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Das TEDDY AWARD Programmheft 2020!

Im TEDDY AWARD Programmheft findet Ihr alle Infos über die Filme beim TEDDY AWARD 2020, alles über die Site Events wie unserer Directors Exchenge am 25.02. und dem Queer Academy Summt 2020. Ausserdem alles über die auftretenden Künstler Line-Up der TEDDY AWARD Preisverleihung am 28. Februar in der Volksbühne Berlin!

Das Programmheft gibt es hier zum Download, die online Version findet Ihr hier

Vergesst nicht, auch unsere TEDDY Pop-Up Bar zu besuchen! Die Öffnungszeiten sind täglich ab 12 Uhr mittags, vom 17. Februar bis 1. März – kommt vorbei für leckere Snacks und Drinks in gemütlicher TEDDY-Atmosphäre!

Titelseite-Programmheft2020
Titelseite-Programmheft2020

TEDDY TODAY: Mittwoch 26. Februar

Wir hoffen, dass alle genauso gespannt auf die neuen Filmen sind wie wir! Die Tage während der 70. Berlinale werden voller und hektischer und wir möchten sicherstellen, dass ihr nichts verpasst und alle Informationen leicht finden könnt.

Hier findet ihr die heutige Auswahl an Filmen. Wie üblich stehen die erneuten Re-Screenings am Ende der Seite.

Vergesst nicht, unsere Social-Media-Kanäle im Auge zu behalten, um euch über unsere Veranstaltungen, Interviews und vieles mehr auf dem Laufenden zu halten!

BERLIN ALEXANDERPLATZ
Berlinale Palast – 15:30

Sommerhaus Filmproduktion; Produzenten: J. Laube, M. Jungfleisch; Regie: Burhan Qurbani; Kamera: Yoshi Heimrath

Regie: Burhan Qurbani
Kurz Beschreibung: Francis hat die Flucht aus Nordafrika überlebt. Als er an einem Strand im Süden Europas erwacht, ist er entschlossen, von nun an ein geregeltes, anständiges Leben zu führen. Doch das Berlin von heute, in dem er landet, geht mit dem Staatenlosen ohne Arbeitserlaubnis nicht weniger erbarmungslos um, als es Lohnarbeiter Franz Biberkopf in Döblins Klassiker der deutschen Literatur erlebt hat. Und so widersetzt sich Francis zunächst zwar dem Angebot, in der Hasenheide mit Drogen zu dealen, gerät aber in den Einflussbereich von Reinhold, seinem neurotischen, sexsüchtigen Kumpel und Quartiergeber. Als Francis die Clubbesitzerin Eva und – einige einschneidende Erlebnisse später – das Escort-Girl Mieze kennenlernt, scheint er erstmals etwas zu verspüren, das er bisher nicht kannte und das besonders Reinhold ihm nicht gönnt: ein wenig Glück.

WELCOME TO CHECHNYA
International – 16:30

Welcome to Chechnya © Public Square Films

Regie: David France
Kurz Beschreibung: 2017 reagierten LGBTQI*-Community und Menschenrechtsaktivist*innen schockiert auf die entsetzlichen Berichte über die Verbrechen in der russischen Teilrepublik Tschetschenien. In einer koordinierten Aktion verhafteten die Behörden Schwule, lesbische Frauen und Bisexuelle, folterten sie in illegalen Haftanstalten und verlangten von ihnen, andere zu outen. Viele Inhaftierte wurden umgebracht, andere wurden nach der Freilassung und der Rückkehr zu ihren Familien Opfer von Ehrenmorden.

GENIUS LOCI
CinemaxX 3 – 16:30

Genius Loci © KAZAK PRODUCTIONS – FOLIMAGE

Regie: Adrien Mérigeau
Kurz Beschreibung: Überall ist Chaos: im eigenen Kopf und draußen in der großen Stadt. Die Dinge verselbstständigen sich, die Realität ist kaum greifbar. Die jugendliche Reine ist auf der Suche, aber sie weiß nicht wonach. In zarten Zeichnungen sehen wir die Welt durch ihre Augen, in den fließenden Animationen wird ihre Wahrnehmung erfahrbar.

DIE LETZTE STADT
CinemaxX 7 – 18:00

Die Letzte Stadt © Heinz Emigholz & Filmgalerie 451

Regie: Heinz Emigholz
Kurz Beschreibung: Ein Archäologe und ein Waffendesigner, die sich in einem früheren Leben als Filmemacher und als Psychoanalytiker gekannt haben, treffen sich in einer Ausgrabungsstätte in der Negev-Wüste und beginnen ein Gespräch über Liebe und Krieg, das sie in der israelischen Stadt Be’er Sheva fortsetzen. Dann beginnt der Film mit wechselnden Darsteller*innen in wechselnden Rollen einen Reigen, der durch die Städte Athen, Berlin, Hongkong und São Paulo führt.

