gefilmt aus der Subjektive in einer Einstellung ohne Schnitt. Das zeitgenössische Remake von Claude Lelouchs C’était un rendez-vous beschreibt ein Lebensgefühl mitten im kriegsbedingten Ausnahmezustand.
Mangosteen
Regie: Tulapop Saenjaroen
Thailand, 2022, 40 Min.
20.02. / 19:00 Kino Arsenal 1
21.02. / 14:00 Werkstattkino@silent green
Mangosteen erzählt die Geschichte von Earth, einem jungen Mann, der in seine Heimatstadt Rayong zurückkehrt, in der seine Schwester Ink eine Fabrik für Obstverarbeitung betreibt. Während eines beiläufigen Gesprächs erkennt Earth, dass seine Schwester under grundlegend unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was mit dem Begriff „Zukunft“ gemeint ist. Je stärker er versucht, sich ins Fruchtsaftgeschäft einzubringen, desto stärker wird Earths Gefühl, dort nicht gebraucht zu werden. Er beschließt, sich aus dem Familienunternehmen zurückzuziehen und sein altes Hobby wieder aufzunehmen: die Arbeit an einem brutalen, psychologischen, irrationalen, abstrakten, blutigen und unrealistischen Roman. Mangosteen wechselt die Richtung seiner Erzählung genau wie die Sprachen, in denen seine Figuren sprechen, und beschreitet einen mäandernden Pfad durch Fabrikhallen und Obsthaine. Der Film wurde auf überholten Digital8-Videokameras gedreht und folgt keiner klaren Erzählstruktur. Die sprunghaften und überraschenden Eigentümlichkeiten seiner Protagonist*innen sind ebenso Gegenstand seiner Handlung wie das Erzählen selbst.
Marungka tjalatjunu (Dipped in Black)
Regie: Matthew Thorne, Derik Lynch
Australien, 2022, 25 Min.
TEDDY nominated
22.02. / 16:00 Cubix 9
23.02. / 11:00 Cubix 3
23.02. / 21:30 Cubix 2
24.02. / 21:30 Cubix 9
25.02. / 12:30 Cineplex Titania
26.02. / 16:00 International
Derik Lynch, der den Yankunytjatjara angehört, reist in seine Heimat, um spirituelle Heilung zu finden. Er lässt die Unterdrückung, die er in der mehrheitlich weißen Stadt Adelaide erfahren hat, hinter sich und kehrt zu seiner entlegenen Anangu-Gemeinschaft (Aputula) zurück, um dort auf heiligem Boden eine Inma auszuführen. Erinnerungen aus der Kindheit begleiten ihn. Inma ist eine traditionelle Form des Geschichtenerzählens, bei der visuelle, verbale und physische Elemente zum Tragen kommen. Auf diese Art werden die AnanguTjukurpa – Geschichten, die mit dem Land, den Träumen, Mythen und Sagen verbunden sind – seit über 60.000 Jahren von Generation zu Generation weitergegeben.
Nuits blanches (Sleepless Nights)
Regie: Donatienne Berthereau
Frankreich, 2023, 25 Min.
TEDDY nominated
21.02. / 21:30 Cubix 9
23.02. / 12:30 Cineplex Titania
23.02. / 21:30 Cubix 2
24.02. / 14:15 Cubix 3
25.02. / 21:30 Cubix 9
26.02. / 16:00 International
April 2022 in Frankreich, die Präsidentschaftswahl geht in die letzte Runde und die Atmosphäre ist angespannt. Die Kellnerin Solène lässt sich durch die Nacht treiben. Sie nimmt Drogen, verletzt Gefühle und verliert immer mehr den Halt.
Sværddrage (The Shift)
Regie: Amalie Maria Nielsen
Dänemark, 2023, 19 Min.
TEDDY nominated
20.02. / 09:30 Zoo Palast 1
21.02. / 10:00 Cineplex Titania
22.02. / 18:45 Cubix 8
23.02. / 10:00 Urania
25.02. / 12:30 Filmtheater am Friedrichshain
In einem Heim für Mädchen durchläuft Milo heimlich eine Transition. Nur Betreuer Nicki weiß davon und bietet Halt. Wenn Milo wütend ist, weglaufen will oder einen Tapetenwechsel braucht, sorgt Nicki für Sicherheit und Geborgenheit. Eines Tages bekommt Milo durch die dünnen Wände der Einrichtung etwas mit, das besser ungehört geblieben wäre. Nicht jeder Konflikt ist mit Umarmungen zu lösen, also drückt Milo den Alarmknopf.
To Write From Memory
Regie: Emory Chao Johnson
USA, 2023, 19 Min.
TEDDY nominated
20.02. / 15:30 Zoo Palast 1
21.02. / 09:45 Zoo Palast 2
23.02. / 20:00 Urania
23.02. / 21:30 Cubix 2
25.02. / 12:45 Cubix 8
26.02. / 16:00 International
Den eigenen Körper abtasten, die Transition beobachten und mit der Kamera dokumentieren. Was als audiovisuelles Tagebuch beginnt,entwickelt sich zur Auseinandersetzung mit der persönlichen Vergangenheit. Es ist nicht einfach, aus dem Kokon auszubrechen, der aus mütterlichen Forderungen und Vorwürfen gesponnen ist. Besonders dann nicht, wenn der Körper als Familienangelegenheit betrachtet wird und für das Bedürfnis nach Autonomie das Verständnis fehlt.