VENTO SECO
ZOO Palast 1 – 18:30

Vento Seco © Panaceia Filmes

Regie: Daniel Nolasco
Kurz Beschreibung: Sandro lebt hier ein ziemlich eintöniges Leben. Er arbeitet in einer Düngemittelfabrik, geht schwimmen, abends legt er Landschaftspuzzles. Mit seinem Kollegen Ricardo führt Sandro eine rein sexuelle Beziehung. Immer scheint er etwas außerhalb zu stehen, nicht mit sich im Reinen, nirgends richtig zugehörig. Als Maicon, ein Mann wie einem Tom-of-Finland-Comic entsprungen, in der Kleinstadt auftaucht und mit Ricardo anbandelt, setzt das aufkeimende Gefühl der Eifersucht bei Sandro einen Wandel in Gang.

SEX
ZOO Palast 2 – 19:00

Sex © Profile Pictures

Regie: Amalie Næsby Fick
Kurz Beschreibung: Ein Kuss auf dem Dach in einer warmen Kopenhagener Nacht, und Cathrine, Anfang 20, kriegt ihr Leben nicht mehr in den Griff. Da ist ihre Kollegin Selma, von der sie nach diesem Kuss mehr und immer mehr will, aber da ist auch ihr Freund Simon, mit dem Cathrine zusammenwohnt. Für Simon ist im Bett genug eigentlich genug, seit einiger Zeit reicht ihm sogar noch weniger. Für Cathrine, die in einem Callcenter Tipps in Sachen Sex und Liebe gibt, reicht das nicht, und nach Selmas Kuss weiß sie nicht mehr weiter. Sie ist hungrig, ratlos und einsam. Zerrissen zwischen Reue und Begehren reißt sie alle, die sie lieben und die sie liebt, mit hinein in ihr Chaos.

THE LONG GOOD FRIDAY
CinemaxX 8 – 19:30

Bob Hoskins, Helen Mirren © 2020 Handmade Films

Regie: John Mackenzie
Kurz Beschreibung: Der Cockney-Gangsterkönig Harold Shand möchte London zur „Hauptstadt Europas“ machen und zu diesem Zweck in den Docklands ein Olympiastadion errichten. Investitionshilfen erhofft er sich von der New Yorker Mafia. Doch kaum sind deren Unterhändler eingetroffen, bekommt Harold Shand jede Menge Ärger: Zwei seiner Bandenmitglieder werden ermordet und auch er selbst fällt beinah einem Bombenanschlag zum Opfer. Um vor den Amerikanern das Gesicht zu wahren, muss er die Verantwortlichen umgehend zu fassen kriegen, und geht bei der Suche nach ihnen nicht eben zimperlich vor…

NICHT DER HOMOSEXUELLE IST PERVERS, SONDERN DIE SITUATION, IN DER ER LEBT
Akademie der Künste – 20:00

Nicht-der-Homosexuelle-ist-pervers-sondern-die-Situation-in-der-er-lebt @ Bernd Feuerhelm(vorne)
Foto: Bernd Feuerhelm(vorne)

Regie: Rosa von Praunheim
Kurz Beschreibung: 90-mal fällt im Kommentar das Wort „schwul“, das 1971, zwei Jahre nach Abschaffung des § 175, noch im Hate-Speech-Kontext stand; die Betroffenen hatten es sich noch nicht selbstbewusst angeeignet. Auf die stumm gedrehten Bilder schwuler Klischee-Szenen gelegt und in deklamatorischem Ton vorgetragen, provozierte das diejenigen, die gar nichts davon hören wollten, wie diejenigen, die unter diesem Begriff litten, gleichermaßen. Ein seltenes Beispiel für einen Film mit direkter gesellschaftspolitischer Wirkung.

SUK SUK
CinemaxX 7 – 21:00

Suk Suk © New Voice Film Productions

Regie: Ray Yeung
Kurz Beschreibung: Mit routinierten Handgriffen macht sich der Hongkonger Taxifahrer Pak bereit, poliert den traditionell knallroten Lack seines Autos auf Hochglanz und holt seine Enkelin von der Schule ab. Auf der Suche nach anonymem Sex begegnet er Hoi, pensioniert, geschieden und selbst Großvater. Nach einer ersten flüchtigen Begegnung verbringen sie wiederholt Zeit miteinander. Doch schon eine spätabendliche Textnachricht scheint ihren Alltag aus dem Gleichgewicht zu bringen.

TEDDY Gala Artists 2020

Edson Cordeiro und das BABYLON Orchester Berlin

Der brasilianische Ausnahmesänger Edson Cordeiro und das Stummfilmorchester des BABYLON-Kinos Berlin unter der Leitung des Komponisten und Pianisten Hans Brandner und des Dirigenten Marcelo Falcão nehmen das Publikum mit auf eine Zeitreise in die Weimarer Republik – in die so genannten wilden 20er und 30er Jahre. Eine aufregende Ära wird wieder lebendig.

Edson Cordeiro © TEDDY AWARD

Countertenor Edson Cordeiro wird mit dem Orchester Lieder aus  dieser Zeit singen, als wäre er einem expressionistischen Stummfilm entstiegen –  nur mit einer 4-Oktaven-Stimme! Ein einmaliges und einzigartiges Erlebnis für Auge und Ohr.

1919 entstand der erste Aufklärungsfilm über Homosexualität – “Anders, als die anderen” – unter der Regie von Richard Oswald, mit Conrad Veidt in der Hauptrolle. Dieser Film  inspirierte auch einen Schlager des Jahres 1919, eine Hymne der Schwulenbewegung der Weimarer Republik “Das Lila Lied”.  Im Text heißt es: “Wir sind nun einmal anders als die ander’n, die nur im Gleichschritt der Moral geliebt …”

Holly Schlott

Holly Schlott is the first TransSaxophonist in Germany. Over 40 years in the music business worldwide on her way as Volker she finally decides on the occasion of her round birthday to „come to her own terms“.  With her special TransSax she enchants the music world since 2018 now in a new shape. Her vision: a Global Trans Orchestra. 

Holly Schlott © TEDDY AWARD
Holly Schlott

Emma Laule

Emma Laule verbindet in ihrer Luftartistik Eleganz mit Kraft und Präsenz. Die gebürtige Berlinerin studierte zuerst in Berlin und dann in Holland, wo sie 2016 den Bachelor in Zirkus und Performance Art erhielt. Im selben Jahr wurde sie beim International Youth Circus Festival mit der Silbermedaille und dem Spezialpreis des Tigerpalastes ausgezeichnet. Seitdem tritt sie deutschlandweit und international in Varietés, Theatern und auf Festivals auf.

In ihren Produktionen hinterfragt sie die traditionelle Wirkungsweise von Zirkus und sucht nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten innerhalb des Mediums. Als Akrobatin in René Pollesch’s „Kill Your Darlings“ war sie bereits an der Volksbühne zu sehen. Bei der diesjährigen TEDDY-Award Verleihung wird sie dort ihr Solo am Vertikalseil zeigen.

Emma © Dimitry Shakhin
Emma © Dimitry Shakhin

LEOPOLD

LEOPOLD ist eine Ansage. Mit außergewöhnlicher Stimme und extravaganten Outfits gehört er zu einer neuen Generation selbstbewusst queerer Künstler*innen. Musikalisch inspiriert von großen Talenten wie Janelle Monáe, Lizzo, Prince und Beyoncé beeindruckt LEOPOLD nicht nur mit umwerfender Stimme, musikalischer Wandelbarkeit und kraftvollen Choreographien. Er bricht Gendergrenzen auf und setzt sich politisch u. a. für Fridays for Future und echte Gleichberechtigung, Akzeptanz & Sichtbarkeit von LGBTIQ* ein. 

Alle Songs sind selbst geschrieben und zusammen mit Keyboarder/Gitarrist Jakob Mecke selbst produziert. Letztes Jahr erschien die Debüt-EP „Body Language“, in der es um die sexuelle Befreiung und queere Emanzipation des Künstlers geht. Die aktuelle Single „This“ ist ein Statement gegen Hate Speech. LEOPOLD macht Power Pop mit Herz und Haltung.

LEOPOLD_Pressebild2020 © JakobMecke
LEOPOLD_Pressebild2020 © JakobMecke

TEDDY TODAY: Samstag 22. Februar

Da sich der dritte Tag der Berlinale langsam mit noch mehr aufschlussreichen Ereignissen und Vorführungen nähert, haben wir für euch eine weitere Auswahl von Filmen vorbereitet, die heute in ganz Berlin gezeigt werden.
Falls Sie eine der Vorführungen verpasst haben, die wir an den anderen beiden Tagen angekündigt haben, finden Sie die erneuten Vorführungen (mit Ort und Uhrzeit) am Ende dieser Liste.

Viel Spaß beim Erstellen eurer eigenen Watchlist!

MINYAN
Cubix 7 – 15:30

Regie: Eric Steel
Kurze Beschreibung: Damit eine jüdische Betgemeinde, ein „Minjan“, einen Gottesdienst abhalten kann, muss sie mindestens aus zehn religiösen Juden bestehen. Auch der aus einer russischen Immigrant*innenfamilie stammende 17-jährige David hilft regelmäßig bei Minjans im vom jüdischen Leben geprägten New Yorker Stadtteil Brighton Beach. Sein Vater, ein ehemaliger Boxtrainer, seine Mutter und sein geliebter Großvater halten das für selbstverständlich. Doch David, der sich nur sehr zaghaft in der Szene des East Village auszuleben beginnt, hinterfragt nach und nach die strengen Regeln seiner Gemeinschaft und freundet sich mit zwei schwulen, jüdischen Senioren an. Zeitgleich bleibt Davids sexuelles Erwachen vom Aufkommen von HIV und Aids nicht unberührt.

WHO CAN PREDICT WHAT WILL MOVE YOU
CinemaxX 3 – 15:30

Regie: Livia Huang
Kurze Beschreibung: „Nervös?“ – „Ein bisschen.“ Zwei junge Männer auf einem Sportplatz irgendwo in Brooklyn. Ihre Schatten umtänzeln einander zum Takt des Basketballs. Es dämmert allmählich. Abschied liegt in der Luft. Emotionen kommen hoch. Zärtlich und tastend, über Blicke und Gesten erzählt Regisseurin Livia Huang atmosphärisch dicht von Begehren und Intimität. Was ist erinnert, was vielleicht nur geträumt?

PARIS CALLIGRAMMES
Haus der Berliner Festspiele – 16:15

Regie: Ulrike Ottinger
Kurze Beschreibung: Topografisch ist Ulrike Ottingers Kino meistens zwischen Berlin und entlegenen Orten in Fernost oder im hohen Norden angesiedelt. Mit Paris Calligrammes erkundet sie die Landschaft ihrer Erinnerungen an jene Stadt, die sie 20 Jahre lang ihre Heimat nannte und die ihre Anfänge als Malerin und Filmemacherin mitprägte. Trotzdem bleibt der Film eine intime Annäherung, die ein überreiches und emotionsgeladenes Repertoire an Filmszenen, Meldungen, Fotos und Liedern mit der gleichen liebevollen Sorgfalt zusammenfügt, mit der man früher Zeitungsausschnitte und Fotos in ein Tagebuch klebte, um drum herum zu schreiben.

THE TWENTIETH CENTURY
Delphi Filmpalast – 16:30

Regie: Matthew Rankin
Kurze Beschreibung: Toronto im Jahr 1899. Der junge William Lyon Mackenzie King kandidiert für das Amt des Premierministers. Das satirische und anarchistische Fantasie-Biopic The Twentieth Century erkundet die Leiden des jungen Politikers, der später langjähriger Premierminister Kanadas werden sollte. Ernsthafte ödipale Konflikte, eine Obsession für getragene Schuhe und Anti-Onanie-Therapien machen es dem jungen Mackenzie King schwer, seiner Berufung nachzugehen. Er stolpert, von der autoritären Mutter getrieben und auf der Suche nach Liebe, durch eine klaustrophobische Welt, in der klirrender Winter herrscht.

PETITE FILLE
CinemaxX 3 – 19:00

Regie: Sébastien Lifshitz
Kurze Beschreibung: Wenn sie groß ist, wird sie ein Mädchen sein, davon träumt Sasha schon seit früher Kindheit. Schnell erkennt die Familie, wie ernst es ihr damit ist. Neben Interviews mit den Eltern, die ihre Tochter ohne Zweifel als solche anerkennen, zeigt der Film den unermüdlichen Kampf gegen ein abweisendes Umfeld und den Alltag der Familie: Sasha beim Spielen, beim Ballett und beim Besuch bei einer auf Geschlechtsidentitäten spezialisierten Therapeutin. Denn Sasha darf nicht als Mädchen in der Schule erscheinen, sondern muss dort geschlechtsspezifische Jungenkleidung tragen.

VIL, MÁ
Kino Arsenal 1 – 20:00

Regie: Gustavo Vinagre
Kurze Beschreibung: Ein Salon, lachsfarbene Wände, Tapisserien, Büsten, Zimmerpflanzen, eine Kleiderpuppe. Auf einem Samtsessel mit goldenen Leisten hat die Protagonistin Platz genommen, sie stellt sich als Wilma Azevedo vor, 74, „Königin der sadomasochistischen Literatur Brasiliens“. Sie wird vom Regisseur gebeten, ihre Lebensgeschichte zu erzählen, die sich schnell in eine detailreiche Abfolge erotischer Anekdoten verästelt, es geht um grüne Bananen, Dildos aus Sandpapier und überstimulierte Nerven. In starren Einstellungen auf eine bewegliche Figur entsteht ein Stillleben erzählter Leidenschaften.

AUTOMOTIVE
CinemaxX 1 – 20:30

Regie: Jonas Heldt
Kurze Beschreibung: In Ingolstadt sortiert Sedanur (20) die ganze Nacht am Fließband Autoteile für die Roboter. Die Zeiten sind hart, denn Audi wird ein Zehntel der Stellen streichen. Sedanur hat keine Lust, sich einen Mann zu suchen und Kinder zu bekommen. Sie träumt davon, eines Tages einen eigenen Mercedes zu fahren. Als die Dieselkrise kommt, verliert sie als eine der Ersten ihren Job. Zeitgleich ist Eva (33) als Headhunterin für Audi auf der Suche nach Expert*innen zur Automatisierung von Arbeit in der Logistik. Eva weiß, dass auch ihr eigener Job eines Tages durch Algorithmen ersetzt werden wird. Doch dann, so ihr Plan, wird sie schon mit ihrer Freundin in der Karibik leben und gar nicht mehr arbeiten müssen. Zwei ungleiche Vertreterinnen einer Generation, in der früher oder später jede*r ersetzbar wird und für die Arbeit als Grundlage des Lebens weder gewiss noch zwingend identitätsstiftend ist.

LA CASA DELL’AMORE
Delphi Filmpalast – 21:30

Regie: Luca Ferri
Kurze Beschreibung: Der Film verlässt in seinen 77 Minuten kein einziges Mal die kleine Mailänder Wohnung von Bianca Dolce Miele. „Ich bin immer hier, zu jeder Zeit“, verspricht sie ihren Kunden in einer tiefen, gutturalen Stimme. „Gib mir eine halbe Stunde Zeit, um mich sexy für dich anzuziehen.“ Die Auftritte Biancas in diesem Film sind selbstbestimmt und geben sich keinem normativen Blick preis. Die Freier und Freund*innen, die zu Besuch in die Wohnung kommen, machen sich ihren Reim auf sie und ihre Profession: Einer zitiert aus der Bibel, ein anderer singt eine Moritat, ein dritter richtet auf ihrem geschlechtlich mehrdeutig lesbaren Körper einen makellos weißen Tisch her, von dem er Dosenfleisch isst.

SI C’ÉTAIT DE L’AMOUR
Zoo Palast 2 – 22:00

Regie: Patric Chiha
Kurze Beschreibung: Der Film über Gisèle Viennes Rave-Tanzstück „Crowd“ ist selbst eine Techno-Party – mit repetitiven Bewegungen, kathartischen Momenten und 15 Körpern voll geballter sexueller Energie, die physisch und emotional aufeinandertreffen. In Zweiergesprächen unter den Darsteller*innen erfahren wir die Hintergründe der getanzten Charaktere, die somit zu Akteur*innen des Films werden: ein Trans*junge, ein Mädchen mit einer Schwäche für Problemfälle, ein junger Nazi, der einen schwulen Jungen begehrt, eine Frau, die ihre Sexualität auslebt. Realität und Fiktion vermischen sich.

TEDDY TODAY: Donnerstag 20. Februar

Wir treten in die Fußstapfen des letztjährigen Teddy Award und erstellen für jeden Tag der Berlinale einen Blog-Artikel, um euch über die Vorführzeiten und -orte unserer Teddy-Filme auf dem Laufenden zu halten.

Ab heute geben wir euch einen kleinen Einblick in alle queeren Filme der 70. Berlinale.

Da der Hauptzweck der Beiträge darin besteht, euch über alle queeren Filme des Festivals zu informieren, vergesst nicht, auch unsere Social-Media-Kanäle im Auge zu behalten, da in Kürze weitere Veranstaltungen anstehen! Genug geredet – hier ist der erste Film des heutigen Beitrags:

LAS MIL Y UNA

Regie: Clarisa Navas
Kurze Beschreibung: Iris ist 17 und lebt in den Tag hinein. Als sie der coole Renata begegnet, ändert sich ihr Leben schlagartig. Während ihre Freunde sich sexuell ausprobieren, sieht sie Iris mit neuen Gefühlen und lauten Gerüchten konfrontiert.